Wettanbieter
Erst der EM-Titel, dann das heiß ersehnte Olympiagold? Barren-Weltmeister Lukas Dauser startet mit einem klaren Fahrplan in die neue Saison der Kunstturner.
"Aktuell ist bei mir die Vorbereitungsphase", erklärte Deutschlands Sportler des Jahres 2023 im BR-Podcast "Blaue Couch": "Meine Wettkampfsaison beginnt dann im April mit den Europameisterschaften und dann geht's schnurstracks Richtung Olympische Spiele."
Helfen soll dann, beim Angriff auf das erste deutsche Einzelgold seit dem von Dauser-Kumpel Fabian Hambüchen am Reck 2016, auch wieder dessen Onkel. Bruno Hambüchen arbeitet seit einigen Jahren als Mentaltrainer mit Dauser zusammen, der die Bedeutung der Psyche bei seinem Sport als elementar einschätzt.
"Wenn die besten acht Barrenturner der Welt im Finale stehen - jeder kann seine Übung eigentlich - aber genau in diesem Moment seine Übung abzurufen, da ist das mentale schon enorm wichtig", sagte Dauser und sprach über die Zusammenarbeit mit Hambüchen: "Dieses Visualisieren der Übungen im Kopf ist ganz, ganz wichtig. Und bei der Frage, 'wie gehe ich den Wettkampf an', ist es wichtig, dass man einen Außenstehenden hat."
Turnen: Dauser blendet Olympia-Rivale Zou aus
Dem von vielen Experten erwarteten Zweikampf mit Dauerrivalen Zou Jingyuan aus China will Dauser im Hinblick auf die Olympischen Spiele nicht allzu viel Bedeutung beimessen.
Zou, Olympiasieger von 2021 und dreimaliger Barren-Weltmeister, hatte bei Dausers dominantem Triumph bei der WM in Antwerpen noch gefehlt und gilt als mindestens ebenbürtiger Kontrahent.
Es gebe "auch noch eine Handvoll andere sehr, sehr gute Turner, deswegen versuche ich gar nicht so sehr in das Konkurrenzdenken reinzugehen, sondern einfach meine Bestleistung zu bringen", sagte Dauer: "Wenn ich das schaffe, bin ich zufrieden mit mir selbst, und dann ist immer alles möglich."
Die Kunstturn-EM der Männer findet vom 24. bis 28. April in Neapel statt. Das Barrenfinale der Olympischen Spiele in Paris (26. Juli bis zum 11. August) ist für den 5. August angesetzt.
