Der FC Bayern versucht klare Verhältnisse zu schaffen und sich neu aufzustellen. Trainer Thomas Tuchel muss im Sommer gehen, bis dahin muss sich die Mannschaft möglichst erfolgreich durchwursteln. Für Bayern-Legende Lothar Matthäus könnte das feststehende Tuchel-Aus einen positiven Effekt haben. Wunschkandidat Xabi Alonso sieht er derweil längst noch nicht in München.
"Es ist natürlich eine komische Situation, wenn man weiß, dass der Trainer den Verein in drei, vier Monaten verlässt, wo er auch schon ein wenig die Spieler verloren hat", sagte Matthäus im Interview mit RTL. "Aber vielleicht gibt es auch einen Ruck, einen Zusammenhalt in der Mannschaft, dass sie in der Bundesliga noch an das Unmögliche glauben. In der Champions League hat man es eigentlich in der eigenen Hand."
Für den FC Bayern müsse es jetzt "das gebündelte Ziel sein", nach "diesen verkorksten nationalen Wettbewerben in der Champions League das zu schaffen, was ihnen zum jetzigen Zeitpunkt wenige zutrauen", forderte Matthäus vollen Fokus auf die Königsklasse.
Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League stehen die Bayern am 5. März zuhause gegen Lazio Rom unter Druck. Das Hinspiel beim Serie-A-Klub ging mit 0:1 verloren.
Der FC Bayern verfüge über die nötigen Spieler, um auf europäischer Bühne etwas zu reißen, sagte der 62-Jährige. "Wenn sie als Mannschaft so zusammenhalten, wie ich es gewohnt bin, dann kann man auch in der Champions League vielleicht die große Überraschung schaffen."
FC Bayern braucht "Plan B", wenn Alonso nicht kommt
Matthäus äußerte sich auch zu einem möglichen Wechsel von Leverkusens Trainer Xabi Alonso an die Säbener Straße. Der Spanier gilt als absolute Wunschlösung der Bayern für die Tuchel-Nachfolge. Es wäre aus Münchner Sicht allerdings "leichtsinnig, wenn man keinen Plan B hat, weil man weiß, das Xabi Alonso sicher bei jedem großen Verein, der einen Trainer sucht, ein Kandidat sein könnte", gab der Weltmeister von 1990 zu bedenken.
Es sei zudem "nicht auszuschließen", dass Alonso bei Bayer bleibt. "Er hat dort eine gute Perspektive. Ich weiß nicht, ob sein Weg schon zu Ende ist, für mich ist er noch nicht zu Ende. Mit Leverkusen in der Champions League so aufzutrumpfen, wie zurzeit in allen Wettbewerben, in denen sie dabei sind –, das könnte auch ein großes Ziel sein und die Türen bleiben ihm trotzdem auch in Zukunft bei großen Vereinen offen", so Matthäus.