Seit seinem Triumph bei den Australian Open kennt der Hype um Jannik Sinner in Italien keine Grenzen mehr. Die Teilnahme an einem weiteren prestigeträchtigen Event sagte der italienische Tennis-Youngster jetzt jedoch ab.
Mit seinem Erfolg gegen Daniil Medvedev im Finale der Australian Open hat Jannik Sinner am vergangenen Sonntag Sportgeschichte geschrieben - und das mit gerade einmal 22 Jahren.
Der Südtiroler ist der erst dritte italienische Tennisspieler, der ein Grand-Slam-Turnier im Herreneinzel für sich entscheiden konnte - und erste seit Adriano Panatta 1976.
Schon mit dem Triumph im Davis Cup im November hatte Sinner zusammen mit Lorenzo Musetti, Matteo Arnaldi, Lorenzo Sonego und Simone Bolelli einen großen Tennis-Hype in Italien ausgelöst.
Entsprechend gefragt ist Sinner seit seiner Rückkehr nach Italien. Der vorläufige Höhepunkt für die Nummer vier der Weltrangliste war eine Einladung zum traditionsreichen Sanremo, dem größten Musikfestival des Landes, das in der kommenden Woche in der gleichnamigen Küstenstadt startet. Sinner sagte aber freundlich ab - weil er sich voll und ganz auf seine nächsten sportlichen Aufgaben konzentrieren will.
Tennis-Youngster Sinner: "Ich singe furchtbar, ich tanze noch schlimmer"
"Das Sanremo werde ich von zu Hause aus verfolgen. Es ist eine schöne Veranstaltung, aber ich muss arbeiten, um mich auf die nächsten Turniere vorzubereiten. Also werde ich nicht hingehen", stellte der 22-Jährige auf einer Pressekonferenz in Rom klar.
Schon kurz nach seinem Triumph in Melbourne war Sinner von der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" auf den fast obligatorischen Besuch beim Sanremo angesprochen worden.
Der neue Stern am Tennis-Himmel hatte darauf ähnlich resolut, aber auch mit viel Selbstironie geantwortet: "So, wie ich mich kenne, würde ich da nicht hingehen. Ich singe furchtbar, ich tanze noch schlimmer: Darin ich bin miserabel. Hier in Melbourne wollten sie mich zum Jodeln bringen. Vergessen Sie's! Ich muss Tennis spielen."
Sanremo-Moderator Amadeus hatte sich unter der Woche mit persönlichen Worten an Sinner gewandt - und die Schlagzeilen im Land weiter entfacht: "Lieber Jannik, als ich dich nach Sanremo eingeladen habe, habe ich das aus dem Herzen heraus getan und dachte, dass ich den Wunsch von Millionen und Abermillionen von Italienern interpretiere. Wenn du dich entscheidest, nicht nach Sanremo zu kommen, werde ich das verstehen. Es ist wichtig, dass du dich dem Tennis widmest. Natürlich tut es uns in Sanremo leid, aber das ändert nichts, wir werden dich immer anfeuern, denn du bist ein echter italienischer Stolz."




