Die NFL hat am Montag das kontroverse Hip-Drop-Tackle verboten und daraus eine Strafe gemacht. Zudem wurden weitere Regelanpassungen vorgenommen.
Beim League Meeting der NFL in Orlando/Florida kam es unter den 32 Teambesitzern zu einem einstimmigen Ergebnis: das Hip-Drop-Tackle wurde verboten und wird künftig als Personal Foul gewertet, das mit einer 15-Yard-Strafe belegt ist.
Allerdings ist damit zu rechnen, dass diese Art von Vergehen zunächst ähnlich wie die Regeln zur Nutzung des Helms im Spiel vermutlich nicht direkt zu einer Flagge führt und erstmal zu schriftlichen Verwarnungen und Geldstrafen führen wird, wie NFL-EVP Troy Vincent eine Woche zuvor angedeutet hatte.
In jedem Fall führte die Verabschiedung dieser Regel jedoch zu großer Kritik speziell unter den Spielern. Der ehemalige Star-Verteidiger J.J. Watt etwa suggerierte in einem Post auf X: "Spult einfach vor bis zu den Gürteln, an denen Flaggen sind ..." und spielte damit darauf an, dass man vielleicht besser Flag Football spielen sollte, anstatt Vollkontakt-Football, weil es zunehmend schwieriger wird, einen Gegenspieler legal zu Boden zu bringen.
Der Vorsitzende des NFL Competition Committee, Rich McKay von den Atlanta Falcons, betonte jedoch, dass das Hip-Drop-Tackle nicht gänzlich verboten ist. Lediglich das sogenannte "Swivel Hip-Drop-Tackle" sei verboten. Im Grunde ist dies besagtes Tackle mit einer Drehung für mehr Schwung. Der Hauptkritikpunkt daran bleibt jedoch auf Spielerseite, dass es vermutlich reine Glücksache wird, ob Schiedsrichter diese Aktionen korrekt bewerten.
NFL erleichtert Chance auf dritte Challenge
Besser ankommen dürfte derweil die Änderung der Challenge-Regeln: Von nun an hat ein Team grundlegend Recht auf eine dritte Challenge, sobald man eine von seinen standardmäßig zweien gewinnt. Bislang war dies nur möglich, wenn man mit beiden erfolgreich war. Der Vorschlag dazu kam von den Detroit Lions.
Zudem ist es jetzt möglich, ein Foul auf beiden Seiten zu ahnden, wenn während des entsprechenden Spielzugs mindestens einmal der Ballbesitz wechselt. Das gilt auch für ein Foul nach Ende des Spielzugs während eines Kicks. Das Team, das am Ende den Ball erobert hat, behält diesen dann auch, wenn es zuvor nicht ein Foul beging. Beim Foul danach wird besagtes Team dann aber dennoch bestraft.
Ebenfalls neu ist, dass der Videoschiedsrichter nun schnell dem Schiedsrichter zur Seite stehen kann, wenn es darum geht, mögliche Fehleinschätzungen bei Roughing-the-Passer-Strafen sowie einer Strafe für Intentional Grounding zu korrigieren. Dies ist jedoch nur möglich, wenn es offensichtliche Wahrnehmungsfehler gab, also der Quarterback nicht am Helm getroffen wurde oder sich etwa beim Wegwerfen des Balls klar außerhalb der Pocket befand.
Was die Anpassung der Kickoff-Regeln betrifft, ist es am Montag noch zu keiner Abstimmung gekommen. Es soll Befürworter geben, fraglich ist jedoch, ob sich 24 der 32 Stimmen dafür finden lassen. Eine Abstimmung könnte jedoch am Dienstag erfolgen. Genauso denkbar ist jedoch, dass dieses Thema bis zum nächsten Meeting im Mai vertagt wird.




































