Die Affäre in der Formel 1 rund um Red-Bull-Teamchef Christian Horner zieht weiter ihre Kreise. Der 50-Jährige meldete sich nun ausführlich zu Wort.
"Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, nach vorne zu blicken und einen Schlussstrich zu ziehen", sagte Horner am Rande des Saudi-Arabien Grand Prix und ergänzte: "Wir sind hier, um Rennen zu fahren. Wir sind als Formel-1-Team hier und es ist jetzt an der Zeit, uns auf das Geschehen auf der Strecke und die Leistung der Autos und Fahrer zu konzentrieren."
Hintergrund sind die Vorwürfe einer Mitarbeiterin, die Horner eines "unangemessenen Verhaltens" beschuldigte. In einer internen Untersuchung wurden diese zurückgewiesen, mittlerweile wurde die betroffene Mitarbeiterin offenbar vom Dienst freigestellt.
Details der Vorwürfe oder der Untersuchung wurden nie bekannt gegeben. "Es ist keine Angelegenheit der Formel 1, keine Angelegenheit der FIA, es ist eine Angelegenheit des Unternehmens", sagte Horner: "Das wäre in jedem anderen Unternehmen genauso."
Horner erhebt schwere Vorwürfe
Der "Fall" habe durch die Medien derart große Aufmerksam bekommen. "Was in vielerlei Hinsicht sehr, sehr anstrengend war. Besonders für meine Familie", merkte Horner weiter an.
Der Teamchef erhob außerdem schwere Vorwürfe. "Was danach passiert ist, ist, dass andere versucht haben, daraus einen Vorteil zu ziehen. Leider ist die Formel 1 ein hart umkämpftes Geschäft und es gibt offensichtlich Parteien, die davon profitieren wollen. Das ist vielleicht die nicht so schöne Seite unserer Branche."
Zur angeblichen Suspendierung der Mitarbeiterin, über die übereinstimmend mehrere Medien berichten, wollte sich Horner nicht konkret äußern.
"Dieser Prozess ist vertraulich", betonte er und erklärte: "Wir sind alle an die gleichen Einschränkungen gebunden, und selbst wenn ich gerne darüber sprechen würde, kann ich das aufgrund dieser Vertraulichkeitsvereinbarung nicht."
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Horner reagiert auf Verstappen-Attacke
Nach Darstellung von Horner ist bei Red Bull Racing trotz des offenen Angriffs durch Jos Verstappen ein gemeinsamer Weg in die Zukunft möglich. Man sei sich einig, es gehe nun darum, "nach vorne zu schauen, das ist in jedermanns Interesse", sagte er mit Blick auf den Vater von Weltmeister Max Verstappen.
"Wir beide haben das größte Interesse, dass seinem Sohn das bestmögliche Auto zur Verfügung steht", so Horner weiter. Es habe eine "Diskussion" nach dem vergangenen Rennen in Bahrain gegeben: "Ich werde die Inhalte nicht preisgeben, aber sie wurde geführt."

Horner gab sich zudem überzeugt, dass Max Verstappen dem Team erhalten bleibt. "Ich bin sicher", sagte der 50-Jährige: "Er hat ein tolles Team und viel Vertrauen in dieses Team. Und er hat einen Vertrag bis 2028." Seit dem jüngsten Ausbruch Jos Verstappens halten sich Spekulationen über einen Abgang des Weltmeisters zu Mercedes.
Jos Verstappen hatte in den Stunden nach dem ersten Rennen der Saison am vergangenen Samstag in mehreren Interviews Horners Rücktritt als notwendig bezeichnet. "Es wird hier Spannungen geben, so lange er in seiner Position ist", wurde der 51-Jährige von der englischen "Daily Mail" zitiert: "Das Team läuft Gefahr, zerrissen zu werden."



