Die kriselnde Formel-1-Großmacht Mercedes hatte beim Sprint-Qualifying zum Großen Preis von China eigentlich mal wieder Grund zum Jubeln, surfte Lewis Hamilton im Regen-Shootout doch auf Rang zwei. Doch weit gefehlt: Teamchef Toto Wolff war stinksauer.
Grund für Wolffs schlechte Laune: George Russell hatte in der zweiten Quali-Runde den Sprung in die Top Ten nicht geschafft, Hamiltons Einzug in Q3 war eine Zitterpartie.
"Ich bin eigentlich gar nicht happy, ich bin verärgert. Ich bin verärgert, dass wir das im Q2 so danebengehauen haben mit beiden Autos", grantelte der Österreicher hinterher bei "Sky".
Hamilton und Russell waren in Q2 mit die letzten Autos auf der Strecke. Russell hatte deswegen am Ende keine Zeit mehr für einen Run, um sich noch entscheidend zu verbessern, verpasste Q3 um 0,038 Sekunden. Hamilton schaffte den Sprung als Neunter mit Ach und Krach.
Formel 1 in China: Mercedes verwachst Sprint-Quali bei Russell
Dabei hatten die Silbernen ihre Autos mit Blick auf den erwarteten Regen frühzeitig aus der Garage beordert. Weil aber viele so dachten und Mercedes einen langen Weg von der Box zur Ampel hat, mussten sich die Silberpfeile weit hinten anstellen - und gerieten so ins Hintertreffen.
"Wenn du gerade mit unserem Auto da vorne zwei Minuten an der Ampel stehst und die Reifen steinkalt werden, dann geht bei unserem Auto überhaupt nichts", haderte Wolff.
"Ich war nach der ersten Runde ein wenig frustriert. Ich war so nah an Q3 dran, aber die Bedingungen waren einfach schwierig. Und jetzt kommt der Regen. Wer weiß also, was möglich gewesen wäre?", sagte Russell zu der verpatzten Session. Er und Hamilton seien "hinter zwölf anderen Autos festgesteckt, die in der Boxengasse vor uns waren. Dabei ging eine Menge Reifentemperatur verloren".
Hätte Mercedes also lieber einen Ticker länger warten sollen, um nicht im Stau zu stehen? "Also, wie man es macht, ist falsch", ärgerte sich Wolff. "Aber definitiv wissen wir jetzt, dass an der Ampel im Stau stehen nicht gut für uns ist."
