Gut vier Winter lang hat sich die ehemalige Weltklasse-Langläuferin Stina Nilsson daran versucht, Fuß im Biathlon zu fassen. Nun hat die Schwedin eingesehen, dass sie ohne Waffe auf den Schultern besser aufgehoben ist.
"Die Waffe wird ins Regal gestellt", zitiert der schwedische Sender "SVT" Stina Nilsson, die zudem ankündigt, sich künftig wieder auf den Langlaufsport zu konzentrieren. Dort wird die 30-Jährige, die im Langlauf fünf Olympia-Medaillen gewann und 26 Rennen im Rahmen des Weltcups für sich entscheiden konnte, den Fokus auf die Langdistanz legen. In diesem Zuge hat sich Nilsson dem norwegischen Team Ragde Charge angeschlossen.
Ihre Rückkehr fühle sich "sehr cool" an, sagte Nilsson, die im Biathlon nie an die großen Erfolge ihrer Langlaufzeit anknüpfen konnte. In Einzelrennen im Weltcup stand sie bei den Skijägerinnen nur ein einziges Mal auf dem "Stockerl" - im März 2022 als Dritte im Sprint von Kontiolahti/Finnland.
Ohnehin war die erste volle Biathlon-Saison 2021/22 der Umsteigerin durchaus vielversprechend. 2022/23 und 2023/24 konnte Nilsson allerdings nicht einmal im Ansatz mit der Elite mithalten und hatte große Probleme, sich überhaupt für den Weltcupkader der Schweden zu qualifizieren. Auffallend: In dieser Zeit zählte die Olympiasiegerin von 2018 selbst in der Loipe nicht nicht zu den Top-Athletinnen.
"Am Ende ziemlich genervt"
"Die ersten beiden Jahre waren sehr gut und ich habe große Fortschritte gemacht, auf die ich sehr stolz bin. Dabei habe ich einen Podiumsplatz im Weltcup erreicht. Das schätze ich sehr hoch ein. Dann gab es zwei schlechtere Saisons, in denen das Schießen nicht geklappt hat, und wenn das Skifahren geklappt hat, war ich trotzdem nicht zufrieden", umreißt Nilsson ihre Erfahrungen. Das alles habe sie "am Ende ziemlich genervt".
Die Entscheidung, dem Biathlon wieder den Rücken zu kehren, sei daher auch eine "sehr leichte" gewesen. Nun fühle es sich so an, "als würde ich ein Buch schließen und ein neues aufschlagen", so Nilsson weiter.
