Erster Matchball abgewehrt, die Titelhoffnung ist wieder da: Der Serienchampion BR Volleys meldet sich gegen den VfB Friedrichshafen im Meisterschaftskampf zurück.
Ruben Schott ballte beide Fäuste und schrie seine Erleichterung heraus. Mit einer Willensleistung meldeten sich der Kapitän des Serienchampions Berlin Recycling Volleys und seine Teamkollegen im Rekordmeisterschaftskampf gegen den ewigen Rivalen VfB Friedrichshafen zurück. Noch hat dieser die Nase vorne - doch der Titelverteidiger setzt zur Aufholjagd in der Volleyball-Bundesliga an.
"Wir haben Mentalität gezeigt", sagte Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand nach dem 3:1 im dritten Spiel der best-of-five-Serie am Samstagabend. Dabei hatten die Berliner durch die beiden Niederlagen zum Auftakt bereits mit dem Rücken zur Wand gestanden. "Am Ende wird das Team die deutsche Meisterschaft gewinnen, das mehr Widerstandsfähigkeit zeigt. Heute waren das erstmals in dieser Serie wir."
Widerstandsfähigkeit zeigte auch Kapitän Schott. Nach einer Außenbandverletzung am linken Sprunggelenk war der Einsatz des Nationalspielers fraglich gewesen, doch der Außenangreifer meldete sich pünktlich zurück. "Er bringt eine Sicherheit ins Spiel", sagte Nationalspieler Tobias Krick dem "SID": "Ich glaube, er hatte sehr viele Schmerzen, aber es hat sich am Ende zum Glück gelohnt."
Doch auch der Mittelblocker selbst trug maßgeblich dazu bei, dass die Berliner noch auf den 14. Titel und damit auf den Status des alleinigen Rekordsiegers hoffen können. "Wenn Tobias Krick mehrfach quer zum Hallenboden in der Luft liegt, weißt du, dass Wille, Einsatz und Leidenschaft stimmen", sagte Niroomand anerkennend über den 25-Jährigen, der zum MVP gewählt wurde.
Bereits am Dienstag (19.00 Uhr/Dyn) könnte Friedrichshafen jedoch den zweiten Matchball in der heimischen Arena am Bodensee verwandeln und sich erstmals seit 2015 wieder zum Meister krönen. "Wir führen 2:1, das ist immer noch Fakt", sagte VfB-Mittelblocker Marcus Böhme am Dyn-Mikrofon: "Wir sollten uns nicht verunsichern lassen, nur weil Berlin jetzt zu Hause ein Spiel gewonnen hat."
Doch genau darauf hofft man beim Gegner. "Sie haben am Dienstag zwar wieder eine Chance, aber ich glaube, das wird mental für sie jetzt auch schwierig", sagte Krick: "Sie müssen zu Hause nun gewinnen, sonst wird es ganz schwer."
Bereits vor zwei Jahren holte Berlin einen 0:2-Rückstand gegen Friedrichshafen auf - und wurde am Ende Meister.















