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Kolumne für sport.de

NoKo-Talent Sommerfeldt: So wirkt Corona noch nach

NoKo-Ass Tristan Sommerfeldt hat noch einiges vor
NoKo-Ass Tristan Sommerfeldt hat noch einiges vor
Foto: © IMAGO/Andreas Stroh
21. Dezember 2023, 14:56

Tristan Sommerfeldt zählt zu den größten deutschen Nachwuchstalenten in der Nordischen Kombination. Doch nach dem Weltcup-Auftakt in Finnland wurde er von einer Corona-Infektion ausgebremst. Wie die Nachwirkungen ihm danach in Ramsau zu schaffen machten, verrät der 18-Jährige in seiner Kolumne für sport.de.

Die Corona-Infektion hat mir einen gehörigen Strich durch alle meine Rechnungen gemacht. Wollte ich in meiner zweiten Weltcupsaison, für die ich auf Grund meiner Leistungen bei den Juniorenweltmeisterschaften erneut ein individuelles Startrecht erhalten habe, mein Leistungsniveau verbessern und Top 20 Platzierungen realisieren, kam doch alles anders.

Nach dem durchwachsenen Weltcupstart in Finnland, wollte ich mich bereits in Lillehammer rehabilitieren. Nach eindeutigen Symptomen kam leider auch das eindeutige Testergebnis, das eine Anreise und den Start in Norwegen verhinderte. Krankenbett statt Loipe. Die Wettkämpfe und das Tun meiner Mannschaftskameraden konnte ich nur im Fernsehen verfolgen,

Der Krankheitsverlauf zwang mich zu strenger Bettruhe, so dass ich nach Genesung und Starterlaubnis nicht gleich wieder mit gewohnter Kraft agieren konnte; beim Weltcup in Ramsau machte sich dies in vielfacher Hinsicht bemerkbar. Auf der sehr selektiven und anspruchsvollen Strecke am Dachstein bekam ich beim Massenstart die fehlende Kondition zu spüren.

Durch das schlechte Abschneiden in Ruka und das Fehlen in Lillehammer, musste ich weiter hinten im Feld starten. Während die Führenden an den Anstiegen mit engen Passagen mit normaler Geschwindigkeit frei laufen konnten, stand ich mit anderen Sportlern immer wieder an Stellen im Stau.

Nach Auflösung dieser Situation musste man, um am Feld zu bleiben, sehr viel Kraft investieren und entsprechend schnell laufen. Mit den fehlenden Trainingssequenzen in der Vergangenheit war dies eine kaum zu bewältigende Herkulesaufgabe.

Völlig entkräftet ging ich durch das Ziel. Auch beim anschließenden Springen konnte ich nicht wie gewohnt kraftvoll den Schanzentisch verlassen. Auch das anschließende compact race brachte mich an den Rand des gegenwärtigen Vermögens.

Der Weltcup in Österreich brachte somit die klare Erkenntnis: Ich brauche Zeit, um an die Form der Saisonvorbereitung anknüpfen zu können. Das Ziel ist definiert. Mitte Januar beim Heimweltcup in Oberstdorf möchte ich wieder der Alte sein.

Die Trainingsplane, die mich wieder heranführen sollen, sind durch meinen langjährigen Mannschaftskameraden und "Jetzt-Bundestrainer" Eric Frenzel geschrieben und die außerplanmäßigen Lehrgänge mit meinem Heimtrainer Frank Erlbeck sind auch schon fest im Visier.

Die Weihnachtsfeiertage in Oberwiesenthal werden also nicht nur von Besinnlichkeit und dem Feiern im Kreise der Familie geprägt sein, sondern auch von Loipenarbeit und Krafteinheiten. Ein Lehrgang in Oberstdorf sollte dann dafür gut sein, mich auf der Schanze wieder einzugewöhnen, um auf den Heimweltcup ordentlich vorbereitet zu sein.

Ich wünsche aus dem Erzgebirge allen Lesern meiner Kolumne ein schönes Weihnachtsfest.

Herzliche Grüße
Tristan Sommerfeldt

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