Im verbalen Fernduell mit Nick Kyrgios legt die Tennis-Legende Boris Becker mit klaren Worten nach. Er fordert den Australier auf, mehr Respekt zu zeigen.
Boris Becker will sich nicht von dem 28-jährigen Nick Kyrgios die Tennis-Leviten lesen lassen.
"Man muss Respekt für die Vergangenheit haben und einfach mal laut danke sagen, dass es diese alten Profis gab, weil ohne die gäbe es den Tennis-Zirkus nicht mehr", sagte Becker im Podcast "Das Gelbe vom Ball".
Vorausgegangen war ein Schlagabtausch der beiden, der mit einem direkten "X"(Ex-Twitter)-Serve-and-Volley-gipfelte. Kurzum: Kyrgios sagte in einem Interview mit "The Athletic", dass die alten Haudegen von früher, also auch Becker, heute nicht mehr so mithalten könnten, das Spiel früher sei so langsam gewesen. Das habe er selbst gesehen.
Das ließ Becker wiederum nicht auf sich sitzen und keilte auf der Plattform "X" zurück. Es wurde schnell auch persönlich.
Der 56-Jährige ließ durchblicken, dass er Vergleiche unterschiedlicher Tennisgenerationen für wenig sinnvoll erachtet und ließ sich einen Seitenhieb gegen Kyrgios nicht nehmen. Kyrgios habe noch nie einen Grand Slam im Einzel gewonnen, woher komme also seine Glaubwürdigkeit?
Der Gescholtene konterte mit einer Anspielung auf Beckers Haftstrafe.
Becker lässt Kyrgios-Attacke nicht auf sich sitzen
Im "Eurosport"-Podcast knöpfte sich Becker erneut den derzeit verletzten Tennisprofi vor.
"Wir leben in einer Demokratie. Jeder kann denken, was er will", so Becker. Aber wenn Kyrgios "von Fakten" spreche und behaupte, "dass die ältere Generation nicht so gut Tennis gespielt hat wie die neue Generation", dann müsse er eben einschreiten.
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Problematisch an solchen Generationen-Vergleichen seien ohnehin die fortschreitende Technik und Trainingsmethodik. Was Becker aber am meisten ärgerte, ist der fehlende Respekt und die Anerkennung der älteren Generation.
Die Ex-Profis hätten in der Vergangenheit das "Fundament gelegt" für die heutige Situation, erklärte Becker. Die hohen Preisgelder und Öffentlichkeit sei den Legenden von einst zu verdanken.
"In den 1980ern habe ich selbst ein bisschen mitgespielt, wie ein Stefan Edberg, ein Mats Wilander. In den 90er-Jahren kamen Andre Agassi oder Pete Sampras. All diese Spieler machen es Kyrgios möglich, dass er dieses Jahr quasi gar nicht Tennis spielt und immer noch von seinen Sport leben kann", sagte Becker.






