Nachdem gleich zwei Formel-1-Teamchefs mehr Transparenz nach den abgeschlossenen Untersuchungen gegen ihren Red-Bull-Racing-Kollegen Christian Horner gefordert haben, meldet sich nun der frühere F1-Pilot David Coulthard zu Wort und äußert einen pikanten Verdacht.
Ende Februar wurde die interne Untersuchung gegen Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner abgeschlossen, nachdem ein vom Formel-1-Rennstall installierter externer Anwalt dem Briten kein Fehlverhalten nachweisen konnte. Genau dieses hatte eine enge Mitarbeiterin Horners zuvor angeprangert, von Bedrängung durch den Teamchef und anzüglichen Nachrichten war die Rede.
Weil Red Bull sich in seinem Statement zu Horner jedoch nur knapp äußerte und vieles vage blieb, forderten McLaren-Teamchef Zak Brown und Mercedes-Boss Toto Wolff "mehr Transparenz". Die Begründung sei "sehr simpel" gewesen, sagte Wolff, auch Brown teilte mir, dass es "von dem, was ich gesehen habe, immer noch viele Spekulationen und Fragen gibt".
Geht es nach dem früheren Red-Bull-Piloten und heutigen F1-Experten David Coulthard, dann sind Wolff und Brown allerdings - entgegen ihrer Beteuerung, dass es ihnen um "völlige Transparenz im Sinne des Sports" ginge - aufgrund der Rivalität in der Formel 1 daran interessiert, das noch lodernde "Feuer zu schüren".
"Es wird einige geben, die [vorgeblich] im Interesse der Fans mehr Transparenz fordern", äußerte Coulthard bei "Channel 4" seinen pikanten Verdacht, fügte jedoch an: "Das Ganze ist aber eine Privatsache. Wir haben alle das Recht auf Privatsphäre."
Wenn es noch etwas zu beantworten gäbe, dann wüsste man davon, so Coulthard weiter. "Aber es war ja bereits eine unabhängige Gruppe damit beschäftigt", betonte er, wohlwissend, "dass das die, die mehr wollen, nicht zufriedenstellen wird. Ein paar wollen einfach noch tiefer graben" - und damit wohl auch für Unruhe bei den F1-Dominatoren sorgen.
Formel 1: Viel Politik um Causa Horner
Die Formel 1 sei mittlerweile so groß geworden, dass überall - eben auch in der Causa Horner - "eine Menge Geld, eine Menge Politik, eine Menge Kontroversen im Spiel sind", erinnerte der Brite.
Dass Horner am Rande des Großen Preises von Saudi-Arabien von den Medien in die Mangel genommen wurde, sei "unglücklich und unappetitlich" gewesen, ärgerte sich der Vizeweltmeister von 2001. Horner habe das Thema aber gut gehandhabt, sich angemessen gewehrt und das Ganze dadurch "zu einem Abschluss" geführt.
Ob das allerdings wirklich so ist, darf hinterfragt werden Laut Berichten aus England geht die mittlerweile freigestellte Mitarbeitern auf mehreren Wegen gegen Horner vor.



