In Oberhof erlebte Biathlon-Star Lisa Vittozzi mit den Plätzen sieben (Sprint) und acht (Verfolgung) ein Wochenende zum Vergessen. In Ruhpolding aber schlug die Italienerin zurück und konnte ihr Glück kaum fassen. Entsprechend motiviert geht Vittozzi in ihr Heimspiel in Antholz am Wochenende - auch wenn ihr das Format dort nicht gerade gefällt.
Nach Rang drei im Sprint gewann Vittozzi in Ruhpolding das Verfolgungsrennen über 10 Kilometer, feierte ihren fünften Weltcup-Sieg - und war danach total überwältigt.
"Es war ein sehr emotionales Rennen. Ich konnte am Sonntag kaum einschlafen. Obwohl ich wusste, dass ich es kann, kam es überraschend. Am Ende war ich wirklich glücklich. Ich versuche das jetzt mitzunehmen und zu genießen", sagte die Italienerin bei "Fondo Italia".
Nach dem Weltcup-Wochenende in Oberhof sei sie unzufrieden gewesen, berichtete die 28-Jährige. "Aber mir ist bewusst, dass man sich nicht immer nur gut fühlen kann, es gibt Höhen und Tiefen, die man akzeptieren muss. Das habe ich, ich habe habe weitergemacht und mich überzeugt, dass Ruhpolding eine ganz andere Geschichte werden würde. Ich habe mich nicht entmutigen lassen und versucht, meinen Job so gut es geht zu machen. Ich bin glücklich über die zwei Rennen, die wir da hatten."
Biathlon: Vittozzi hätte lieber das klassische Einzel
In Antholz will Vittozzi nahtlos an ihre Leistungen aus Ruhpolding anknüpfen. Beim Klassiker in Südtirol steht vor dem Massenstart am Samstag ein verkürztes Einzel über 12,5 Kilometer (statt der üblichen 15 km) auf dem Programm. Ein Fehlschuss zieht nicht eine Minute Strafzeit nach sich wie beim Klassiker, sondern nur 45 Sekunden (Mehr Hintergründe dazu hier: Darum gibt es in Antholz nur Kurz-Einzel). Das Format sagt der Italienerin allerdings nicht sonderlich zu.
"Meiner Meinung nach macht es nicht viel Sinn, das Einzel durch ein kürzeres Einzel zu ersetzen. Aber wir müssen und werden das machen, auch wenn ich ehrlicherweise das normale Einzel vorziehe. Das ist eines der historischen Biathlon-Rennen. Es zu kürzen, scheint mir nicht nützlich zu sein, aber ich akzeptiere es. Es ist definitiv ein anderes Rennen. Ok, es sind nur 2,5 Kilometer weniger, aber die machen den Unterschied, genau wie die reduzierte Strafzeit."
Einzel-Format hin oder her - Vittozzi freut sich auf das Heimspiel. Extra-Stress und Druck verspüre sie nicht. "Ich bin glücklich in Italien zu sein, dass Freunde, Familie und Fans kommen, die nicht darauf warten können, mich anzufeuern."
Im Gesamtweltcup belegt Vittozzi derzeit Rang drei hinter Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen und der Französin Justine Braisaz-Bouchet.
