Der Biathlon-Weltcup in Antholz wird am Donnerstag und Freitag von den beiden Einzel-Rennen eröffnet. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die klassische Variante, sondern um so genannte "Kurz-Einzel". Was hat es damit auf sich?
Anderer Name, kürzere Distanz, reduzierte Strafen: Der Biathlon-Weltcup in Antholz wird in dieser Woche mit zwei so genannten Kurz-Einzeln eröffnet. Die Wettbewerbsform feierte vor einigen Jahren im kanadischen Canmore Premiere und wird im Weltcup nun erstmals auch in Europa ausgetragen.
Beim Kurz-Einzel, das unter anderem im IBU-Cup gang und gäbe ist, laufen die Athletinnen und Athleten eine verkürzte Strecke. Die Männer 15 statt 20 km, die Frauen 12,5 statt 15 km. Dazu wird ein Fehlschuss am Schießstand nicht mit einer vollen Strafminute bestraft, sondern "nur" mit 45 Sekunden.
Warum gibt es das Biathlon-Kurz-Einzel?
2019 in Canmore entschied sich die IBU mehr oder minder in letzter Sekunde, von Einzel auf Kurz-Einzel umzuschwenken. Grund waren damals die eisigen Temperaturen. Die Athletinnen und Athleten sollten diesen so kurz wie möglich ausgesetzt sein.
Warum das im Weltcup weitgehend unbekannte Wettkampfformat schon im Vorfeld für Antholz beschlossen wurde, erklärte IBU-Technikchef Christophe Vassallo dem "Nordic Magazine".
Das Format habe die IBU in der Hinterhand, um auf äußere Umstände zu reagieren, sagte der Offizielle: "So wie extreme Kälte oder Schneemangel, wenn es nicht möglich ist, eine 4-km-Runde zu laufen." Das Kurz-Einzel ermögliche es, unter diesen Umständen trotzdem einen Wettkampf durchzuführen und ihn nicht absagen zu müssen.
Darum findet das Kurz-Einzel in Antholz statt
Aber warum wurde das Format nun ausgerechnet in Antholz gewählt, wo es weder arktisch kalt ist noch Schneemangel herrscht? "In Antholz sind wir in der dritten Januar-Woche und nur noch zwei Wochen von der WM entfernt. Dazu sind wir in der Höhe. Das Ziel ist, die Athletinnen und Athleten in dieser Phase nicht zu überanspruchen. Mit dem Kurz-Einzel werden wir die Athletinnen und Athleten weniger belasten", schilderte Vassallo.
Ziel ist also die Belastungssteuerung. Das kommt den Profis entgegen, die das Format laut Vassallo ausdrücklich begrüßen und sich ebenfalls dafür ausgesprochen haben. "Sie wissen es zu schätzen, dass wir auf ihre Gesundheit achten wollen", so der IBU-Vertreter.
