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Eine Woche vor Weihnachten gibt es für die Dallas Cowboys in der NFL gleich den nächsten schweren Brocken im Kampf um die Playoffs. Davon könnten auch die zuletzt unterlegenen Philadelphia Eagles profitieren, für die es bis Saisonende nun wieder etwas leichter wird. Die Lions kassieren einen weiteren Dämpfer und die Chiefs dürfen durchatmen. Die Tipps zu Woche 15.
Das sind die Predictions von sport.de-Redakteur Marcus Blumberg (Vorwoche: 7-8, Gesamt: 123-85):
NFL Predictions Week 15
Ausgewählte NFL-Spiele am Sonntagabend begleitet sport.de ab 19 Uhr im Liveticker!
Los Angeles Chargers (5-8) @ Las Vegas Raiders (5-8) (Fr., 2:15 Uhr)
Wer will es weniger? Auf der einen Seite wartet Easton Stick in seinem ersten NFL-Start, auf der anderen Seite verloren die Raiders zuletzt 0:3 (!) gegen die Vikings. Und da auch die Chargers erst mit und dann ohne Justin Herbert ebenfalls nicht über sieben Punkte hinausgekommen waren gegen Denver, weiß ich nicht, was von dieser Begegnung zu halten ist.
Das Ding ist allerdings, dass es ein Donnerstagsspiel ist, was Extra-Chaos mit sich bringt. Und deshalb wird es schon irgendwie Punkte geben. Geht man jetzt nach offensiver Kompetenz, würde ich dann doch die Chargers ein klein wenig vorne sehen, was mich zu einem knappen Auswärtssieg bringt - aber ohne jegliche Überzeugung, da gegen die Staley-Defense bekanntlich auch immer was geht ...
Tipp: Chargers @ Raiders 17:15
Minnesota Vikings (7-6) @ Cincinnati Bengals (7-6) (Sa., 19 Uhr)
Wir haben den Part des Jahres erreicht, in dem auch samstags wieder gespielt wird. Den Auftakt macht ein Tripleheader im NFL Network. Zum Start sehen wir Minnesotas vierten Starting Quarterback dieser Saison, Nick Mullens, der sich mit Jake Browning duellieren wird.
Letzterer zog sich nun schon zweimal ziemlich kompetent aus der Affäre und gab den präzisen Game Manager. Er wirft den Ball relativ schnell und im Schnitt kürzer als fünf Yards. Die Colts und zuvor Jaguars waren damit komplett überfordert. Die zuletzt stark aufspielende Defense der Vikings allerdings könnte zum Problem werden.
Jene nämlich brilliert vor allem in Coverage und könnte Browning so dazu zwingen, den Ball länger als zuletzt üblich zu halten. Und dann kommt der Pass Rush ins Spiel. Offensiv bleiben die Vikings auch gegen eine durchwachsene Defense der Bengals eine Wundertüte. Immerhin: Justin Jefferson wird wohl wieder spielen können, was dem Team einen Schub geben könnte.
Tipp: Vikings @ Bengals 24:22
Pittsburgh Steelers (7-6) @ Indianapolis Colts (7-6) (Sa., 22.30 Uhr)
Die gute Nachricht für Pittsburgh liegt auf der Hand: sie spielen diese Woche nicht gegen eines dieser übermächtigen 2-10-Teams, die ihnen zuletzt zu schaffen machten ... abgesehen davon bleibt zu hoffen, dass ihnen dieses Mal mehr einfällt als "Run, Run, Verzweiflungs-Pass", woraufhin dann entweder ein Turnover oder ein Punt folgte wie gegen New England. Denn so wird man wohl auch gegen die Colts Probleme bekommen.
Jene Colts leisteten sich einige Fehler gegen die Bengals und beendeten damit ihre Vier-Spiele-Siegesserie. Nun treffen sie auf einen offensiv überforderten Gegner, der erneut Mitch Trubisky ins Rennen schickt. Retten könnte die Steelers einmal mehr ihre Defense, doch mit Alex Highsmith und T.J. Watt haben beide Edge Rusher Gehirnerschütterungen erlitten, zumindest Watt ist aber wieder spielfähig. Es wird ein enges Spiel, doch ich tippe auf die Colts, denn Shane Steichen hat immerhin einen Gameplan, der nicht aus den späten 90ern zu stammen scheint.
Tipp: Steelers @ Colts 16:20
Denver Broncos (7-6) @ Detroit Lions (9-4) (So., 2:15 Uhr Uhr)
Der nächste Härtetest für die Lions steht in der Nacht zum Sonntag an. und basierend auf den zuletzt gezeigten Leistungen wird es nicht leichter für Dan Campbells Truppe. Die Broncos haben sechs ihrer letzten sieben Spiele gewonnen und haben in Houston in Woche 13 nur deshalb verloren, weil ihnen uncharakteristisch viele Fehler (3 Interceptions) passierten. Ansonsten präsentierten sie sich äußerst stabil in der jüngeren Vergangenheit.
Stabil waren derweil die Lions schon länger nicht mehr. Sie kassieren zu viele Punkte und ihre Offense schaffte es zuletzt kaum noch, mitzuhalten, um das zu kompensieren. Entsprechend verlor man zwei der letzten drei Spiele und droht angesichts des Restprogramms auch nochmal ins Wanken zu kommen, was die Division angeht. Ein Sieg über Denver ist da fast Pflicht. Doch die Broncos-Defense hat ihre Momente und die Offense macht seltener als gedacht Fehler. Wo in Detroit derzeit Chaos herrscht, zeigen die Broncos einen klaren Plan. Und das könnte den Ausschlag geben.
Tipp: Broncos @ Lions 27:24
Chicago Bears (5-8) @ Cleveland Browns (8-5) (So., 19 Uhr)
Die Bears haben doch tatsächlich drei ihrer letzten vier Spiele gewonnen und dabei mitunter gute Leistungen von Justin Fields bekommen. Darauf lässt sich aufbauen, ebenso auf der Defense, die nicht zuletzt den Lions den Zahn gezogen hat mit drei Turnovers. Die Browns auf der anderen Seite sind zu einer Wundertüte geworden. Sie gewannen Spiele mit wenigen Punkten, aber auch mit vielen. Genauso kassierten sie aber auch Pleiten, in denen die eigene Defense nicht standhielt.
Genau genommen kassierten in den vergangenen drei Spielen im Schnitt 30,67 Punkte und verloren zwei davon. Gegen die Jaguars reichte es zu einem Sieg, doch merkte man Trevor Lawrence deutlich an, dass er nicht fit ist. Das half. Ob die Defense gegen Fields besser abschneiden wird, muss zumindest bezweifelt werden. Aber: Die Browns sind 6-1 vor heimischer Kulisse, was damit offenbar ein Faktor ist. Und schon deshalb gehe ich hier auf einen knappen Heimsieg.
Tipp: Bears @ Browns 17:20
Tampa Bay Buccaneers (6-7) @ Green Bay Packers (6-7) (So., 19 Uhr live auf RTL)
Die Bäume wachsen für die Packers und Jordan Love nicht in den Himmel. Die Pleite in New York am Montag zeigte deutlich, dass diese junge Truppe noch kein fertiges Endprodukt ist. Die drei Turnover waren letztlich einer zu viel. Und die Bucs? Die haben nun zwei schlechte NFC-South-Kontrahenten besiegt, was keine wirkliche Aussagekraft mit sich bringt.
Die Bucs sind dank Baker Mayfield kratzbürstig und bleiben hartnäckig in engen Spielen bis zum Ende in Schlagdistanz. Die Packers wiederum verfügen auf dem Papier über mehr Potenzial und spielen zuhause. Doch war die Giants-Pleite nur ein Ausreißer oder ein Wendepunkt?
Tipp: Buccaneers @ Packers 20:23
Houston Texans (7-6) @ Tennessee Titans (5-8) (So., 19 Uhr)
Die Personallage bei den Texans hat sich am vergangenen Sonntag gewaltig verschlechtert. C.J. Stroud erlitt eine Gehirnerschütterung und Nico Collins ist an der Wade verletzt. Beide sind damit fraglich für Sonntag, was die Chancen der Texans erheblich schmälert. Nun geht es nach Tennessee, das durch den Comeback-Sieg über die Dolphins Morgenluft geschnuppert hat und nun wohl mit Schwung ins Division-Duell gehen wird.
Will Levis sah bessere Protection als in den Wochen zuvor und warf auch etwas kürzere Pässe als sonst. Insgesamt spielte er passabel und brachte seine Waffen in Position. Wenn die Offense als Ganzes Fehler minimiert, ist etwas drin gegen Houston.
Tipp: Texans @ Titans 15:17
New York Jets (5-8) @ Miami Dolphins (9-4) (So., 19 Uhr)
Ist nun alles wieder gut bei den Jets? Wohl kaum. Sie dominierten zwar gegen die Texans und Stroud, der sehr früh mit Collins seinen letzten verlässlichen Receiver verlor und auch Zach Wilson spielte zur Abwechslung mal wie ein echter Quarterback, aber basierend auf dem letzten Duell mit den Dolphins ist die Lücke zu Miami noch sehr groß.
Die Jets haben sicher Angriffsfläche an der Front, denn nach dem Ausfall von Center Connor Williams muss Mike McDaniel die Offensive Line erneut umbauen, aber wenn es Tua Tagovailoa erneut gelingt, die Bälle in Windeseile loszuwerden - an Black Friday brauchte er durchschnittlich ganze 2,18 Sekunden gegen die Jets - dann sollte der Pass Rush kein allzu großes Problem werden. Und dann haben die Dolphins einfach mehr Feuerpower und die Chancen, dass Wilson zweimal in Serie nicht desaströs auftreten könnte, halte ich für sehr gering.
Tipp: Jets @ Dolphins 17:27
Kansas City Chiefs (8-5) @ New England Patriots (3-10) (So., 19 Uhr live auf RTL+)
Vorweg: Nach zwei bitteren Pleiten in Serie werden die Chiefs wieder gewinnen. Das steht für mich fest, denn gegen schlechte Gegner waren sie meist souverän unterwegs. Aber es wird kein Kantersieg für Mahomes und Co., denn dazu sind die eigenen Receiver zu schlecht und die Defense der Patriots ist zu gut.
Ob New England offensiv zweimal am Stück ein ordentlicher Auftritt mit Zappe gelingt, bezweifle ich auch, zumal die Chiefs-Defense sehr gut covert. Aber die Patriots werden das Spiel länger offen halten als es den Gästen lieb sein dürfte.
Tipp: Chiefs @ Patriots 24:17
New York Giants (5-8) @ New Orleans Saints (6-7) (So., 19 Uhr)
Die Tommy-DeVito-Experience macht Halt im Bayou und ich weiß nicht, wie man diesen Zug derzeit stoppen will. Die Giants machen in den entscheidenden Momenten das Richtige und nutzen zudem Fehler der Gegner aus. Die Saints wiederum haben vermutlich nur deshalb nicht zum vierten Mal nacheinander verloren, weil der Gegner Carolina hieß. Von daher sollte man sich nicht wundern, wenn die G-Men einen weiteren Schritt Richtung Playoffs machen.
Tipp: Giants @ Saints 21:18
Atlanta Falcons (6-7) @ Carolina Panthers (1-12) (So., 19 Uhr)
Wenn die letzten Wochen eines gezeigt haben, dann, dass es eigentlich egal ist, wie schlecht ein Team wirklich ist, solange die Panthers der Gegner sind. Entsprechend wird auch ein erneut desolater Auftritt von Desmond Ridder einem Auswärtssieg Atlantas nicht im Weg stehen.
Tipp: Falcons @ Panthers 19:15
Washington Commanders (4-9) @ Los Angeles Rams (6-7) (So., 22:05 Uhr)
Die Commanders reisen mit vier Pleiten am Stück an die Westküste und die Rams haben sich selbst im strömenden Regen von Baltimore sehr ordentlich aus der Affäre gezogen gegen die hoch favorisierten Ravens. Das bedeutet für mich, dass diese Truppe in ihrer aktuellen Verfassung durchaus konkurrenzfähig ist. Und da die Commanders das schon länger nicht mehr sind, wird das hier ein Heimsieg. Zudem dürfte Sam Howell in Sachen meiste kassierte Sacks wieder in die "Spur" finden, wenn man so will - auf Aaron Donald haben die Commanders womöglich keine sonderlich gute Antwort.
Tipp: Commanders @ Rams 22:31
San Francisco 49ers (10-3) @ Arizona Cardinals (3-10) (So., 22:05 Uhr live auf RTL)
Die Cardinals haben in den vergangenen Wochen gezeigt, dass man mit ihnen rechnen muss, wenn es darum geht, einen Upset hinzulegen. Zuletzt gesehen gegen die Steelers vor zwei Wochen. Nun allerdings kommen die Niners, die ihre Schwächephase der Saison bereits im Oktober hatten. Seither gab es nur noch Siege und keiner davon war sonderlich knapp - nicht mal gegen die Eagles! Bevor es an Weihnachten gegen die Ravens zum letzten großen Brocken der Saison geht, steht erstmal noch eine Pflichtaufgabe an. Wenn den Niners noch ein Trap Game blüht, dann in der Wüste. Aber realistisch betrachtet ist diese Maschine aktuell nicht zu stoppen.
Tipp: 49ers @ Cardinals 35:17
Dallas Cowboys (10-3) @ Buffalo Bills (7-6) (So., 22:25 Uhr)
Ein Must-Win-Game für beide Seiten. Die Cowboys, die gerade erst die Spitze der NFC East erklommen haben, müssen zum ersten von zwei äußerst schwierigen Auswärtsspielen nacheinander - an Heiligabend geht es nach Miami. Entsprechend muss vorgelegt werden. Die Bills wiederum kämpfen weiter ums nackte Überleben im Playoff-Rennen und dürfen sich keine Ausrutscher mehr leisten.
Der Sieg gegen die Chiefs machte einmal mehr deutlich, dass Buffalo mehr drauf hat als die 7-6-Bilanz suggeriert. Doch ist ihr Spielraum sehr überschaubar. Fehler werden eiskalt bestraft. Dennoch sind sie auf Augenhöhe mit den Cowboys, was ihr Leistungspotenzial angeht. Wir reden hier in jedem Fall vom Spiel der Woche und da die Cowboys wenn, dann auswärts verlieren, tippe ich auf einen Heimsieg nach einem Shootout.
Tipp: Cowboys @ Bills 31:34
Baltimore Ravens (10-3) @ Jacksonville Jaguars (8-5) (Mo., 2:20 Uhr)
Bemerkenswerte Randnotiz: Seit 2005 hat es keines dieser beiden Teams geschafft, mal zwei Spiele nacheinander gegen den jeweils anderen zu gewinnen. Hier reden wir von neun Spielen, die Jaguars gewannen deren fünf, zuletzt im vergangenen November ebenfalls in #Duuuval. Gemäß dem Gesetz der Serie müssen jetzt also die Ravens gewinnen, oder?
Es gibt allerdings auch noch überzeugendere Argumente dafür: Die Ravens sind aktuell das zweitstärkste Team der Liga (39,9 Prozent DVOA) und dominiert sowohl offensiv als auch defensiv teils nach Belieben.
Bei den Jaguars wiederum wurde zuletzt deutlich, dass ein angeschlagener Trevor Lawrence ein Problem ist. Wenn ihm die Mobilität fehlt, was bei seiner Syndesmoseverletzung zu erwarten war, dann fehlt ihm die Mobilität. Und ohne die sah er die meisten Pressures in diesem Jahr (22) gegen Cleveland, warf drei Interceptions und quälte sich durch den Tag. Auch gegen Baltimore wird das wohl ähnlich aussehen.
Tipp: Ravens @ Jaguars 27:23
Philadelphia Eagles (10-3) @ Seattle Seahawks (6-7) (Di., 2:15 Uhr)
Die Eagles haben in ihrem heftigsten Part des Spielplans mit zwei Duellen gegen Cowboys sowie den Auftritten gegen die Chiefs, Bills und Niners Federn gelassen. Nach den zwei glücklichen Siegen über die Chiefs und Bills folgten im Grunde zwei klare Klatschen gegen San Francisco und in Dallas. Wo stehen die Eagles nun also?
Auf dem Papier jedenfalls sieht es nun wieder besser aus. Die Seahawks haben ihrerseits vier Spiele am Stück verloren und sind auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Und auch im Anschluss scheint das Restprogramm überschaubar mit zwei Spielen gegen New Jerseys ganzen Stolz, Tommy DeVito, sowie ein Duell mit den Cardinals.
Setzt sich jedoch zunächst der gängige Trend fort, dass die Eagles gegen schwache Teams mehr oder minder überzeugend - eher minder, wenn man sich die Punktedifferenz von +21 anschaut -, dann sollte gegen Seattle ein Erfolg drin sein. Die Seahawks bangen derweil weiter um Geno Smith (Leiste), der schon gegen die Niners passen musste. Ohne ihn dürfte es in jedem Fall nicht reichen gegen die Eagles. Aber auch mit ihm wird es schwer.
Tipp: Eagles @ Seahawks 23:20
Marcus Blumberg
