Das Rennen um den Gesamtweltcupsieg im Biathlon wird immer mehr zu einem Krimi. Ingrid Landmark Tandrevold büßte zum Auftakt in Canmore einen Teil ihres Vorsprungs ein und sieht sich in der anstehenden Verfolgung in der Rolle der Jägerin.
Für Ingrid Landmark Tandrevold gab es nach dem ersten Rennen in Canmore am Donnerstag eine gute und eine schlechte Nachricht. Die 27-Jährige gewann zum einen die kleine Kugel im Sprintweltcup. Gleichzeitig liegt die Norwegerin im Gesamtklassement nur noch sieben Punkte vor Lisa Vittozzi.
Während die Italienerin den Sprint in Kanada gewann, landete Tandrevold lediglich auf dem 17. Platz. Die Skandinavierin muss in der Verfolgung am Samstag (18:10 Uhr im LIVE-Ticker auf sport.de) Positionen gut machen, will sie am Sonntag im Massenstart als Führende in die Entscheidung um die große Kristallkugel gehen.
"Jetzt fühle ich mich etwas mehr in einer Angriffsposition", sagte Tandrevold bei "NRK". Es sei "eine Herausforderung, die ich annehmen muss".
Die Skijägerin rechnet im Gesamtweltcup nicht mit weniger als einem Herzschlagfinale. Sie müsse versuchen "das Ruder herumzureißen, aber ich habe großes Glück, in dieser Situation zu sein", so Tandrevold.
Biathlon-Showdown im kanadischen Canmore
Die 27-Jährige ist nach den Rücktritten von Marte Olsbu Røiseland und Tiril Eckhoff seit dieser Biathlon-Saison die Nummer eins in der norwegischen Frauen-Mannschaft. Der Triumph im Gesamtweltcup wäre der größte Erfolg in ihrer bisherigen Laufbahn.
Vittozzi fühlt sich derweil in der Rolle der Herausforderin wohl. "Ja, natürlich weist Lisa [Vittozzi] auf mich als Favoritin hin. Das macht jeder, der sich nicht unter Druck setzen will. Das hätte ich an ihrer Stelle auch getan", sagte Tandrevold mit Blick auf ihre italienische Konkurrentin.
Biathlon-Fans können sich in Canmore auf einen echten Showdown im Gesamtweltcup freuen. Hinter Tandrevold (988 Punkte) und Vittozzi (981) lauert das französische Trio Justine Braisaz-Bouchet (915), Julia Simon (908) und Lou Jeanmonnot (903).
