Während einer Safety-Car-Phase verursachte Lance Stroll beim Formel-1-Rennen in China einen Auffahrunfall, der am Ende das Rennen von drei Fahrern ruinierte. Weil sich der Kanadier danach wenig einsichtig zeigte, wird mittlerweile lautstark sein sofortiger Rauswurf gefordert.
"Feuert ihn sofort", polterte etwa der ehemalige dänische Rennfahrer Jason Watt nach dem Großen Preis von China in seiner Analyse der Szene. Stroll sei in seinen Augen ohnehin "der schlechteste Fahrer im Feld", ergänzte der 54-Jährige, für den das Aus des Kanadiers für das Team offenkundig einen Gewinn darstellen würde.
In die gleiche Kerbe stieß auch der finnische Langstrecken-Pilot Toni Vilander. Er bezeichnete Strolls gesamtes Auftreten im Nachgang als "nervig" und klagte im "Viaplay"-Gespräch: "Diese ganze Situation ist ihm völlig gleichgültig."
"Er hat die Situation total falsch eingeschätzt"
"Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren, es war komplett Strolls Fehler. Er hat die Situation total falsch eingeschätzt, weil er nicht aufmerksam war", beurteilte Vilander den Unfall, der nicht nur Strolls eigenes, sondern auch das Rennen von Daniel Ricciardo und Oscar Piastri zerstörte.
Dass der Aston-Martin-Pilot bei sich selbst keinen Fehler erkannte und von einem unglücklichen Rennvorfall sprach, ärgerte Vilander sehr. "Es wäre viel einfacher für ihn, aus der Situation herauszukommen, wenn er wie zum Beispiel ein Kimi Räikkönen sagen würde: Ich bin gecrasht, es war mein Fehler. Entschuldigung", sagte der ehemalige finnische Rennfahrer.
Ricciardo klagt Stroll nach Formel-1-Crash an
Diese Entschuldigung ging Stroll aber zumindest im Laufe des Sonntags noch nicht über die Lippen. Der Kanadier sprach stattdessen davon, dass er Opfer des Ziehharmonika-Effekts geworden sei und keine Chance gehabt habe, den Unfall zu verhindern.
Der Hauptgeschädigt, RacingBulls-Fahrer Daniel Ricciardo, ließ das so aber nicht stehen. Der Australier klagte seinen Kontrahenten nach dem Rennen an und meinte: "Was mich am meisten frustriert, ist, dass man in den Onboard-Aufnahmen sieht, dass er nicht mal auf mein Auto schaut. Man sieht an seinem Helm, dass er auf den Scheitelpunkt der Kurve guckt. Ich habe keine Ahnung, warum er nicht auf mich geschaut hat. Er war ganz klar auf andere Dinge fokussiert."
Für Strolls Fehler gebe es schlicht und ergreifend "keine Entschuldigung", grantelte der Australier.


