Biathlon-Profi Émilien Claude hatte Großes vor in der Saison 2023/24, doch es kam anders. Der zurückliegende Winter entwickelte sich zu einer Horrorsaison mit zahlreichen Rückschlägen.
Der französische Skijäger Émilien Claude weiß, wann und warum die Abwärtsspirale ihren Anfang genommen hat: gleich beim Weltcup-Saisonauftakt im schwedischen Östersund.
Der 24-Jährige hatte im Einzel mit einer fehlerfreien Leistung am Schießstand überzeugt, kam letztlich aber dennoch "nur" als Zehnter ins Ziel. "Auf den Skiern hatte ich nicht die Form, die ich mir erhofft hatte, weil mein Hals schon wund war. Damals waren es minus 15 Grad Celsius", erinnerte er sich nun im Gespräch mit "Nordic Magazine".
Claude wurde sogar für die Staffel nominiert, sagte diese wegen Unwohlseins jedoch freiwillig ab. Dass er dann nicht abreiste, sondern trotzdem beim Sprint an den Start ging, sei in der Rückbetrachtung der "größte Fehler des Winters" gewesen. Beim anschließenden Weltcup in Hochfilzen lief dann überhaupt nichts mehr zusammen, in Lenzerheide zählte er schon nicht mehr länger zum Aufgebot.
Biathlet Claude: "Das war der Wendepunkt"
Seine Krankheit schleppte Claude mit in die "komplizierte" Weihnachtspause: "Ich konnte mich nicht erholen." Folgerichtig wurde er in den zweitklassigen IBU-Cup versetzt. "Das war der Wendepunkt meiner Saison, denn ich wusste, dass ich Leistung bringen musste, wenn ich zu den Weltmeisterschaften fahren und den Winter im Weltcup beenden wollte, was das Ziel war."
Doch zu Jahresbeginn im italienischen Martell musste er sogleich feststellen, "dass der Körper überhaupt nicht reagierte. Das war hart, aber ich traf die Entscheidung, nach Hause zu fahren". Anschließende medizinische Untersuchungen brachten Magenprobleme ans Licht, die Wettkämpfe in Ridnaun ließ er aus. "Ich wollte nicht die gleichen Fehler machen", so Claude über den schwierigen Start ins neue Jahr.
Erst zum Saisonabschluss konnte Émilien Claude wieder einige Erfolgserlebnisse feiern, da waren die großen Ziele längst abgehakt. Beim IBU-Cup-Finale in Obertilliach gelang ihm mit der Mixed-Staffel ein zweiter Platz, in allen Individualrennen schloss er unter den besten zehn Biathleten ab.
"Sagen wir mal so: Das motiviert für das nächste Jahr. Ich werde nicht aufgeben, die Arbeit wird sich eines Tages auszahlen", gab sich der fünffache Juniorenweltmeister kämpferisch.

