Wer ist das beste Fahrerduo der Formel-1-Geschichte? Eine Frage, die Fans wie Experten gerne diskutieren. Ein legendärer Teamchef beantwortet sie für sich - und kritisiert, warum auch immer, Michael Schumacher.
"Ich denke Prost-Senna sind wahrscheinlich die Nummer eins, weil sie so extrem talentiert waren", sagte Eddie Jordan in David Coulthards Podcast "Formula for Success".
Alain Prost und Ayrton Senna lieferten sich bei McLaren von 1988 bis 1990 eine der größten Motorsport-Rivalitäten aller Zeiten. 1988 und 1990 hatte Senna das bessere Ende für sich und wurde Weltmeister, 1998 triumphierte Prost - nach einer Kollision mit seinem Garagen-Nachbarn.
"Prost mit vier Titeln und natürlich Senna auch mit einer Reihe von Titeln. Und sie waren unglaublich schnell", begründete Jordan seine Wahl des stärksten Fahrerduos.
Der langjährige Teamchef sagte auch, warum Michael Schumacher und dessen diverse Stallkollegen in dieser Hinsicht für ihn keine Rolle spielen. Schumacher sei 1999 nach seinem Beinbruch zurückgekommen "und hat jedem gesagt, dass er Eddie Irvine helfen würde, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Das hat er nicht getan", behauptete der 75-Jährige.
Schumacher habe nicht gewollt, dass jemand anders als er mit Ferrari Weltmeister werde, so Jordan. "Ich glaube das und Irvine glaubt das."
Formel 1: Jordan wärmt Saison 1999 neu auf
Was Jordan meint? Fakt ist, dass Schumacher 1999 im vorletzten Rennen in Malaysia nach seinem in Silverstone erlittenen Beinbruch zurückkam und die Scuderia gegen McLaren-Mercedes und Mika Häkkinen erst wieder flott machte. Im Rennen ließ er Irvine trotz klarer eigener Überlegenheit gewinnen, brachte den Nordiren damit für das Saisonfinale in Suzuka wieder ins Rennen.
"Wenn man sieht, wie er das letzte Rennen in Suzuka gehandhabt hat. Er hat nichts getan, um Eddie zu helfen", befand Jordan.
Auch hier die Fakten: Schumacher raste in Japan vor Häkkinen auf Pole Position, war damit in bester Position, um dem Finnen entscheidende Punkte abzunehmen. Direkt beim Start verlor er Platz eins aber an Häkkinen - und das sicher nicht freiwillig. Ein Jahr später - als Schumacher selbst um die WM kämpfte - wiederholte sich das Ganze: Häkkinen beschleunigte den Ferrari auf der Innenseite dank besserer Traktion mühelos aus.
Jordan und Schumacher verbindet eine besondere Geschichte. Der Deutsche feierte 1991 in Jordans Team sein F1-Debüt in Spa, steuerte das unterlegene Auto im Qualifying auf einen sensationellen siebten Platz. Im Rennen war nach wenigen hundert Metern mit einem Kupplungsschaden Endstation.


