Der NFL Draft 2024 liegt hinter uns. Doch wie haben die Teams abgeschnitten? Wer stellte sich gut an, wer lag eher daneben? In der NFC gab es einiges an Gesprächsbedarf, besonders ein Move sorgte für großes Kopfschütteln. sport.de vergibt die Draft Grades.
Draft Grades direkt nach dem Draft zu verteilen, ist natürlich immer eine besondere Herausforderung, weil wir zum jetzigen Zeitpunkt vor allem noch nicht wissen, wie sich die Spieler von nun an in der NFL entwickeln. Entsprechend basieren diese Noten auch darauf, was wir im Vorfeld des Drafts erwartet haben, ob Needs angegangen wurden und wie der generelle Draft-Prozess abgelaufen ist.
Darüber hinaus ist für mich ein wichtiger Faktor, ob ein übergeordneter Plan zu erkennen ist und ob das Draft-Board sowie die jeweilige Runde gut manövriert wurde und wie viel Sinn Trades im jeweiligen Fall gemacht haben.
Damit genug der Vorrede, hier sind die alljährlichen Draft Grades von NFL-Redakteur Marcus Blumberg für sport.de. Nachdem am Montag die AFC an der Reihe war, geht es nun weiter mit der NFC!
NFL Draft Grades 2024 - NFC Edition
NFL Draft Grades 2024: NFC East
Dallas Cowboys
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Die Analyse
Die Cowboys erwischten einen guten Start in den Draft mit einem Trade runter von 24 auf 29 und dort zogen sie dann mit Tyler Guyton ihren möglichen neuen Left Tackle. Er kommt nicht ohne Risiko, zumal er bei den Sooners Right Tackle spielte, er ist aber ein Top-Athlet und war frühere Defensive End. Ob er den Sprung auf LT schafft, bleibt abzuwarten, zur Not könnte dies aber auch weiterhin Tyler Smith machen. Und selbst für den Fall sind die Cowboys durch Cooper Beebe (3. Runde) gut gerüstet, der sowohl Guard als auch Center spielen könnte. Center dürfte aber der präferierte Spot für ihn sein nach dem Abgang von Tyler Biadasz.
Drittrundenpick Marshawn Kneeland ist ein interessantes Puzzleteil an der defensiven Front. Er ist stark gegen den Run, hat sich zuletzt aber auch im Pass Rush verbessert. Er ist in erster Linie ein Ersatz für Dorance Armstrong und wird auf Edge reinrotieren. Mit einem weiteren Drittrundenpick kam Limebacker Marist Liufau, der vielleicht etwas früh vom Board ging. Er spielt mit Aggression, ist aber technisch und in Sachen Awareness noch recht roh. Daher wird er wohl in der Defense erstmal kein Faktor sein und eher in den Special Teams zum Einsatz kommen. Und dafür ist ein Drittrundenpick zu teuer.
Viel wurde daraus gemacht, dass die Cowboys im gesamten Draft keinen Running Back gezogen haben und vermutlich Zeke Elliott zurückholen werden. Beides ist nicht ideal, wird aber nicht den Krieg verlieren - oder gewinnen. Dass man aber auf Receiver außer Ryan Flournoy in Runde 6 nichts gemacht hat, ist da schon eher bedenklich. Die Depth Chart überzeugt hinter CeeDee Lamb und Brandin Cooks nicht wirklich.
Die Note: 2-
New York Giants
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Die Analyse
Für die Giants gab es an 6 zwei Wege zur Auswahl. Weg 1 wäre es gewesen, sich frühzeitig einzugestehen, dass Daniel Jones nicht die Lösung ist. Weg 2, und der wurde beschritten, war dann, die Offense mit einem Difference Maker zu verstärken und ihrem QB noch eine letzte Chance zu geben. Ich gehe weiter davon aus, dass man Jones im kommenden März entlassen wird, aber bis dahin hat er mit Malik Nabers als neuem Top-Receiver keine Ausreden mehr.
Ansonsten lag der Fokus auf der Defense. Mit Tyler Nubin kam einer der besten Safetys der Klasse in Runde 2 und mit Andru Phillips zudem einer der besseren Cover-Cornerbacks der SEC im vergangenen Jahr. Beide werden ziemlich sicher in Woche 1 starten. Darüber hinaus kam in Runde 4 mit Theo Johnson ein sehr effektiver Tight End im Passspiel, einer, der womöglich in die Bresche springen kann, so denn Darren Waller tatsächlich seine Karriere beendet.
Da keiner mit Sicherheit sagen kann, was die Zukunft bringt, kann ich hier zumindest nicht mit Nachdruck kritisieren, dass man sich nicht doch für J.J. McCarthy in Runde 1 entschieden hat. Stattdessen hat man den Status Quo seiner Offense für den Moment verbessert. Und das ist einiges wert.
Die Note: 2+
Philadelphia Eagles
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Die Analyse
General Manager Howie Roseman hat mal wieder unter Beweis gestellt, dass er es vermutlich wie kein Zweiter versteht, sich durch einen Draft zu manövrieren. Mit zahlreichen Trades sammelte er schon jetzt wieder mehrere Extrapicks für das kommende Jahr. Und die Picks, die er gemacht hat, haben wenig überraschend Hand und Fuß.
An 22 zogen sie am Ende den wohl talentiertesten Cornerback der Klasse in Quinyon Mitchell und an 40 folgte dann mit Cooper DeJean ein weiterer hochgehandelter potenzieller Erstrundenpick, der auf Sicht gleich drei Lücken (Corner, Nickel, Safety) schließen könnte. Beide könnten direkt in Woche 1 starten und die Secondary klar verbessern.
In Runde 3 kam mit Jalyx Hunt der nächste junge Pass Rusher, der gute Anlagen mitbringt und auf Sicht ein echter Faktor werden kann. Faktoren könnte derweil auch die zwei Receiver in den Runden 5 und 6 werden. Ainias Smith ist eine Waffe nach dem Catch und Johnny Wilson ein großer und starker Outside-Receiver. Das Receiving Corps wird dadurch noch vielfältiger.
Zur Freude der Fans kommt zudem mit Jeremiah Trotter Jr. der Sohn eines früheren Star-Verteidigers der Eagles. Und er ist einer der besten Cover-Linebacker seiner Klasse, was nebenbei bemerkt ein großes Defizit der Eagles auf Linebacker seit vielen Jahren ist. Das war schon ein sehr guter Draft der Eagles.
Die Note: 1+
Washington Commanders
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Die Analyse
Die Commanders taten das, was alle erwarteten, sie zogen Jayden Daniels, der nach fünf Jahren am College bereit sein sollte für die NFL und für das Scheme von Kliff Kingsbury. Anschließend hatten sie drei Zweitrundenpicks, mit denen sie gut und gerne drei weitere (langfristige) Starter gefunden haben. In jedem Fall fanden sie mit Defensive Tackle Jer'Zhan Newton und Cornerback Mike Sainristil zwei Verteidiger, die unter Umständen auch in Runde 1 hätten gezogen werden können.
Letzterer hat gute Chancen, als Nickel zu starten, während Newton auf der wohl bestbesetzten Position der Commanders erstmals von den Startern Allen und Payne lernen wird. Tight End Ben Sinnott kam dann vielleicht etwas früh vom Board an 53, hat aber auch wenige offensichtliche Schwächen in seinem Spiel und sollte eine zuverlässig Waffe für Daniels über die Mitte sein.
Der neue Left Tackle kam dann an Position 67 und heißt Brandon Coleman, unser Deutsch-Amerikaner im Draft. Coleman wird von einigen Scouts letztlich als Guard gesehen, allerdings gibt es nicht wirklich gute Alternativen auf LT. Interessant ist die Wahl von Wide Receiver Luke McCaffrey am Ende der dritten Runde. Der frühere Quarterback und Bruder von Christian ist ein Contested-Catch-Spezialist und einer, der Zone Coverage schlägt. Er könnte als Big Slot eine größere Rolle spielen.
Unterm Strich kam der neue GM Adam Peters also mit fünf potenziellen Startern aus seinem ersten Draft. Viel mehr kann man nicht verlangen.
Die Note: 1
NFL Draft Grades 2024: NFC North
Chicago Bears
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Caleb Williams an 1 zu ziehen, war jetzt kein Kunststück. Aber dass sie an 9 dann auch noch einen der drei besten Wide Receiver ergattert haben in Rome Odunze, war großartig. Es ist auch Overkill, weil offensichtlich D.J. Moore und Keenan Allen schon da waren, doch warum nicht für noch mehr Feuerpower für den verheißungsvollen Rookie-Quarterback sorgen?
Generell war es ein kurzer Draft für Chicago, da man im Vorfeld und im Laufe der vergangenen Saison bereits drei neue Starter per Trades für Draftpicks ergattert hat. Das ist auch lobend zu erwähnen. Entsprechend eingeschränkt waren die Mittel für GM Ryan Poles, der in Runde 3 mit Kiran Amegadije einen vielseitigen O-Liner gefunden hat, der sowohl Tackle als auch Guard spielen könnte.
Kopfschütteln löste dann aber Runde 4 aus, in der die Bears Punter Tory Taylor gezogen haben. Der Australier ist ein Top-Athlet, aber einen Punter so früh - wenn überhaupt - zu draften, ist einfach kein guter Prozess. Gerade dann, wenn man nur wenige Picks hat. Und damit war man eigentlich fertig, sprang aber nochmal zurück in die fünfte Runde und zog dann an 144 Edge Rusher Austin Booker, der als situativer Pass Rusher durchaus eine Rolle spielen könnte. Er gilt aber zunächst als Projekt mit großem Potenzial.
Die Note: 1-
Detroit Lions
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Der Trade mit den Cowboys brachte die Lions von 29 hoch auf 24 und hier nutzten sie dann die Gunst der Stunde und zogen den zweiten Cornerback im Draft in Terrion Arnold, den viele sogar als besten seiner Klasse ansehen. Arnold dürfte direkt gegenüber von Carlton Davis starten, sodass die merklich verändert daherkommt im Vergleich zum Vorjahr.
In Runde 2 kam mit Ennis Rakestraw Jr. dann gleich noch ein Cornerback, der womöglich als Nickel infrage kommt, was dann theoretisch Brian Branch als Safety freimachen könnte. In jedem Fall hat man durch diesen Pick und den von Safety Sione Vaki in Runde 4 nun wieder deutlich mehr Möglichkeiten in der Secondary, die phasenweise im Vorjahr ein größeres Problem darstellte.
Die übrigen Picks sind allesamt ordentliche Depth-Ergänzungen auf Schlüsselpositionen, deren Wert man dann sehen wird, wenn mal Not am Mann sein wird.
Wenn man was bemängeln wollte, dann sicherlich, dass man Wide Receiver ignoriert hat. Es ist verständlich, dass man weiter auf den Durchbruch von Jameson Williams hofft, doch würde ich nicht mit Kalif Raymond als Starter in die Saison gehen wollen. Josh Reynolds wurde de facto bis heute nicht vernünftig ersetzt.
Die Note: 2
Green Bay Packers
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Die wohl größte Baustelle der Packers vor dem Draft war Left Tackle. Jordan Morgan wird diese vermutlich schließen, auch wenn sich aufgrund seiner Größe die Frage stellt, ob er nicht besser als Guard geeignet wäre. Gehen wir aber erstmal von der Blind Side aus. In Runde 2 zogen die Packers dann als ersten Linebacker im Draft Edgerrin Cooper, der in allen Belangen positive Ansätze zeigte und wohl der Nachfolger von De'Vondre Campbell wird, der entlassen wurde.
Ebenfalls in Runde 2 kam dann auch noch Safety Javon Bullard, der sowohl neben Xavier McKinny als auch im Slot spielen könnte und damit der Secondary mehr Möglichkeiten verschafft, Running Back MarShawn Lloyd sieht aus wie eine gute Ergänzung zu Josh Jacobs, während Drittrunden-Linebacker Ty'Ron Hopper und Safety Evan Willaims mindestens mal gute Backups sein sollten.
Bemerkenswert waren zudem die zwei Siebtrundenpicks. An 245 kam mit Michael Pratt ein möglicher Backup für Jordan Love, der einen guten Deep Ball wirft. Und an 255 versuchen es die Packers mit Kalen King, einem Cornerback, der vor seinem schwachen Jahr 2023 mal richtig hoch gehandelt wurde.
Die Note: 2
Minnesota Vikings
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Sollte man GM Kwesi Adofo-Mensah dafür loben, zu Beginn weitestgehend die Füße still gehalten zu haben? Ja, warum nicht? Sie mussten am Ende nicht beide Erstrundenpicks und womöglich noch weitere Top-Picks der Zukunft für einen Trade hoch opfern, um ihren Quarterback zu bekommen. Sie gaben letztlich aber einen Viert- und einen Fünftrundenpick dafür ab, einen Spot nach oben zu gehen im Trade mit den Jets. Und keiner weiß so recht, ob das nötig oder doch nur ein guter Bluff der Jets gewesen ist.
In jedem Fall bekamen sie mit J.J. McCarthy ein gutes Quarterback-Projekt. Aber eben eines, das vermutlich nicht von Beginn an starten sollte. Das Problem daran ist, dass er absolut sofort starten wird. Immerhin findet er eine gute Offense um Justin Jefferson vor.
Danach schnappte man sich an 17 nach einem weiteren Trade den vielleicht zuverlässigsten Edge Rusher dieser Klasse in Dallas Turner. Allerdings für einen hohen Preis, denn dadurch verlor man zwei Picks im kommenden Draft, was bedeutet, dass Minnesota 2025 keine Picks in den Runden 2 bis 4 mehr hat. Doch das ist ein Problem für später.
In Runde 4 kam mit Cornerback Khyree Jackson einer der besten Cover-Corners der Pac-12 - möge sie in Frieden ruhen! - dazu. Ansonsten ging es dann hauptsächlich darum, Depth-Parts zu akquirieren.
Die Note: 3+
NFL Draft Grades 2024: NFC South
Atlanta Falcons
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Haben wir uns nicht alle nach dem Aufstehen am Freitag gefragt, ob das wirklich passiert ist? Haben die Falcons ernsthaft an 8 Michael Penix Jr. gezogen, nachdem sie vor wenigen Wochen noch Quarterback Kirk Cousins 100 Millionen Dollar praktisch garantiert hatten - und damit nebenbei vermutlich als Strafe für Tampering Draftpicks 2025 verlieren könnten? Die nüchterne Antwort ist: ja, haben sie!
Hier sind wir dann beim Punkt: Gibt es einen klaren Plan, der durch den Draft unterstützt und fortgeführt wird? Scheinbar nicht! Denn Edge Rusher oder wenigstens Inside-Rusher als 3-Technique wurden mal wieder ignoriert, was die Defense weiter zum Problem macht. Und da hilft dann auch nicht, dass an 35 mit Ruke Orhorhoro ein Defensive Tackle gezogen wurde. Denn erstens ist er ein enormer Reach so früh im Draft, zum anderen tradete man für ihn sogar hoch und opferte einen Drittrundenpick.
Anschließend kamen mit Edge Rusher Bralen Trice (3. Runde) und D-Liner Brandon Dorlus (4. Runde) noch zwei weitere Front-Seven-Spieler, doch keiner von ihnen wird mit Sicherheit starten und sofort einen Impact haben. Und das ist dann auch die Quintessenz des Ganzen: Schlimmstenfalls hat dieser Draft für ein Team, das bis Donnerstag noch euphorisch auf die neue Saison blickte, für selbige keinerlei positiven Impact. Und als Team, das nun um die Playoffs mitspielen will, macht es schlicht wenig Sinn, nicht mal daran zu denken, den Status Quo zu verbessern.
Die Note: 4+
Carolina Panthers
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Da ihr erster Pick - der erste Pick - für Bryce Young im Vorjahr draufging, mussten sie in die erste Runde traden, um Wide Receiver Xavier Legette an Position 32 zu ziehen. Und das darf man als guten Move betrachten, zumal er neben Diontae Johnson und Adam Thielen Young nun tatsächlich drei legitime Receiver gibt.
Dann tradete man gleich drei Picks für Position 46, um dort Running Back Jonathon Brooks zu ziehen. Er ist groß, beweglich und schnell, kommt aber von einem Kreuzbandriss zurück. Ich sage nicht, dass er nicht weiterhelfen wird. Aber er ist ein Running Back und die Panthers haben alle möglichen Schwachstellen, Daher sehe ich nicht die Notwendigkeit, einen so hohen Preis für diese nicht so wichtige Position zu zahlen.
Linebacker Trevin Wallace war der Drittrundenpick an 72 und bringt vor allem Potenzial mit. Potenzial, dass er bislang noch nicht abgerufen hat. Er ist ein Projekt, das an in Runde 3 wohl etwas früh gezogen wurde. In Runde 4 kam Tight End Ja'Tavion Sanders, der gut bei Contested Balls ist und sehr sichere Hände hat. Auch er könnte wertvoll für Young werden. Ansonsten kamen in allen Ebenen der Defense ein paar Depth-Ergänzungen.
Die Note: 3
New Orleans Saints
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Die größte Baustelle der Saints war sicherlich Offensive Tackle und Taliese Fuaga sollte helfen, diese in den Griff zu kriegen. Er dürfte sicher schnell Left Tackle übernehmen. Kool-Aid McKinstry in Runde 2 ist derweil mindestens mal eine Absicherung für die Zukunft und sofort ein verlässlicher Backup.
Anschließend beendeten die Saints in Runde 5 den freien Fall von Quarterback Spencer Rattler, der viel Potenzial hat, sich seinen einst enormen Draftstock aber mit schwächeren Jahren kaputt gemacht hat. Ihn an 150 zu bekommen, ist mindestens mal guter Value. Er kann nun in Ruhe hinter Derek Carr reifen, obgleich er im September bereits 24 wird.
Die übrigen Picks sind durchweg gute Ergänzungen, die eine gewisse Upside mitbringen. Gerade auf Siebtrundenpick Tackle Josiah Ezirim bin ich gespannt. Angesichts der ungewissen Zukunft von Right Tackle Ryan Ramczyk und den schwachen Leistungen von Trevor Penning könnte er noch zum Steal werden.
Die Note: 2+
Tampa Bay Buccaneers
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Als Tackle angekündigt wird Graham Barton vermutlich Center oder Guard spielen und damit die O-Line stabilisieren. Zudem stechen die zwei Drittrundenpicks heraus. Safety Tykee Smith wird vor allem gegen den Run und in der Box helfen, während Wide Receiver Jalen McMillan könnte im Slot eine Waffe werden. Eine Planstelle, die bei den Bucs schon seit längerer Zeit keine Plus-Position mehr war.
Zweitrundenpick Chris Braswell ist vor allem stark gegen den Run, führte die SEC aber auch in Pressures an. Er könnte die Nachfolge von Shaq Barrett antreten, muss sich aber wohl erstmal beweisen. Bucky Irving sieht als tougher Runner wie eine gute Ergänzung zu Rachaad White aus, während Tight End Devin Culp als Blocker helfen kann.
Die Note: 2
NFL Draft Grades 2024: NFC West
Arizona Cardinals
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Warum Dinge verkomplizieren, wenn man einfach den besten Receiver im Draft ziehen kann? Entsprechend war Marvin Harrison die naheliegende Wahl an 4. An 27 kam dann mit Darius Robinson ein ein kräftiger Edge-Verteidiger, der früher inside spielte und dem Team vor allem mehr physische Präsenz an der Front geben wird.
In Runde 2 kam mit Max Melton ein vielseitiger Cornerback, der im Slot und außen spielen kann. In jedem Fall füllt er eine Lücke. Runde 3 brachte dann gleich vier neue Spieler, darunter Isaiah Adams, der wohl als Guard spielen wird, aber noch an seiner Pass Protection arbeiten muss. Running Back Trey Benson ist äußerst flink und sorgte laut "PFF" für 124 Missed Tackles seit 2022.
Generell wurde in diesem Draft die Breite des Kaders qualitativ aufgewertet mit vielleicht sogar vier neuen Startern und mindestens drei bis vier weiteren Spielern, die um Snaps konkurrieren werden.
Die Note: 1-

Los Angeles Rams
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Nachdem die Rams Teamlegende Aaron Donald verloren hatten, lag der Fokus zunächst darauf, die Front zu verstärken. Dabei bediente man sich in den ersten beiden Runden gleich zweimal bei Florida State. Edge Rusher Jared Verse und Defensive Tackle Braden Fiske sollen die gigantische Lücke aus mehreren Richtungen helfen zu schließen. Für Fiske zahlte man per Trade an die Panthers unter anderem einen Zweitrundenpick 2025.
In Runde 3 kamen dann zwei Spieler, die die Etablierten unter Druck setzen werden: Running Back Blake Corum und Safety Kamren Kinchens. Corum ist beweglich und bringt gute Übersicht mit, Kinchens hat starke Ballskills. Die übrigen Picks sind vor allem Depth-Optionen, für die man erstmal Rollen finden muss.
Die Note: 2+
San Francisco 49ers
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Entgegen zahlreicher Gerüchte haben sich die Niners weder von Brandon Aiyuk noch von Deebo Samuel getrennt. Und das darf für den Moment als Gewinn angesehen werden. Brock Purdy darf sich darüber hinaus freuen, mit Ricky Pearsall noch einen weiteren starken YAC-Receiver für den Slot erhalten zu haben. Viertrundenpick Jacob Cowing ist ebenfalls noch einer von der Sorte, sodass dieses Receiving Corps so tief wie lange nicht aufgestellt ist.
Zweitrundenpick Cornerback Renardo Green und Drittrundenpick O-Liner Dominick Puni sehen derweil wie mögliche frühe Starter für dieses Team aus. Green ist ein Press-Spezialist, wohingegen die Niners viel Zone spielen. Wenn sie Man spielen, setzen sie aber sehr wohl auf Press-Coverage. Puni wiederum spielte Left Tackle für Kansas und ist vor allem ein starker Run-Blocker. Bei den Niners dürfte er aber wahrscheinlich nach innen rücken und Guard spielen.
Interessant ist zudem Safety Malik Mustapha aus Runde 4. Er bringt mehr Power in die Run-Verteidigung.
Die Note: 2
Seattle Seahawks
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Sie Seahawks eröffneten ihren Draft mit Defensive Tackle Byron Murphy, den manche in den Top 10 erwartet hätten. An 16 ist er sicherlich guter Value, auch wenn 3-Technique nicht unbedingt die größte Baustelle der Seahawks war. Es ist jedoch verständlich, dass Mike Macdonald noch mehr Stabilität an die Front bringen wollte.
In Runde 3 folgte Guard Christian Haynes, der in Zone-Blocking-Schemes zuhause ist und sicher die Möglichkeit bekommt, sich einen Starter-Job zu erarbeiten. An 118 dürfte Linebacker Tyrice Knight ein Reach sein, während Tight End AJ Barner vor allem als Blocker fungieren wird. Cornerback Nehemiah Prichett (Runde 5) hat guten Top-Speed und lange Arme, wird aber zunächst mal in den Special Teams seinen Wert haben.
Generell war dieser Draft nicht spektakulär, dürfte aber die Basis dieses Kaders etwas verbreitern.
Die Note: 2
Marcus Blumberg



































