Die Tampa Bay Buccaneers haben durch einen nie gefährdeten 25:9-Sieg über die Philadelphia Eagles am Ende des Super Wild Card Weekend in der NFL die zweite Runde der Playoffs erreicht. Philly biss sich dabei vor allem an der aggressiven Defense der Hausherren die Zähne aus.
Eagles @ Buccaneers: Auf einen Blick
- Die Buccaneers meldeten das Run Game der Eagles komplett ab und Philly kam ihnen dabei auch sehr lange entgegen.
- Am Ende waren es zahlreiche Drops der Bucs-Receiver, die das Spiel überhaupt so lange offen gehalten haben. Die Eagles jedenfalls hatten kaum etwas entgegenzusetzen.
- Die Bucs hatten offensiv wie defensiv einen klaren Plan und setzten diese konsequent um. Die Eagles wiederum waren schlicht überfordert und offenbarten großen Schwäche in allen Bereichen.
Eagles @ Buccaneers: Die Analyse
Die Buccaneers punteten 1:42 Minuten vor der Pause. Es war ihr erster Punt im Spiel und der erste Drive, der nicht mit Punkten für die Hausherren endete. Das einzige Manko für die Bucs war zu diesem Zeitpunkt, dass man bis dahin sehr viel hat liegengelassen. Außer einem 44-Yard-Touchdown-Catch-and-Run von Baker Mayfield auf David Moore, der nach dem Catch mehrere Verteidiger wie Slalomstangen umkurvte bis er die Endzone fand, endeten alle Bucs-Drives mit Field Goals. Hauptgrund dafür waren nicht etwa gute Abwehr-Aktionen der Gäste, sondern vielmehr zahllose Drops der Receiver.
Die Eagles wiederum kamen erst zu Beginn des zweiten Viertels zu ihren ersten Punkten, als Jake Elliott ein 47-Yard-Field-Goal erzielte. Rund vier Minuten vor der Halbzeit fand Jalen Hurts dann doch mal eine Lücke und feuerte einen 55-Yard-Pass auf DeVonta Smith, der erst in der Red Zone gestoppt wurde. Kurz darauf fand Hurts Dallas Goedert für einen Fünf-Yard-Touchdown-Pass. Die Eagles vergaben in Folge einer Offside-Strafe der Bucs beim PAT jedoch eine Two-Point-Conversion von der 1. Und nach besagtem Punt hätten sie auch nochmal nachlegen können, verschwendeten aber zu viel Zeit.
Die zweite Hälfte wurde dann durch zwei Defenses geprägt, die allmählich das Kommando übernahmen. Die Drops der Bucs halfen zudem wenig. Und dennoch gelang der Bucs-Defense weiterhin mehr. Nach einem Punt vor die Endzone der Eagles verlor erst Kenneth Gainwell durch einen nervösen Lauf rückwärts sechs Yards und wenig später beging Hurts unter erneut heftigem Druck Intentional Grounding in der Endzone für einen Safety.
Kurz darauf fand Mayfield Trey Palmer für einen 56-Yard-Touchdown, der noch im dritten Viertel die Entscheidung bedeutete.
Zu allem Überfluss verloren die Eagles auch noch mehrere Starter dieses Spiels mit Verletzungen. Bei Julio Jones wurde schon vor der Pause eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Gegen Ende musste dann Cornerback Darius Slay mit einer Nackenverletzung abtransportiert werden und Tight End Dallas Goedert verletzte sich in der Schlussphase auch noch am Knie.
Die Bucs spielen damit am kommenden Sonntag bei den Detroit Lions.
Philadelphia Eagles (#5) @ Tampa Bay Buccaneers (#4)
Ergebnis: 9:32 (0:10, 9:6, 0:9, 0:7) BOXSCORE
Eagles @ Buccaneers: Die wichtigsten Statistiken
- Die Buccaneers hatten in den vergangenen zwei Wochen 22 Punkte insgesamt erzielt, 14 davon gegen die Saints, als das Spiel schon entschieden war. Eine Zahl, die sie hier locker toppten.
- Mayfields 337 Passing Yards sind ein Career-High für ihn im dritten Playoff-Spiel, die drei Touchdowns sind die Einstellung seiner Playoff-Bestleistung.
- Nach einem 10-1-Start und ihrer Super-Bowl-Teilnahme beendeten die Eagles nun ihre Saison mit sechs Niederlagen aus ihren letzten sieben Spielen der Saison.
- Die Eagles waren 0-9 bei 3rd Down und sind damit erst das vierte Team überhaupt, das in der Playoff-Geschichte ein Spiel ohne erfolgreiche 3rd-Down-Conversion beendet hat.
Der Star des Spiels: Lavonte David (Linebacker, Buccaneers)
Die Defense der Buccaneers war der entscheidende Faktor in diesem Spiel. Und keiner war hier so präsent und dominant wie der bald 34-Jährige. Er kam auf fünf Tackles, hatte zwei Tackles for Loss und legte noch ein paar Pressures drauf. Er ging in einer überragenden Front Seven voran.
Der Flop des Spiels: James Bradberry (Cornerback, Eagles)
Bradberry war bei weitem nicht das einzige Problem dieser Defense, aber er war viel zu oft beteiligt, wenn eine Coverage nicht funktionierte oder ein Tackle nicht gemacht wurde. Er war unter anderem das erste Glied einer langen Fehlerkette beim 56-Yard-Touchdown von Palmer im dritten Viertel, als er in Coverage geschlagen wurde.
Analyse: Eagles @ Buccaneers - das fiel taktisch auf
- Offensiv begannen die Buccaneers mit einem klaren Plan: Sie liefen gegen die Sub-Packages der Eagles und warfen den Ball gegen die Base-Defense. Was sich trivial anhörte, funktionierte sehr effektiv, zumal die Eagles zuweilen unsortiert und unkonzentriert wirkten, gerade beim Tackeln.
- Die Eagles begannen das Spiel mit zwei guten Run-Spielzügen mit D'Andre Swift, gingen dann aber für den Rest des Spiels fast komplett davon weg. Stattdessen setzten sie immer wieder auf Empty-Formationen, gegen die die Buccaneers immer wieder blitzten und Erfolg hatten. Sie schickten teilweise beide Cornerbacks, während sich Defensive Tackles in Coverage fallen ließen, um Drag Routes über die Mitte zu verteidigen.
- Zudem fehlte den Eagles ein klarer Plan gegen den Blitz - kaum ein Team blitzt häufiger als Todd Bowles' Bucs. Viel zu oft wurde dann auf Screens weit hinter dem Marker gesetzt, was die Defense immer wieder mit ihrem Speed und ihrer Range an der Front souverän verteidigte.
- Defensiv hatten die Eagles keine klare Linie, wechselten immer wieder zwischen Man und Zone, wobei das meist nicht zum gewünschten Erfolg führte. Die Bucs, die viel über Play Action machten, fanden immer wieder Lücken in der Coverage. Teilweise bestrafte Mayfield Man Coverage auch mit den Beinen und lief selbst.



































