Fünf Frauen und zwei Männer des deutschen Tennis-Bundes haben in der Qualifikation zu den Australian Open 2024 ihr Glück versucht - nur eine Starterin hat es am Ende auch ins Hauptfeld geschafft. Ein eher enttäuschendes Ergebnis, zugleich aber auch ein kleiner Lichtblick.
Die deutsche Tennis-Hoffnung Ella Seidel hat erstmals die Hauptrunde eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Die erst 18 Jahre alte Hamburgerin ließ der US-Amerikanerin Hailey Baptiste (Nummer 131 der Weltrangliste) in ihrem Qualifikations-Finale bei den Australian Open in Melbourne am Freitag nicht den Hauch einer Chance. Seidel fegte ihre vier Jahre ältere Konkurrentin mit 6:0, 6:4 vom Court und stürmte damit regelrecht ins Hauptfeld.
Seidels Siegeszug kommt durchaus überraschend. Dass die Norddeutsche zu den größten Talenten des DTB zählt, steht zwar außer Frage, der Weg ins Austalian-Open-Draw war allerdings ein schwerer. In der ersten Runde der Qualifikation Rang Seidel die favorisierte US-Amerikanerin Elizabeth Mandlik (Nummer 116 der Weltrangliste) in drei Sätzen nieder. Gegen die Britin Francesca Jones musste Seidel ebenfalls über drei Sätze gehen und profitierte beim Stand von 4:4 im letzten Durchgang von der Aufgabe ihrer Kontrahentin.
Deutsche Tennis-Talente mit Licht und Schatten
Im Finale folgte gegen Baptiste nun wiederum eine echte Gala, vor allem, da sich Seidel unfassbar effektiv präsentierte. Baptistes Quote von sieben von elf abgewehrten Breakbällen war schon stark, Seidel verhinderte allerdings alle vier Breakmöglichkeiten ihrer Gegnerin - eine perfekte Ausbeute.
Zudem glänzte die Deutsche mit ihrem ersten Aufschlag und leistete sich nur 13 unerzwungene Fehler.
Inzwischen steht auch fest, mit wem es Seidel zu tun bekommt: Mit Aryna Sabalenka wartet die Nummer zwei der Weltrangliste und eine enorm hohe Hürde in der 1. Runde. Ein Sieg der Deutschen wäre eine große Sensation.
Schlechte Nachrichten gibt es derweil von Eva Lys zu berichten. Die 21-Jährige, die 2023 bei den Australian Open und den US Open das Hauptfeld erreichte, scheiterte diesmal im Finale der Qualifikation - und zwar richtig bitter.
Beim 6:2, 6:7 (4:7), 3:6 gegen die Französin Leolia Jeanjean vergab Lys im zweiten Satz sogar einen Matchball. Zuvor hatte Lys in der Quali extrem starke Leistungen gezeigt.
Damit gehen insgesamt elf deutsche Spielerinnen und Spieler beim ersten Major des Jahres an den Start.