In wenigen Tagen jährt sich der folgenschwere Ski-Unfall von Formel-1-Legende Michael Schumacher zum zehnten Mal. Sein Landsmann und früherer Konkurrent Timo Glock denkt noch häufig an den früheren Ferrari-Piloten.
"Es geht nicht um den zehnten Jahrestag. Jedes Jahr, wenn sich dieses Datum jährt, wird jeder daran erinnert und denkt darüber nach, was wäre, wenn die Dinge anders und positiver verlaufen wären. So ist das Leben, aber es ist schwer zu akzeptieren, weil er eine solche Legende für den Sport ist, und für die Familie ist es sicher keine leichte Zeit", erklärte Glock im Interview mit "MegaDice.com".
Er habe "großen Respekt vor der Familie" und wolle sich daher nicht an Spekulationen über Schumachers Gesundheitszustand beteiligen, betonte der 41-Jährige, der nach eigener Aussage "immer noch in sehr gutem Kontakt" zum engsten Kreis der Renn-Ikone steht.
Im Dezember 2013 hatte sich Schumacher beim Skifahren schwerste Kopfverletzungen zugezogen. Seither befindet er sich in medizinischer Rehabilitation.
Zu Michael Schumachers Sohn Mick, der sich in der Formel 1 bislang nicht durchsetzen konnte und auch 2024 ohne Cockpit bleiben dürfte, pflegt Glock einen guten Draht.
"Ich habe ihn während der Saison oft bei Grand-Prix-Wochenenden getroffen, um über seine Zukunft zu sprechen, und er hat mich gefragt, was ich ihm empfehlen würde", verriet der gebürtige Hesse.
Glock kann mit Mick mitfühlen: "Jeder Sohn, der einen Vater in der Formel 1 hatte, stand unter großem Druck. [...] Wenn man bedenkt, was Mick durch den Unfall seines Vaters durchgemacht hat, lastet der Druck drei- oder viermal so stark auf seinen Schultern. Den Nachnamen Schumacher zu tragen - wir können uns nicht vorstellen, wie schwer es für ihn gewesen sein muss."
Formel 1: Glock attackiert Haas wegen Mick
Nach Glocks Meinung ist Mick Schumachers erster Versuch in der Formel 1 auch gescheitert, weil von Haas nicht die richtige Unterstützung erhielt.
"Ich hoffe, dass er die Chance hat, sein wahres Talent zu zeigen, und das konnte er in der Formel 1 unter den Umständen, die er beim Haas-Team hatte, nicht tun. Meiner Meinung nach hat Günther Steiner seinen Job nicht richtig gemacht, um einen jungen Fahrer zu unterstützen, der mit einem solchen Druck auf den Schultern kommt", übte Glock offen Kritik am langjährigen Teamchef.
Auch sei das Fehlen von Papa Michael zu spüren gewesen: "Nach F3 und F2 ging er blind in die F1. Das wäre die Zeit gewesen, in der Michael, sein Vater, ihn hätte unterstützen können, die richtigen Tipps gehabt hätte und ihm in guten wie in schlechten Situationen zur Seite gestanden hätte."
