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sport.de-Kolumne des NoKo-Stars

Schmid: "Deutsche Mannschaft tut sich bisher schwer"

Julian Schmid zog ein positives Oberstdorf-Fazit
Julian Schmid zog ein positives Oberstdorf-Fazit
Foto: © IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner
15. Januar 2024, 11:39

Die nordischen Kombinierer tun sich in dieser Saison bislang schwer. Julian Schmid zieht in seiner Kolumne für sport.de dennoch ein positives Fazit vom Weltcup in Oberstdorf.

Von der Tribüne schallt der Ohrwurm "Der Zug hat keine Bremse" zu uns Startern rüber. Karneval in Oberstdorf? Nein, Weltcup der Kombinierer am über alles geliebten Heimatort, der sich von seiner besten Seite zeigt und strahlend blauen Himmel aufgezogen hat - ein imposantes Schneepanaroma gesäumt von den Bergketten.

Ich lebe im Paradies und manchmal betreibe ich in ihm meinen Sport. Motivation pur also, eigentlich der richtige Zeitpunkt in dieser Saison, mit guten Ergebnissen vor heimischen Publikum die derzeit etwas ramponierte deutsche Kombinierer-Seele wieder etwas aufzurichten.

Die deutsche Mannschaft tut sich in dieser Saison bisher schwer. Wir bekommen die Schanzen dieser Welt nicht so recht in den Griff, während die Laufform bei jedem Teammitglied eigentlich passt. Den Jahresbeginn hatten wir also genutzt, weiter an der Sprungperformance zu arbeiten und das tut man natürlich am besten in Oberstdorf, wenn der Heimweltcup dann auch hier ansteht.

Oberstdorf der erste Halt der sogenannten German Trophy, einer Miniserie mit zwei Heimweltcups, die dann nach Schonach führt, wo zwei weitere Wettbewerbe durchgeführt werden.

Im Ergebnis: die Sprünge kamen nun schon besser; beim PCR-Springen endlich mal ein 7.Platz. Aber trotz Fortschritte werden wir  in der kommenden freien Woche weiter an der Schanze arbeiten und die Schräubchen millimeterweise weiter in die richtige Richtung drehen müssen.

Das wichtigste Ergebnis aus Mannschaftssicht war natürlich der Podestplatz von Manuel Faisst; das nimmt Druck vom Team und lässt uns alle ruhiger arbeiten. Was mich selbst anbelangt, war ich nach den Springen zumindest wieder so nah dran, dass ich das Gefühl in der Loipe hatte, ein Wort vorne mitreden zu können. Plätze 10 und 11 hätten schnell noch besser werden können, wenn die Rennverläufe anders gestaltet worden wären und bei den Verfolgern noch mehr Einigkeit geherrscht hätte, zusammenzuarbeiten, um dem norwegischen Dominator Riiber auf die Pelle zu rücken.

Während die Verfolger nicht zu einer guten Renntaktik kamen und ich nach langer Führungsarbeit ablassen musste, kam der Branchenführer mit seiner taktischen Methode wieder bestens zu Recht; er ließ die Führungsarbeit unentwegt den Österreicher Rettenegger ausführen und spielte wieder mal sein Lieblingsspiel, das Windschattenlaufen, um dann den Mitstreiter auf den letzten Metern das Nachsehen zu geben.

Wir alle können nun unsere Schlüsse aus diesem Rennwochenende ziehen, wir werden weiter kleinteilig arbeiten, um im Schwarzwald einen weiteren Schritt zu machen. Die Saison ist noch lang, die Aufgaben und Ziele sind klar.

Herzliche Grüße

Julian Schmid

Oberstdorf 2023/2024

1NorwegenJarl Magnus Riiber25:21.00m
2ÖsterreichJohannes Lamparter+1.00s
3ÖsterreichStefan Rettenegger+3.30s
4ÖsterreichThomas Rettenegger+36.90s
5ÖsterreichFranz-Josef Rehrl+49.50s

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