Lewis Hamilton oder Michael Schumacher? Wer ist der GOAT der Formel 1? Einer, der mit beiden eng zusammengearbeitet hat, weicht dieser Frage gekonnt aus - und verrät einen entscheidenden Unterschied zwischen den Rekordweltmeistern.
Auf der Zielgeraden seiner F1-Karriere versucht es Lewis Hamilton dann doch noch, Michael Schumacher gleichzutun. Weltmeister im Ferrari werden, lautet ab 2025 das Ziel des Briten.
Erfüllt Hamilton den roten Traum - er stünde auf dem Formel-1-Olymp ganz alleine oben. In der Zwischenzeit aber werden weiterhin die Vergleich gezogen zwischen Sir Lewis und Schumacher.
Aldo Costa, in der Formel 1 als Designer und Ingenieur eine Instanz, hat mit beiden Rekordchampions gearbeitet: mit Schumacher bei Ferrari, mit Hamilton bei Mercedes.
"Ich will direkt sagen, dass Michael und Lewis weniger verschieden sind, als man annehmen würde", sagte er "QN Motori".
Beide verfolgten auf der Strecke einen "sehr analytischen Ansatz", erläuterte Costa. "Sie sind akribisch, sehr professionell. Sie wissen, dass es ab einem gewissen Level die Details sind, die die Balance verschieben und das Ergebnis bestimmen."
Formel 1: Schumacher und Hamilton verkörpern verschiedene Rennsport-Kulturen
Hamilton habe er bei Mercedes "besser kennengelernt, denn da hatte ich eine Rolle, durch die ich direkten Kontakt zum Fahrer hatte", erzählte der Italiener. "Er und ich, wir waren sehr symbiotisch. Hamilton wünscht sich - genau wie Schumi - Vertrauen und vertraut dir."
Bei all diesen Gemeinsamkeiten gebe es einen fundamentalen Unterschied zwischen Hamilton und Schumacher, so Costa. "Sie gehören zu Kulturen, die sich nicht überschneiden."
Schumacher sei der letzte Fahrer einer Ära gewesen, "als Autos auf der Strecke entwickelt wurden durch ständiges Testen auf dem Asphalt. Und da war er beeindruckend, einzigartig, würde ich sagen", erläuterte der 62-Jährige.
Hamilton gehöre dagegen ins Zeitalter des Simulators. "Kurz gesagt: Michael war immer hinterm Lenkrad, Hamilton fast nie, weil er einfach nicht konnte. Es ist kein Zufall, dass Schumi nach seinem Comeback 2010, ohne das Testen auf der Strecke, keine gute Zeit hatte. Er hat den Simulator wirklich gehasst."


