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Skispringen
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Die sport.de-Kolumne der DSV-Athletin

Exklusiv: Rupprecht fiebert Skisprung-Highlight entgegen

Anna Rupprecht freut sich auf die Springen in Norwegen
Anna Rupprecht freut sich auf die Springen in Norwegen
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler
05. März 2024, 21:06

Der Saisonendspurt im Skispringen ist im vollen Gange. Nun steht mit der Raw-Air-Tour ein weiteres Highlight auf dem Programm. Anna Rupprecht will an die Ergebnisse aus Hinzenbach anknüpfen, wie sie in ihrer Kolumne für sport.de erklärt.

Den Flug nach Oslo, zu dem letzten Saisonhighlight, der sog. Raw Air Tour, werden wir wohl nicht wie gewohnt mit einer Lufthansa-Maschine bestreiten, weil das Bodenpersonal der Airline derzeit streikt. Wir müssen mit einer anderen Gesellschaft fliegen und das wird wohl oder übel Folgen haben, die man aus der Ferne gar nicht abzuschätzen vermag. Vom Streik wird eines unserer größten Skandinavien-Rituale bedroht sein.

Im Normalfall wird es schon vor einem Flug nach Oslo ein wenig turbulent, wenn alle Mannschaftskameradinnen ihre Tickets auf Sitzreihe und Platz hin kontrollieren. In einem Flieger nach Oslo will jede der Damen der deutschen Skisprungnationalmannschaft so weit vorne sitzen, wie nur möglich, um den Flieger am Gate in Oslo so schnell, wie nur möglich zu verlassen.

Vom Gate, das der Lufthansa-Flug von München nach Oslo regelmäßig ansteuert sind es nur wenige Schritte zu einem kleinen Kiosk mit der Aufschrift „Bitunion“. In dem Kiosk arbeiten drei blonde, norwegische Studentinnen und sie produzieren vor den Augen der Kunden die wahrscheinlich leckersten Zimtschnecken der Welt, in der Standardausstattung mit Zimt und Zucker, im gehobeneren Preissegment mit Pistazien und als High End -Produkt mit Spekulatiuscreme.

Im Ergebnis stoßen wir als Mannschaft mit den Zimtschnecken immer an, aber es ist schon ein gutes Gefühl, die erste Schnecke in der eigenen Hand zu halten.

Doch wie wird es diesmal werden?

Mit welcher Airline werden wir fliegen? Welches Gate ist für die Maschine vorgesehen? Docken wir in einem ganz anderen Bereich des Flughafens an? Werden wir uns überhaupt bei unserer Ankunft mit den von uns so heiß begehrten Zimtschnecken stärken können für die Aufgaben, die vor uns liegen?

Diese Aufgaben haben es in sich. Nach der doch schon teilweise sehr kräftezehrenden Saison, haben die Funktionäre einen besonderen Wettkampfmodus für uns aufgelegt: die Raw-Air-Tour.

Hart, härter, am härtesten – nach sechs Durchgängen am Holmenkollen in Oslo (zwei Qualifikationen plus jeweils zwei Einzelspringen mit zwei Durchgängen) steht die Weiterreise nach Trondheim an; vom dort geht es auf den "Monsterbakken" von Vikersund mit dem ersehnten Skifliegen für die Damen, bei dem aber nur die Top 15 des Gesamtweltcups springen dürfen.

Eine hohe Sprungdichte und der Reisestress sind die Rahmenbedingungen, innerhalb derer man erstmal bestehen muss. Es wäre also schon gut, wenn wir in Oslo im Airport uns nochmal mit Zimtschnecken aufladen könnten, bevor es kräftezehrend werden wird.

Nach den Springen in Hinzenbach bin ich hoch motiviert und will gerne an die beiden Top-12-Ergebnisse anknüpfen.

Sollte es beim Hinflug nicht mit den Zimtschnecken klappen, werden wir hoffentlich beim Abflug das Ende der Raw Air mir denselben feiern.

Herzliche Grüße

Anna Rupprecht

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