Die Formel 1 kommt nicht zur Ruhe: Nachdem offenbar intern gegen FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wegen des Verdachts der Rennmanipulation ermittelt wird, rückt der 62-Jährige nun erneut in den Fokus. Er soll versucht haben, das Rennen in Las Vegas zu torpedieren.
Das berichtet die "BBC". Demnach sei Sulayem über seine Vertreter an die FIA-Offiziellen des Vegas-Rennen herangetreten. Diese sollten offenbar einen Grund finden, den Kurs in der Glitzermetropole als nicht hinreichend sicher für ein Formel-1-Rennen einzustufen.
Den Vorgang habe ein Whistleblower der FIA mitgeteilt. Er steht in dem Bericht des Compliance Officers des Weltverbandes, den die "BBC" eingesehen hat.
Es handele sich um die gleiche Quelle, die Sulayem vorwirft, beim Saudi-GP 2023 die Rennkommissare angewiesen zu haben, eine Strafe gegen Fernando Alonso zurückzunehmen.
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Die FIA bestätigte am Dienstagabend der Nachrichtenagentur "AFP", "dass der Compliance-Beauftragte einen Bericht erhalten hat, in dem mögliche Anschuldigungen detailliert aufgeführt sind, die einige Mitglieder ihrer Führungsgremien betreffen". Weiter hieß es: "Die Compliance-Abteilung bewertet diese Vorwürfe, wie es in solchen Situationen üblich ist, um sicherzustellen, dass das Verfahren eingehalten wird."
Laut dem Whistleblower seien Offizielle des Vegas-Rennens von Sulayem "beauftragt" worden, "Bedenken zu finden, die die FIA davon abhalten, den Kurs vor dem Rennwochenende abzunehmen."
Formel 1: Welche Motive hat der FIA-Boss?
Der Bericht zitiert die Quelle wie folgt: "Der Zweck war es, Fehler an der Strecke zu finden, um die Lizenz einzubehalten." Diese Fehler hätten "künstlich" kreiert werden sollen - unabhängig davon, ob sie tatsächlich vorlagen."
Bekanntlich kam es anders. Die Offiziellen segneten den Kurs ab, das Premieren-Rennen in Las Vegas fand wie geplant statt.
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Unklar ist, welche Motive hinter Sulayems mutmaßlicher Intervention stecken könnten. Das Vegas-Rennen war für die Formel 1 ein Prestige-Projekt. Die Rechteinhaber von Liberty Media steckten mehr als 500 Millionen Dollar in die Umsetzung, um die F1 in den USA noch populärer zu machen.
Zwischen den F1-Bossen und Mohammed Ben Sulayem gibt es schon länger Spannungen bei diversen Themen. Der FIA-Boss soll darauf erpicht sein, dass die F1 dem Weltverband mehr Geld bezahlt, um seinen Pflichten als Regelhüter des Sports nachzukommen. Auch beim Thema elftes F1-Team sind die Fronten verhärtet. Während Sulayem den Einstieg Michael Andrettis befürwortet, sind die F1-Bosse und -Teams dagegen.




