Bei der zurückliegenden Biathlon-WM war für die DSV-Athletinnen und -Athleten in der ersten Woche kaum etwas zu holen, zu groß war der Materialvorsprung der anderen Nationen. Eine Teamsitzung führte zur Kehrtwende - und letztlich zur Silbermedaille von Janina Hettich-Walz.
Die deutschen Skier waren bei der Biathlon-WM in Nove Mesto zunächst alles andere als konkurrenzfähig. Bei den Frauen dominierten vor allem die Französinnen, die im Sprint einen Dreifachsieg einfuhren und in der Verfolgung Gold und Bronze gewannen.
Nach dem Verfolger am Sonntag hatten die Athleten und Techniker dann einen Tag Zeit, um sich für den Einzel-Klassiker bestmöglich vorzubereiten. Ein durchaus entscheidender Tag für das deutsche Team, wie Janina Hettich-Walz nun hervorhob.
"Das gesamte Team setzte sich am Montag - einem freien Tag - zusammen, bevor die Meisterschaften mit den Einzelwettbewerben fortgesetzt wurden, und wir suchten nach Lösungen", sagte sie gegenüber "biathlonworld.com": "Es war eine große Herausforderung für die Wachsteams, da die Bedingungen auf den verschiedenen Streckenabschnitten unterschiedlich waren."
Biathlon-Star Hettich-Walz auf dem "Höhepunkt" angekommen
Letztlich wurden jedoch "all die Anstrengungen" belohnt: Janina Hettich-Walz gewann nach einer fehlerfreien Schieß- und einer überragenden Laufleistung die Silbermedaille. Selina Grotian schloss das Rennen zudem als Vierte, Vanessa Voigt als Fünfte ab - beide blieben ebenfalls fehlerfrei am Schießstand. "Wir hatten wirklich Top-Material!", freut sich Hettich-Walz noch immer.
"Der Einzellauf war ein ganz besonderes Rennen für mich. Ich fühlte mich stark auf den Skiern. Am Schießstand habe ich keine Sekunde gezögert und alle 20 Scheiben getroffen", blickte die 27-Jährige zurück: "Im ersten Moment war es unmöglich zu begreifen, was ich gerade erreicht hatte."
Der Gewinn einer Einzelmedaille bei einer WM sei immer das große Ziel gewesen. "Und wenn man sie erreicht, merkt man plötzlich, dass man einen Höhepunkt erreicht hat und viele Dinge, die in weiter Ferne schienen, in Reichweite sind."
Die DSV-Athletin hatte 2019 ihr Debüt im Weltcup gegeben, 2021 hatte sie schon einmal WM-Silber gewonnen, damals mit der Staffel. In Nove Mesto 2024 holte sie mit dem DSV-Quartett zudem Bronze.

