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"Wahnsinn": Bochum überwindet Last-Minute-Trauma

Der VfL Bochum holte einen wichtigen Sieg im Keller
Der VfL Bochum holte einen wichtigen Sieg im Keller
Foto: © IMAGO/Anke Waelischmiller/Sven Simon
27. April 2024, 11:54

Der VfL Bochum überwindet beim 3:2 gegen die TSG Hoffenheim sein Last-Minute-Trauma und schöpft im Abstiegskampf neue Hoffnung.

Draußen sangen die VfL-Fans noch lange nach dem Schlusspfiff "Nie mehr zweite Liga", drinnen erklärten die Bochumer Spieler ihr Last-Minute-Trauma für beendet.

"Wir haben es nicht mehr. Ab heute können wir hinter dieses Thema, dass wir in den letzten Minuten Tore kassieren, einen Punkt machen", sagte Außenverteidiger Bernardo nach dem erlösenden 3:2 (2:0) gegen die TSG Hoffenheim, "wir haben immer versucht, das Ergebnis zu halten, heute haben wir es geschafft."

Allerdings waren den abstiegsbedrohten Westfalen altbekannte Gedanken durch die Köpfe geschossen, als in der Schlussphase der 3:0-Vorsprung dahinschmolz. "Das ist auch normal. Wir haben so viele Gegentore in den letzten Minuten gekriegt, dass es nie zum Sieg gereicht hat", sagte Torschütze Felix Passlack: "Heute hat es Gott sei dank geklappt."

Bochum-Coach: "Ein absoluter Fight"

Auch Trainer Heiko Butscher hatte am Spielfeldrand mitgezittert: "Die letzten fünf Minuten waren schon Wahnsinn. Du denkst schon: Lass es diesmal nicht so sein."

In den vergangenen sieglosen Wochen hatten die Bochumer mehrfach eine Führung in den Schlussminuten aus der Hand gegeben. Auch gegen Hoffenheim spürten die 24.300 Zuschauer im Ruhrstadion trotz 70 starker Minuten das Trauma. "Es ist ein absoluter Fight gewesen", meinte Butscher nach seinem dritten Spiel als Chefcoach nach dem Rauswurf von Thomas Letsch.

Dieses Mal folgte dem Zittern der Jubel. Nach dem scheinbar beruhigenden Vorsprung durch Tore von Kevin Stöger (34./64.) und Felix Passlack (45.+2) reichte es trotz des Doppelpacks von Andrej Kramaric (73., 84.) zum ersten Sieg nach 68 Tagen. Der VfL verließ vorerst den Relegationsplatz und schöpfte neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.

VfL Bochum in Partystimmung

Butscher gab nach dem Befreiungsschlag den Befehl zum Feiern: "Das darf man auch. Dieses Gefühl dauert zwei, drei Stunden, manchmal auch einen Tag. Ich hoffe, dass dann die Sucht groß ist, dieses geile Gefühl wieder zu haben."

Dass der VfL nach acht Spielen ohne Sieg endlich wieder gewann, lag auch an vielen Gesprächen in den Tagen zuvor. "Wir haben viel geredet, sind ehrlich miteinander gewesen", berichtete Bernardo, "alle haben es akzeptiert, am Ende wollen wir alle, dass wir in der Bundesliga bleiben." Und schmunzelnd fügte der Brasilianer an: "Wir müssen nicht jeden Abend zusammen essen gehen, aber auf dem Platz wie eine Mannschaft spielen."

Für die restlichen drei Spieltage ist der Optimismus, der in den erfolglosen Wochen nach dem 3:2 gegen Bayern München am 18. Februar völlig abhanden gekommen war, zurück. "Wenn man gesehen hat, wie wir heute auf dem Platz geackert haben", meinte Passlack, "das gibt mir Mut und Zuversicht."

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