Mit einem klaren Sieg über die Niederlande ist Norwegen ins Halbfinale der Handball-WM der Frauen eingezogen. Ein Geistertor im Spiel sorgte allerdings für großes Chaos.
Beim Stand von 17:15 für Norwegen erzielte Starspielerin Stine Bredal Oftedal ein Tor. Statt auf 18:15 zu stellen, wurde auf den Anzeigetafeln in der Halle 17:16 angezeigt.
Obwohl der Fauxpas von mehreren Beteiligten wahrgenommen wurde, wurde er erst am Spielende korrigiert. Gegenüber der Zeitung "Dagbladet" bestätigte die IHF den Fehler.
Siv Sødal, Vorstandsmitglied des norwegischen Handballverbandes, sagte zu der kuriosen Situation: "Wir haben zwei Personen, die die Statistiken führen. Sie haben das Tor notiert und darauf reagiert, dass die Anzeigetafel falsch ist. Auch im Sekretariat herrschte Unsicherheit. Dann ging ich hin und redete mit ihnen. Dann entschieden sie sich, nichts dagegen zu unternehmen."
"Sie haben es vermasselt"
Ein Vorgehen, das für heftige Kritik sorgt. "Sie haben es am Zeitnehmerpult vermasselt", polterte Nora Mørk bei "Dagbladet": "Das sollte nicht passieren. Es kann sich auf ein Spiel auswirken, es gibt einen Unterschied zwischen zwei und drei Toren."
Handball-Experte Ole Erevik reagierte bei "Verdens Gang" geschockt. "Ich bin ein wenig sprachlos, ob Sie es glauben oder nicht. Es kann nicht passieren, es darf nicht passieren."
Auch Norwegens Trainer Thorir Hergeirsson hat den falschen Spielstand wahrgenommen, sich aber nicht weiter damit beschäftigt. "Ich war etwas skeptisch. Ich hatte das Gefühl, dass es falsch war, aber ich musste mich auf das Wesentliche konzentrieren."
Niederlande-Coach Per Johansson bezeichnete das Chaos als "seltsam".
Norwegen schlug die Niederlande in Trondheim in einem länger offenen, letztlich aber doch klaren Spiel mit 30:23 (12:11). Der viermalige Weltmeister, bei dem Stine Ruscetta Skogrand mit neun Toren bei neun Versuchen und Torfrau Katrine Lunde überragten, stehen damit zum fünften Mal in Serie im WM-Halbfinale.