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"Wen hat er überhaupt geschlagen?"

Box-Legende redet Tyson Fury klein

Tyson Fury ging in seinen drei Kämpfen gegen Deontay Wilder insgesamt viermal zu Boden
Tyson Fury ging in seinen drei Kämpfen gegen Deontay Wilder insgesamt viermal zu Boden
Foto: © IMAGO/Joe Camporeale
31. Januar 2024, 13:01
sport.de
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Tyson Fury gilt seit Jahren als Maß der Dinge im Schwergewicht. Seit seinem knappen Sieg gegen Box-Novize Francis Ngannou ist der Ruf des "Gypsy Kings" aber stark angekratzt. Vor dem Showdown gegen Konkurrenz-Champion Oleksandr Usyk stellt eine britische Box-Legende Furys Karriere-Bilanz sogar gleich ganz in Frage.

Fury war im Herbst nur knapp an einer Voll-Blamage vorbeigeschrammt. Gegen Ex-Käfigkämpfer Ngannou ging er in Runde drei auf die Bretter, gewann nach zehn Runden nur mit Ach und Krach auf den Punktzetteln - und das, obwohl sein Gegner aus Kamerun zum ersten Mal als Profiboxer antrat. 

Im Dezember erlitt Furys Resümee einen weiteren Kratzer - ohne, dass der Brite im Ring stand. Landsmann Anthony Josua demoliert in Riad in fünf Runden Otto Wallin. Der Schwede hatte Fury 2019 zwölf Runden Probleme bereitet, dem 2,06-Meter-Riesen gar einen tiefen Cut verpasst.

"Ich weiß nicht, ob das schmeichelhaft für AJ war oder einfach schlecht aussieht für Tyson Fury, weil er gegen Otto Wallin strauchelte. Es bleiben viele Fragezeichen. Wie gut ist Tyson Fury? Was hat er erreicht? Wen hat er überhaupt wirklich geschlagen?", äußerte Carlo Froch bei "luckyblog.com" Zweifel an der Güte von Furys Kampfbilanz.

Boxen: Froch fand Furys Sieg über Klitschko "fürchterlich"

"Natürlich hat er Klitschko in einem Langweiler geschlagen", erinnerte der früherer Supermittelgewichts-Champion an Furys Sensationssieg in Düsseldorf Ende 2015. Der Kampf sei allerdings eine "peinliche, fürchterliche Vorstellung" gewesen, bei der Fury "einfach in Klitschkos Kopf gekommen ist und ihn mit seinem Jab über den Haufen geboxt hat", redete Froch den Erfolg klein.

Danach habe sich Fury drei herausragende Kämpfe mit Deontay Wilder geliefert, erkannte der TX-Experte zwar an. "Aber wie gut ist Deontay Wilder nun? Er sah schrecklich aus gegen Jospeh Parker", spielte Froch auf Wilder klare Punktniederlage gegen den Neuseeländer im Dezember an. Bei dem Kampf hatte der amerikanische K.o.-Fachmann jede Runde verloren.

Man fange angesichts Wilders Demontage an, auch Fury zu hinterfragen, so Froch. "Ist Tyson Fury wirklich das, was wir alle gedacht haben oder hat ihn der Mangel an Gegnern einfach begünstigt? Wir wissen das nicht, aber wir werden es herausfinden, wenn er gegen Usyk kämpft."

Das von den Saudis als "Ring of Fire" promotete Duell zwischen Fury und dem Ukrainer findet am 17. Februar in Riad statt. Die WM-Gürtel aller anerkannten Weltverbände stehen auf dem Spiel.

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