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Eiskunstlauf-Star bekam Medikamenten-Cocktail

Skandalöse Enthüllungen im Valieva-Drama

Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kamila Valieva wurde zum "Versuchskaninchen"
Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kamila Valieva wurde zum "Versuchskaninchen"
Foto: © IMAGO/Sergei Bobylev
15. März 2024, 14:24
sport.de
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Im Fall der wegen Dopings gesperrten Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kamila Valieva hat der Internationale Sportgerichtshof CAS nun weitere verstörende, skandalöse und kaum zu glaubende Einzelheiten veröffentlicht. 

Wie der CAS in seinem offiziellen Untersuchungsbericht zum Fall Valieva bekanntgab, wurden der heute 17-Jährigen von Januar 2020 bis zum Dezember 2021 insgesamt 56 verschiedene Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel verabreicht. Zu dieser Zeit war Valieva zwischen 13 und 15 Jahre alt.

Verschrieben wurden die Mittel laut CAS-Bericht von der so genannten Federal Medical-Biological Agency (FMBA), dem russischen Bundesgesundheitsministerium. Namentlich genannt werden in dem Untersuchungsbericht die Ärzte Dr. Adamov, Dr. Shumakov and Dr. Shvetskiy. Sie waren demnach hauptverantwortlich für die Verschreibung und Verabreichung der Medikamente. 

Die Ärzte begründeten die Verabreichung der Mittel gegenüber den Ermittlern mit Herz-Problemen bei Valieva, die nur so behandelt werden konnten. Was die Ärzte nicht erklärten: Warum auf der langen Medikamenten-Liste auch Mittel gegen allgemeine Schmerzen, Durchfall und Grippe stehen. "The Times" schreibt von einem "Cocktail aus Herz-Medikamenten, aminosäure-basierten Ergänzungsmitteln und legalen leistungssteigernden Mitteln".

WADA nach Valieva-Enthüllungen geschockt

Obwohl keins der verabreichten Medikamente auf der Dopingliste der WADA stand bzw. steht, zeigte sich die Welt-Antidopingagentur geschockt von dem Verhalten der russischen Offiziellen.

"Das Dopen eines Kindes ist unverzeihlich", teilte die WADA in einer ersten Stellungnahme mit. Generaldirektor Olivier Niggi erklärte: "Es ist klar, dass dieser Beigeschmack sehr unangenehm ist, wenn man sieht, dass dort eine Athletin geopfert wurde, anstatt offenzulegen, wer bei den Dopingvorgängen geholfen hat."

US-Anti-Dopingchef Travis Tygart zeigte sich ebenfalls entsetzt und sagte gegenüber "The Times": "Die für ihre Gesundheit Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie die Regeln gebrochen oder sie [Valieva] misshandelt haben. Meine Güte, wie viele Substanzen hat sie bekommen? Das ist einfach widerlich!"

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