Die Spekulationen um ein Aus von Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic sind zuletzt zwar leiser geworden, aber nicht ganz verstummt. Könnte Hansi Flick, ehemaliger Bundestrainer und Ex-Coach des FC Bayern, den BVB-Übungsleiter beerben, sollte dieser tatsächlich entlassen werden?
Dieses Gedankenspiel bringt Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus ins Gespräch. "Wenn man von Nagelsmann als BVB-Kandidat spricht, muss man auch über Hansi Flick nachdenken. Er hat mit Bayern in einer Saison sechs Titel geholt, im Folgejahr noch einmal die Meisterschaft", sagte der 62-Jährige gegenüber "Sport Bild".
"Wer Hansis Ansprüche kennt, sportlich wie finanziell, dann kommen in der Bundesliga nicht viele Klubs infrage", ergänzte Matthäus. "Neben Dortmund sehe ich da vielleicht nur noch Leverkusen, falls Alonso doch am Saisonende geht. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, Hansi wieder in der Bundesliga zu sehen."
Flick hatte bis Sommer 2021 beim FC Bayern gearbeitet und hatte dann Joachim Löw als Verantwortlicher der deutschen Nationalmannschaft beerbt. Nach einem fulminanten Start seiner Amtszeit folgte allerdings binnen kurzer Zeit der Absturz, im September 2023 musste Flick seinen Hut nehmen. Zuletzt hieß es, er habe sich kürzlich einer Hüft-OP unterzogen und wolle zur kommenden Saison wieder einen neuen Trainerjob übernehmen, voraussichtlich im Vereinsfußball.
Dass dann auch beim BVB der Chefposten vakant ist, ist keineswegs ausgeschlossen. Terzic bekam in der Analyse der enttäuschenden letzten Monate vor Weihnachten zwar das Vertrauen der Verantwortlichen ausgesprochen. Sollte die Qualifikation zur Champions League aber wackeln oder gar verfehlt werden, dürfte der 41-Jährige aber nicht mehr zu halten sein.
Chefrolle beim BVB kommt für Sahin "wohl zu früh"
Im Dortmunder Trainerteam gab es bereits umfangreiche Umbaumaßnahmen in der Winterpause: Die Ex-Profis Nuri Sahin und Sven Bender unterstützen Terzic inzwischen als Assistenten.
"Ich denke, die Maßnahme Sahin und Bender an die Seite von Terzic zu holen, war generell eine gute Maßnahme", lobte Matthäus den Schachzug. "Die beiden ehemaligen Borussen sprechen die Sprache der Spieler und helfen damit Terzic."
Für Sahin, der von vielen als "Schattentrainer" der Schwarz-Gelben gehandelt wird, komme "eine Chefrolle beim BVB wohl noch zu früh, er kann von Terzic lernen", erklärte Matthäus. Er glaube, "dass Dortmund unter dem neuen Trainerteam die Kurve bekommt".
Lothar Matthäus sieht "großen Schwachpunkt" beim BVB
Kein gutes Haar ließ Matthäus allerdings an der Kaderplanung des aktuellen Tabellenfünften. "Beim BVB wurde mir zu viel Wert auf Offensivspieler zulasten der Defensive gelegt. Da sehe ich den großen Schwachpunkt bei Dortmund und den Grund für die mäßige Bundesliga-Hinrunde."
Sechs Profis für vier Positionen in der Defensive seien "zu wenig, zumal Hummels und Süle ja beide keine Saison durchspielen können. Aktuell wird mit Jadon Sancho schon wieder für die Offensive nachgebessert, statt hinten etwas zu machen", unkte der Ex-Profi.



























