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Dann "muss er zurücktreten"

Vorwürfe gegen FIA-Boss: "Finger weg vom Sport!"

Der FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem hat sich bisher noch nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert.
Der FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem hat sich bisher noch nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert.
Foto: © IMAGO/HOCH ZWEI
05. März 2024, 10:08
sport.de
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Der Formel 1 droht ein neuer Skandal. Ein Whistleblower belastet den FIA-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem. sport.de-Experte und F1-Insider Felix Görner ordnet den angeblichen Eklat ein. 

Während schon die Causa Christian Horner die Formel 1 schon in Atem hält, muss sich nun offenbar auch FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem internen Ermittlungen stellen. Am Montagabend berichtete die "BBC", dass dem 62-Jährigen vorgeworfen wird, sich unerlaubterweise in ein Rennergebnis eingemischt zuhaben. Die Ethikkommission des Weltverbandes habe sich des Falls angenommen.

Für Formel-1-Experte Felix Görner stehen die Vorwürfe unter der Überschrift "Finger weg vom Sport!". Dieses Motto gelte auch für den FIA-Präsidenten - wenn sich die Beweise und Indizien bestätigen. "Es muss geklärt und aufgearbeitet werden, ob eine Handlungsanweisung an Rennkommissare stattgefunden hat."

Schwere Vorwürfe gegen FIA-Präsidenten

Der Whistleblower beschrieb laut "BBC", dass der FIA-Präsident Scheich Abdullah bin Hamas bin Isa Al Khalifa angerufen haben soll. Dieser war offizieller Funktionär bei dem Formel-1-Rennen 2023 in Saudi-Arabien. Ben Sulayem soll demnach gefordert haben, eine nachträgliche 10-Sekunden-Strafe gegen Fernando Alonso (Aston Martin) aufzuheben.

Für Ben Sulayem könnte der Fall noch gravierende Folgen haben. 

"Wenn es stattgefunden hat, muss er zurücktreten. Dann war es eine Grenzüberschreitung. Das liegt überhaupt nicht im Ermessenspielraum und der Direktive des FIA-Präsidenten", erklärt Görner. "Das ist die Entscheidung der Rennkommissare."

Der F1-Reporter zieht einen Fußball-Vergleich. "Das wäre so, als würde der DFB-Präsident die Schiedsrichter anweisen, einen Elfmeter zurückzunehmen."

Für den F1-Experten steht fest: "Das Ganze hätte nicht nur ein Geschmäckle. Es wäre ein klarer Regelbruch, der ein düsteres Licht auf die FIA werfen würde, wenn es sich bewahrheitet."

Machtposition schon häufiger ausgenutzt

Überrascht wäre der langjährige RTL-Experte davon allerdings nicht. Die Machtposition des FIA-Präsidenten sei schon häufiger ausgenutzt worden, so Görner, zum Beispiel in den Zeiten von Ayrton Senna und Alain Prost. 

Aufgabe des FIA-Chefs sei es, "überparteilich zu sein, zu repräsentieren, eine globale Brille aufzuhaben und dem Wohl des Sports zu dienen". Ein FIA-Präsident dürfe nicht ins Operative reingehen. "Wenn das dann noch verbunden ist mit regionalen Sympathien, wird es noch dubioser."

Görner hofft, dass durch die Untersuchung der Ethikkommission Transparenz geschaffen wird. Mit einem Ergebnis wird in vier bis sechs Wochen gerechnet.

Ein großes Problem in der Thematik sei das Regelwerk gewesen. Es sei schlecht, dass die Regel, um die es in dem konkreten Fall geht, "diffus verfasst worden ist".

Der F1-Routinier Alonso hatte nach dem Rennen in Saudi-Arabien eine Zehn-Sekunden-Strafe kassiert, weil das Team während einer vorangegangenen Fünf-Sekunden-Strafe an dem Aston-Martin-Wagen gearbeitet haben soll.

Die Regel hätte klarer sein müssen, sagt Görner. Zählt es als "Arbeiten am Auto", wenn der Wagenheber ans Auto geht, oder erst wenn er in Betrieb genommen wird?

"Das war nicht klar zu diesem Zeitpunkt, auch die Rennkommissare waren etwas überfordert. Da hat man nun nachjustiert. Da sieht man wieder: Regeln müssen klar und eindeutig sein, damit dubiose Einflussnahmen keine Chance haben."

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren357
2AustralienOscar PiastriMcLaren356
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing321
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team258
5MonacoCharles LeclercFerrari210

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