Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist vorerst von den schweren Vorwürfen gegen seine Person freigesprochen worden und nimmt beim Formel-1-Auftakt in Bahrain wieder seine täglichen Aufgaben wahr. Die Stimmung im Team, das ließ Helmut Marko in einem Interview durchblicken, ist aber offenbar weiter angespannt.
Auf die Frage, ob er und das Team ob des Horner-Freispruchs erleichtert seien, gab sich Helmut Marko im "Sky"-Interview ungewohnt schmallippig. "Wir sind froh, dass es eine Entscheidung ist. Den Rest will ich nicht kommentieren", sagte der Berater, der es vermied, von einer Erleichterung innerhalb des Teams zu sprechen.
Das ist durchaus pikant, schließlich soll es teamintern bei Red Bull ziemlich brodeln. Im Zuge der Horner-Affäre wurde von mehreren Medien übereinstimmend berichtet, dass sich viele führende Köpfe - einschließlich Helmut Marko und das Verstappen-Lager - gerne umgehend von Christian Horner trennen würden.
Da die Entscheidungshoheit aber bei den thailändischen Anteilseignern liegt, haben sie in dieser Sache kein Mitspracherecht. Das war unter dem 2022 verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz noch anders. Mit seinem Tod ist die Entscheidungshoheit in den wichtigen Personalfragen allerdings an die Familie Yoovidhya übergegangen, die insgesamt 51 Prozent der Red Bull GmbH besitzt.
Marko "kann und will das nicht kommentieren"
Auch zu der Mitarbeiterin, die die Vorwürfe gegen Horner erhoben hatte, könne er "nichts sagen", erklärte Marko zudem: "Ich bin in diese Sache nicht involviert und muss bei 'no comment' bleiben."
Auf die abschließende Frage, ob der von einem externen Anwalt verfasste und bislang nicht veröffentlichte Bericht ausreiche, um sämtliche Zweifel an der Schuld Horners aus der Welt zu schaffen, oder ob das Team nicht doch noch Einzelheiten preisgeben müsse, antwortete Marko erneut ausweichend und meinte: "Ich war in diese Angelegenheit nicht involviert und muss dabei bleiben: Ich kann und will das nicht kommentieren."
