Beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding geht Norwegen nur mit fünf statt den erlaubten sechs Skijägerinnen an den Start. Eine Entscheidung, die für heftige Kritik sorgt.
"Es ist ein Skandal", polterte Biathlon-Experte Ola Lunde bei "NRK".
Kjartan Helland, der als Trainer unter anderem für Marit Ishol Skogan, die in Ruhpolding am Start ist, und die aussortierte Karoline Erdal verantwortlich ist, ist gleicher Meinung.
"Ich finde das sehr bedauerlich. Es ist verlockend, respektlos zu sagen", so Helland, der weiter ausführte: "Es ist wichtig, dass so viele wie möglich gegen die Besten antreten, wenn die Chance dazu besteht."
Die Entscheidung auf eine sechste Starterin zu verzichten, ist für den Coach "unklug". "Wenn wir Frauen im Alter zwischen 26 und 28 Jahren verlieren, besteht die Gefahr, dass wir in zwei Jahren ein schwächeres Teilnehmerfeld für die Olympischen Spiele haben. Daher ist jede einzelne Gelegenheit, sich auf höchstem Niveau zu versuchen und Erfahrungen zu sammeln, Gold wert", betonte Helland.
Norwegen beruft sich auf Auswahlkriterien
Sein Schützling Erdal bekam in Oberhof noch die Chance, sich im Weltcup zu beweisen. Mit den Plätzen 47 im Sprint und 42 in der Verfolgung enttäuschte die 26-Jährige allerdings.
"Wir verstehen, dass sie sehr enttäuscht sind, dass wir die Quote nicht ausfüllen, aber gleichzeitig sind sie sich bewusst, dass ihre Leistung am vergangenen Wochenende möglicherweise nicht ganz gut genug war", sagte Sverre Hüber Kaas, Trainer der Frauen-Nationalmannschaft Norwegens.
Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan merkte an: "Wir wollen das Aufgebot immer voll haben, aber wir haben Auswahlkriterien sowohl für den Weltcup als auch für den IBU-Cup."
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Zum Auftakt erlebte die norwegische Frauen-Staffel beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding ein Fiasko. Startläuferin Marit Ishol Skogan musste gleich zwei Strafrunden absolvieren, eine Top-Platzierung rückte somit schon frühzeitig in weite Ferne.

