Der VfB Stuttgart ist die Überraschungsmannschaft der Bundesliga-Hinrunde. Klubchef Alexander Wehrle erklärt im Interview, warum er keine Angst vor einem Transfer-K.o. hat, was Trainer Sebastian Hoeneß besonders gut macht und wie die Vision für den VfB aussieht.
Der VfB Stuttgart spielt in diesen Zeiten auch im Transfer-Brimborium eine der Hauptrollen. Top-Stürmer Serhou Guirassy zieht mit seinen 19 Toren europaweit Interesse auf sich. Die Zukunft von Stürmerkollege Deniz Undav und Rückhalt Alexander Nübel über den Sommer hinaus ist noch ungeklärt.
Angst, dass der Klub im kommenden Sommer oder gar schon früher auseinanderfällt und den Erfolg teuer bezahlen muss, hat Klubboss Alexander Wehrle derzeit nicht.
VfB Stuttgart: Transfer-Ansage von Alexander Wehrle
"Bei einem Transfer gehören immer drei Parteien dazu. Der interessierte Klub, der Spieler und wir als Verein", sagte Alexander Wehrle im Interview mit ntv und sport.de. "Wenn alle Beteiligten zu dem Schluss kommen, dass ein Transfer Sinn ergibt, dann machen wir das. Aber wir wollen eine Mannschaft aufbauen, dafür brauchen wir ein stabiles Gerüst. Ich bin überzeugt, dass das Gros unseres Teams auch in der neuen Saison den roten Brustring auf dem Trikot tragen wird."
Einen großen Anteil am Erfolg hat Trainer Sebastian Hoeneß, der ein "junges Team aus einer wirklich schwierigen Situation herausgeführt, die Spieler weiterentwickelt und eine stabile Mannschaft geformt" habe.
"Sebastian Hoeneß ist ein extrem guter Kommunikator"
Hoeneß' Stärke: Der Coach habe einen "klaren Plan, den er der Mannschaft erklärt hat, die Spieler folgen ihm", beschreibt Wehrle. "Er ist sehr besonnen, setzt seine Ideen aber auch mit Durchsetzungsstärke um. Das merkt man auch im Spiel, dass er eine Partie sehr gut lesen und entsprechend agieren oder auch reagieren kann. Sebastian ist ein extrem guter Kommunikator, der es versteht, aus sehr guten Einzelspielern eine verschworene Einheit zu formen. Zudem versteht er, wie der VfB und unser Umfeld ticken."
Umgehen muss der Trainer mit einer veränderten Kadersituation. Gleich vier VfB-Profis fehlen zum Restart der Bundesliga wegen des Afrika- und Asien-Cups (Guirassy, Silas, Hiroki Ito und Woo-Yeong Jeong). Diese Ausfälle empfindet Wehrle als "eine Herausforderung". Zugleich sei dies "auch eine Chance für all diejenigen im Team, die zuletzt nicht immer zum Zuge kamen und auch für unsere Talente".
Der VfB Stuttgart startet am Sonntag (17.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach ins neue Fußball-Jahr. Die Vorfreude sei "natürlich groß", sagt Wehrle. "Wir haben noch 18 Spiele vor uns und uns eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet. Unser Ziel war und ist es, eine sorgenfreie Saison spielen, das bedeutet für mich möglichst frühzeitig 40 Punkte zu erreichen. Dazu fehlen uns bekanntlich noch sechs Zähler.
VfB-Block bei der Heim-EM 2024?
Für eine Zielanpassung sei es trotz der hervorragenden Ausgangslage noch zu früh, betont der Klubchef. "Wenn wir 40 Punkte erreicht haben, dann werden wir uns vielleicht mit neuen Zielen beschäftigten. Wir haben dann hoffentlich noch einige Spiele vor uns und holen den 40. Punkt nicht erst am 32. Spieltag." Vor dem 17. Spieltag liegen die Schwaben
Und wer weiß, möglicherweise belohnen sich dann gleich mehrere VfB-Spieler mit einer Nominierung für die Nationalelf und die Heim-EM 2024. Chris Führich wurde bereits eingeladen, Undav telefonierte mit Julian Nagelsmann, auch Waldemar Anton, Alexander Nübel, Maxi Mittelstädt und Angelo Stiller werden schon gehandelt. Gibt es gar einen VfB-Block beim Heim-Turnier?
"Wenn alle die Heim-EM spielen könnten, würde es mich sehr für sie freuen und den gesamten VfB sehr stolz machen", so Wehrle. "Es wäre auch eine Auszeichnung unserer Arbeit. Die genannten Spieler sind wichtige Faktoren für unseren Erfolg."
Wehrles Plan für den VfB Stuttgart
Dieser Ertrag soll noch möglichst lange anhalten und nicht verpuffen. "Wir wollen bis zum Beginn der Saison 2026/27 ein etablierter Bundesligist sein. Und nicht mehr zwischen 1. und 2. Liga pendeln", erklärt Wehrle seine Vision vom zukünftigen VfB Stuttgart. "Bis dahin wollen wir ruhige Saisons spielen, attraktiven Fußball vor vollem Haus bieten."
Gleichzeitige gehe der Blick über das Sportliche hinaus. "Wir verändern parallel auch die Infrastruktur, treiben die Internationalisierung und Digitalisierung des VfB voran. Wir wollen sportlichen Erfolg, allerdings geknüpft an wirtschaftliche Vernunft", sagte Wehrle.




























