Mercedes hat einen katastrophalen Saisonstart in der Formel 1 hingelegt, ist vor dem Großen Preis von Japan nur noch vierte, vielleicht gar nur noch fünfte Kraft. Die Silberpfeile verstehen ihr eigenes Konzept nicht. Formel-1-Experte Christian Danner findet klare Worte für die Mercedes-Krise.
Auch mit dem W15 ist Mercedes nicht der erhoffte Wurf gelungen. Im dritten Jahr in Serie tuckern die Silberpfeile der Formel-1-Spitze hinterher. Im dritten Jahr in Folge versteht die Truppe um Teamchef Toto Wolff nicht so recht, woran es liegt.
"Für ein Team wie Mercedes ist es ein Armutszeugnis, wenn man es drei Jahre infolge nicht schafft, die richtigen Schlüsse aus Daten zu ziehen", kritisiert Formel-1-Experte Christian Danner in der "Sport Bild". Für den RTL-Kommentator hat Wolff gar ein "Personalproblem".
Der Silberpfeil-Teamchef hatte zuletzt auch sich selbst infrage gestellt. "Man muss den Fehler bei sich suchen. Daten treffen keine Entscheidungen", sagte Wolff.
Formel 1: Ferrari versteht's - Mercedes nicht
Wie man sich aus einer Malaise herausarbeitet, hat Ferrari gezeigt. Die Scuderia ist 2024 ganz klar zweite Kraft hinter Red Bull, feierte zuletzt beim Australien-GP in Melbourne einen Doppelsieg. Teamchef Frédéric Vasseur - seit Anfang 2023 im Amt - habe sicher einen Anteil am roten Aufschwung, sagt Danner.
Zudem sei aber auch die "Basis", die der Franzose in Maranello vorgefunden habe, "scheinbar auch besser" gewesen, als bei Mercedes. Vasseur habe "seinen Aerodynamik- und Fahrwerks-Ingenieuren vertraut – und die haben geliefert. Sie verstehen ihr Auto, Mercedes nicht", so Danners silber-roter-Vergleich.
Mercedes steht schon beim vierten Saisonrennen in Japan unter Zugzwang. In Melbourne fuhr das Team zuletzt eine Nullnummer ein: Lewis Hamilton schied mit einem kapitalen Motorschaden aus, George Russell crashte kurz vor Ende. In der Konstrukteurs-Wertung ist der einzige Branchenprimus auf Rang vier hinter Red Bull, Ferrari und McLaren gerutscht, liegt nur einen Zähler vor Aston Martin.
