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Deutsche Darts-Hoffnung im großen Interview

Martin Schindler exklusiv: "Ich kann Weltmeister werden"

Was reißt Martin Schindler bei der Darts-WM?
Was reißt Martin Schindler bei der Darts-WM?
Foto: © imago
13. Dezember 2023, 23:13

Wenn am Freitag die Darts-WM 2024 in London startet, ist Martin Schindler mittendrin. Was sich der deutsche Darts-Hoffnungsträger für das große Turnier im Alexandra Palace für Ziele gesetzt hat, wie er auf die zurückliegenden Schwierigkeiten zurückblickt und was er sich für Darts-Deutschland wünscht, all das hat Schindler im großen Interview mit sport.de verraten!

Martin Schindler hat sich in den Top 32 der Darts-Welt etabliert - "The Wall" will aber mehr! Im exklusiven Interview mit sport.de erklärt der Deutsche vor Beginn der WM im Londoner Ally Pally, was ihm noch zur Weltspitze fehlt und warum Gedanken an das große Geld im Darts eine große Rolle spielen.

Außerdem verrät der 27-Jährige, was ihn in der Darts-Szene aktuell stört und warum zuletzt ein Koffer seinen Frust abbekam.

Herr Schindler, wenn Sie den Martin Schindler zu Beginn Ihrer Karriere mit dem Martin Schindler von heute vergleichen, wie hat sich dieser verändert?

Martin Schindler: Der Martin von heute arbeitet härter. Ich musste verstehen lernen, dass Darts nicht nur Spiel und Spaß bedeutet. Dass ich auch an Tagen spielen und mich reinhängen muss, an denen ich keine Lust habe. Ich bin viel disziplinierter geworden, das hat sich extrem geändert und das war für mich persönlich extrem wichtig.

Der Verlust der Tour Card vor drei Jahren war sicher der schwierigste Moment Ihrer Karriere bis jetzt.

Es ist kein schönes Gefühl, wenn man verliert, wieder antritt und wieder verliert, und wieder verliert und wieder verliert. Aber entscheidend war für mich, dass ich in den Spiegel geschaut und realisiert habe, dass niemand anderer dafür verantwortlich war als ich. Es war meine Schuld, dass ich die Tour Card verloren habe, weil ich nicht genug investiert habe und nicht professionell genug war. Dafür habe ich den Preis gezahlt.

Hatten Sie Angst, dass Ihr Traum einer erfolgreichen Darts-Karriere zerplatzt?

Die Tour Card ist essentiell für jeden Spieler, damit du von Darts leben kannst. Natürlich bin ich auch an den Punkt gekommen, an dem man sich fragt: Ergibt das Sinn? Schaffe ich es, so gut zu spielen, dass ich wirklich gutes Geld verdienen kann? Es stand damals vieles gegen mich, aber zum Glück konnte ich mir zu der Zeit selbst beweisen, was ich für ein Durchhaltevermögen besitze und was ich für ein Kämpfer bin. Ich habe nie aufgegeben. Ich habe mir gesagt: Hey, ich will weiter Profi-Darts spielen, ich will damit Geld verdienen und ich beiße mich hier jetzt durch, egal was auch passiert.

Mir hat natürlich geholfen, dass ich selbst in der Phase, als ich noch zu wenig Arbeit reingesteckt habe, eigentlich alle Stars schon mal schlagen konnte, ob das jetzt ein Michael van Gerwen, Gerwyn Price oder Peter Wright war. Aber ich brauchte diesen Aha-Moment, dass es hier bergab geht, um meine Arbeitseinstellung zu ändern. Gerade in der Corona-Zeit konnte ich viel trainieren, es kam zwar zu spät, um die Tour Card noch zu retten, aber bei der Q-School 2021 war ich dann voll da.

Gab es ein besonderes Match, das eine Art Meilenstein war auf dem Weg zurück?

Als ich bei der Q-School einen Average von 123.53 gespielt habe, war das schon sehr besonders und auch sehr wichtig für mich. Es gibt viele Spieler, die ganz hohe Averages spielen können, wenn sie befreit werfen und jeder Pfeil reinfliegt, aber 123.53 schaffen trotzdem nicht viele. Das hat mir nochmal gezeigt, wie brutal gut ich scoren kann. Und dass ich auch gnadenlos gut finishen kann. Das weiß ich alles. Das Selbstvertrauen habe ich. Aber jetzt geht es darum, das auch abzurufen, wenn es darauf ankommt. In großen Matches, gegen große Gegner, wenn es auch um die große Kohle geht. Das muss ich mental hinbekommen. Wer weiß, wohin es dann noch geht für mich.

Gary Anderson und Raymond van Barneveld sind zwei Legenden, die Sie inspiriert haben. Warum gerade diese beiden?

Der Wurfstil von beiden ist so locker und geschmeidig, das hat mich immer fasziniert. Und natürlich die Scoring-Power eines Gary Anderson. Wenn ich da an seine besten Zeiten bei den Weltmeisterschaften denke, wie er da alle Gegner zerlegt hat mit seinem Scoring, das hat schon sehr viel Spaß gemacht beim Zuschauen. Da gab es definitiv Momente der Idolisierung. (lacht) Aber ich habe trotzdem nie ein Foto gemacht mit Gary oder Barney.

Als ich zum ersten Mal auf den gleichen Turnieren war, habe ich mir das vorher überlegt und fand es unprofessionell, einen auf Fanboy zu machen, schließlich waren sie ja da meine Gegner. Ich freue mich, so wie ganz viele, zwar auch, dass Gary Anderson so ein gutes Jahr spielt und dass sich auch Barney so gut zurückgekämpft hat, aber trotzdem sind es jetzt meine "Feinde" am Board, ich möchte sie wegputzen.

Sie haben sich in den vergangenen Jahren in den Top 32 etabliert und auch in diesem Jahr gute Ergebnisse eingefahren, gerade bei den Majors. Es gab aber auch gerade zuletzt eine Phase in diesem Jahr, als die Ergebnisse ausgeblieben sind. Wie bewerten Sie das Jahr 2023?

Das Erreichen des Viertelfinals bei den UK Open und beim World Grand Prix waren wichtige Erfolge für mich, zumal ich mich da auch nicht mit einem 85er-Average durchgewurschtelt, sondern richtig gute Darts gespielt habe. Dazu kam ja auch noch das Halbfinale beim World Cup of Darts. Ich finde, dass ich ein konstantes und gutes Jahr gespielt habe. Klar ist aber auch, dass gerade in letzter Zeit das Momentum verloren gegangen ist. Was aber auch zum Teil daran liegt, dass ich ein paar Mal in einen Stephen Bunting reingerannt bin, der unglaublich gespielt hat.

Oliver Kahn hat mal gesagt: "Wenn’s scheiße läuft, läuft’s scheiße." So hat es sich hinten raus für mich auch angefühlt. Aber solche Phasen gehören auch dazu. Insgesamt bin ich trotzdem zufrieden, weil ich vieles von dem erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe. Es war früh klar, dass ich den Top 32 bleiben werde und bei der WM wieder gesetzt bin, das ist alles nicht selbstverständlich.

Wenn wir auf das große Bild schauen: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer bisherigen Karriere insgesamt? Fällt es Ihnen leicht, geduldig auf den ersten Turniersieg zu warten, oder gibt es auch Frust-Momente?

Die Frust-Momente gibt es durchaus. Ich erinnere mich an die Niederlage gegen Bunting beim Grand-Slam-Qualifier, als er komplett fehlerfrei und wahnsinnig gespielt hat. Diese Niederlage tat echt sehr weh. Als ich da am Flughafen stand und auf das Taxi warten musste, habe ich gegen meinen Koffer getreten. Aber nur leicht. (lacht) Am liebsten hätte ich ihn aber wie einen Fußball oben in den Winkel gepfeffert.

Ich will mehr, ganz klar. Ich will endlich ein Turnier gewinnen. Ich will bei den Majors noch weiter kommen. Der Ehrgeiz dafür ist absolut da. Vielleicht ist der Kopf aber noch nicht so da.

Wie meinen Sie das?

Es ist immer schwer zu sagen, was genau noch fehlt. Aber vielleicht ist es die letzte innere Überzeugung, ganz tief im Unterbewusstsein, die hier und da fehlt und einen zweifeln lässt. Gerade wir Deutschen wissen, was es bedeuten würde, wenn wir Weltmeister werden würden. Da geht es um immense Summen. Du bekommst für den WM-Titel eine halbe Million Pfund (knapp 600.000 Euro, Anm. d. Red.), Wenn du als Deutscher Weltmeister wirst, bist du wahrscheinlich aber sofort Multimillionär, weil das Interesse an Darts inzwischen so groß ist. Das ist uns allen bewusst und das sind alles Überlegungen, die etwas mit Dir machen.

Ich kann nicht mehr tun, als hart dafür zu arbeiten, dass die Schritte nach ganz oben kommen können. Spielerisch habe ich das Niveau, mit allen Superstars mitzuhalten. Michael van Gerwen, Michael Smith, Luke Humphries - ganz egal. Vielleicht sind uns die Briten und Niederländer mental einfach noch einen Schritt voraus, aber ich bin wissbegierig, weiter zu lernen. Ich will lernen, wie es ist, ein Turnier zu gewinnen. Ein Major zu gewinnen. Ich will lernen, wie es ist, einer der besten der Welt zu sein. Ich habe auch die nötige Geduld dafür. Wenn ich in zehn Jahren immer noch "nur" in den Top 32 stehe, mache ich trotzdem weiter und werde noch härter arbeiten. Und wenn das nicht reicht, eben noch härter, solange, bis ich in der absoluten Spitze angekommen bin. Ich habe den Glauben, dass es passieren kann und auch wird.

Es gibt ja auch viele Beispiele, die schnell nach oben kommen, dann aber brutal abstürzen.

Ich muss spontan an Jamie Lewis denken, der 2018 im WM-Halbfinale gegen Phil Taylor stand. Jeder dachte, er würde komplett durchstarten, aber heute steht Jamie Lewis spielerisch nirgendwo mehr. Das ist gar nichts gegen ihn persönlich, aber es zeigt sehr gut, wie es laufen kann. Es kann alles so schnell kippen im Darts, das kann auch sehr belastend sein.

Deshalb bin ich auch ganz froh, dass es bei mir nicht so schnell ging. Ich weiß gar nicht, ob ich mit so einem schnellen Erfolg klargekommen wäre, vielleicht wäre das zu früh gewesen. Jetzt bin ich aufgeräumt im Kopf, ich habe mich etabliert und ich weiß, dass meine Karriere nicht vorbei ist, auch wenn ich mal eine ganz schlechte Phase haben sollte, das hilft.

Was wollen Sie konkret erreichen, damit Sie mit Ihrer Karriere zufrieden sind?

Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir so ehrlich gesagt noch nie gestellt habe. Es ist auch eine sehr schwierige Frage, weil man im Darts eigentlich nichts versprechen kann. Ich kann mich abstrampeln, so viel ich will, wenn das Momentum und die Kaltschnäuzigkeit nicht da ist, werde ich nicht alles erreichen, was ich gerne erreichen würde. Ich möchte mich aber auch nicht selbst einschränken und mit weniger zufriedengeben. Ich habe noch nicht die ganz große Erfahrung gemacht und ich bin bereit, alles dafür zu geben, um Weltmeister und um die Nummer eins der Welt zu werden. So kann ich es glaube ich am besten formulieren.

Bei der letzten WM hatten Sie den späteren Weltmeister Michael Smith am Abgrund, verloren aber nach 3:1-Führung noch mit 3:4. Wie haben Sie diese Niederlage für sich analysiert?

Er hat vor allem nach dem 1:3 angefangen, sehr gut zu spielen und er hat kaum noch Doppel verpasst. Ich erinnere mich an viele Kombi-Finishes, 83, 81, 72, 114, normalerweise denkst du da immer, du kommst vielleicht nochmal ran, aber die hat er alle gecheckt. Da hat sicher auch die Komponente Erfahrung eine Rolle gespielt. Ich konnte ihn auch nicht mehr ganz so unter Druck setzen, aber ich muss sagen, dass dieses Match trotz der Niederlage für mich eine unglaublich wertvolle Erfahrung war.

Viele wären da 0:4 oder 1:4 untergegangen, aber ich bin mit dem großen Moment und der Herausforderung gut umgegangen und hatte ein positives Gefühl, bei der WM so ein geiles Match gegen den Bully Boy zu spielen. Ich stand kurz davor, es zu gewinnen, aber eben nur kurz davor, nächstes Mal bringe ich es hoffentlich nach Hause.

Michael Smith ist im Ranking noch die Nummer eins, aber der beste Spieler heißt aktuell eindeutig Luke Humphries. Was fällt Ihnen auf, wenn Sie ihn beobachten?

Wenn ich Luke Humphries spielen sehe, sehe ich einen Spieler, der komplett befreit aufspielt. Er ist momentan genau in dem Flow, in den jeder Spieler mental kommen will. Du hast das Gefühl, er ist komplett gedankenlos auf der Bühne. Da gibt es nicht den geringsten Gedanken an eine Niederlage, nicht den geringsten Zweifel. Das führt dann am Ende dazu, dass er ein Monster-Match nach dem anderen raushaut. Er ist aktuell sicher der beste Spieler der Welt, keine Frage.

Dieses befreite Aufspielen haben natürlich auch die Young Guns, das macht sie auch so gefährlich. Ganz ehrlich, als Gesetzter war man jetzt schon ein bisschen froh, Gian van Veen und Luke Littler aus dem Weg zu gehen, oder?

Gaga wird es ja wahrscheinlich mit van Veen zu tun bekommen und ich sage es mal so: Es ist sicher kein dankbares Los. Aber auf der anderen Seite gibt es keine einfachen Lose mehr. Ich weiß, dass das eine Floskel ist, aber so fühlt es sich einfach an. Jeder WM-Teilnehmer kann gute Darts spielen, es ist nur die Frage, wer es auf die Bühne übertragen bekommt. Aber natürlich sind van Veen und Littler zwei Youngster, denen die Zukunft gehört. Die einfach auch so jung sind, dass sie das normale Leben noch gar nicht kennen. Die haben sich noch nie Gedanken darüber gemacht, wie sie ihre Miete zahlen sollen. Die Jungs werfen einfach Pfeile.

Aber ich bin mir sicher, dass Gaga heiß ist nach seinem starken Erfolg bei den Players Championship Finals und dass er keine Angst vor van Veen hat, er wird sich gut vorbereiten und dann wird er ihn hoffentlich auch schlagen.

Für Sie könnte eine andere Herausforderung warten, denn Fallon Sherrock ist eine mögliche Gegnerin in Runde zwei. Dort werden nicht viele Fans für Sie sein.

Niemand hat es gerne, wenn die Fans gegen einen sind. Aber im Darts gehört es einfach dazu, dass du lernen musst, damit umzugehen. Du kannst das nicht ausblenden, du musst dich dann der Situation stellen und damit klarkommen, dass du ausgepfiffen oder ausgebuht wirst. Wenn ManCity gegen ManUnited spielt, gibt es auch nicht nur Applaus. Einfach wird es sicher nicht, wenn ich auf Fallon Sherrock treffen sollte, aber was ist schon einfach im Leben? (lacht)

Gibt es eigentlich irgendetwas, was Sie im Darts gerne verändern würden?

Es gibt tatsächlich eine Sache, die mich stört. Ich bin unglaublich froh, dass ich von Darts sehr gut leben und meine Familie versorgen kann, aber ich bin der Meinung, dass die Preisgelder im Darts nicht optimal verteilt werden. Konkret geht es mir dabei um das Preisgeld für die erste Runde bei den kleineren Events. Bei den Players-Championship-Events auf der Pro Tour bekommt man für die erste Runde gar nichts. Auf der European Tour bekommt man 1250 Pfund, vor Steuern versteht sich.

Jetzt muss jeder wissen, dass es im Darts so ist, dass wir Spieler alles selbst bezahlen müssen, Flüge, Hotels, etc. Das ist auch in Ordnung und kann so bleiben. Aber wenn du jetzt bei einem European-Tour-Event in Gibraltar spielst, weißt du vorher, dass du eine Runde gewinnen musst, sonst rechnet sich das gar nicht.

Es scheint ein ähnliches Problem wie zum Beispiel im Tennis, zu viel Geld ganz oben, aber zu wenig für die breite Masse.

Genau. Es hat sich generell extrem viel getan in puncto Preisgeld, wir haben vorhin darüber gesprochen, wie viel Kohle der Weltmeister bekommt, aber ich finde einfach, dass zu viel nach oben geht. Ich würde mir wünschen, dass man es so anpasst, dass sich kein Spieler darüber Gedanken machen muss, ob er es sich leisten kann, ein Turnier zu spielen. Und ob er im schlechtesten Fall 700 oder 800 Euro investiert, aber dafür nicht mehr als Erfahrungswerte bekommt.

Wenn die PDC das verändern würde, wäre das auch die Basis dafür, dass alle Spieler sich zu hundert Prozent auf Darts konzentrieren können und sonst keinen Beruf mehr ausüben müssen. Was wiederum dazu führen würde, dass du so die besten Profis auf die Tour bekommst und das Niveau noch weiter steigt. Wenn ich die Macht dazu hätte, etwas zu verändern, dann würde ich das gerne angehen. Alleine wenn du auf der Pro Tour wenigstens 500 Pfund für die erste Runde kriegen würdest, würde es schon einen großen Unterschied machen.

Gabriel Clemens stand im WM-Halbfinale. Sie verbuchen starke Ergebnisse, Ricardo Pietreczko gewinnt sogar ein Turnier, es ist offensichtlich, dass es für die deutschen Spieler immer weiter aufwärts geht. Was wäre denn der nächste Meilenstein für Darts-Deutschland?

Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Es ist gar nicht so lange her, da war es ein Erfolg, wenn außer Max Hopp überhaupt noch ein zweiter Deutscher bei der WM dabei war. Oder ein dritter neben Gaga und mir. Jetzt sind es zum ersten Mal fünf und es hätten auch ganz leicht sechs sein können. Mit der Zeit wird auch der nächste Meilenstein kommen. Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten zehn Jahren einen Deutschen in den Top 10 und einen deutschen Major-Champion erleben werden. Wir ackern uns auch den Allerwertesten dafür auf. Das sieht man ja auch an den Erfolgen von Gaga, das WM-Halbfinale war gigantisch, am Turniersieg von Pikachu oder an meinen Ergebnissen.

Wir spüren natürlich auch die Erwartungshaltung, dass Darts-Deutschland gerne noch mehr sehen würde. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir keine Fußballer oder NBA-Stars sind. Wir könnten nicht morgen mit Darts aufhören, weil wir nicht so abgesichert sind, dass wir ansatzweise ausgesorgt haben und die Pfeile einfach weglegen können. Ich glaube, dass sich das auch aufs Spiel auswirkt.

Inwiefern?

Wenn wir es schaffen, an einen ähnlichen Punkt wie im Fußball oder in anderen großen Sportarten zu kommen, dass das Preisgeld zwar toll, aber nicht mehr essentiell fürs Leben ist, dann wird das mental eine riesige Entlastung für uns sein. Wenn ich mir keinen Kopf machen muss, was passiert, wenn ich Weltmeister werde, weil ich schon viel Geld auf dem Konto habe, spiele ich natürlich viel befreiter Darts. Aktuell ist diese monetäre Komponente vielleicht ab und zu noch zu groß, wir wissen, dass uns ein Major-Sieg in eine ganz andere Position bringen würde.

Wir entwickeln uns stetig, die PDC entwickelt sich stetig, aber solange wir diesen Punkt noch nicht erreicht haben, wird es ein Kampf bleiben. Und wahrscheinlich manchmal mehr Krampf als Kampf sein, weil die Entspanntheit ein Stück weit fehlt.

Letzte Frage: Können Sie Weltmeister werden?

Ja, ich kann. Ich kann Weltmeister werden.

Das Gespräch führte Florian Regelmann

England
Luke Littler
L. Littler
7
3
3
3
3
1
3
2
3
1
3
Niederlande
Michael van Gerwen
M. van Gerwen
3
1
0
1
1
3
2
3
0
3
0
21:20
Fr, 03.01.
Beendet
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