Während der FC Schalke 04 weiter tief im Keller auf dem Relegationsplatz der 2. Bundesliga feststeckt, sind Interna aus der Kabine der Königsblauen durchgesickert, die zeigen, wie vergiftet das Klima zwischen der Mannschaft und den Trainern in den letzten Jahren war. Auch Karel Geraerts, der aktuelle Coach, bekam offenbar schon mächtig Gegenwind zu spüren.
Dimitrios Grammozis, Frank Kramer, Thomas Reis - alle drei hauptamtlichen Trainer-Vorgänger von Karel Geraerts beim FC Schalke 04 hatten es in den letzten knapp drei Jahren schwer beim FC Schalke 04. Schuld daran war laut einem Bericht von "Sport Bild" zuvorderst ein gewisser Teil der Mannschaft, der sich gegen den jeweiligen Coach auflehnte.
Im Fall von Grammozis (03/2021 bis 03/2022) sei das vor allem Danny Latza gewesen. Der damalige Kapitän sei nicht müde geworden, zu erzählen, dass Grammozis der falsche Trainer sei, heißt es im Bericht.
Als der Coach merkte, dass sein Anführer schlecht über ihn spricht, habe es ein Einzelgespräch gegeben, das aber genauso wenig bewirkt habe wie ein späteres Treffen mit dem kompletten Mannschaftsrat um Latza und Simon Terodde - beide heute noch im Team - sowie dem damaligen Sportchef Rouven Schröder.
Auch Grammozis-Nachfolger Frank Kramer (07/2022 - 10/2022), der nach dem Aufstieg übernahm, bekam die volle Wucht der mächtigen S04-Führungsspieler zu spüren. Schon im Trainingslager hätten diese für sich beschlossen, dass das Team mit Kramer keinen Erfolg haben könne, heißt es in der "Sport Bild". Kurios: Während die Mannschaft von Grammozis forderte, von Fünfer- auf Viererkette umzustellen, soll es bei Kramer genau andersrum gewesen sein.
Am heftigsten bekam es dem Bericht nach aber Kramer-Nachfolger Thomas Reis (10/2022 - 09/2023) ab. Dieser sei "massiv im Stich gelassen" worden, schreibt das Blatt. Dabei habe der Trainer alles versucht, um die Spieler mit ins Boot zu holen und keine Kritik aufkommen zu lassen.
Widerstände beim FC Schalke 04 gegen Thomas Reis
Demnach gab es vor Saisonbeginn ein Treffen mit den wichtigsten Spielern des Kaders, um über gewünschte Veränderungen wie die Taktik oder Abläufe vor den Spielen zu sprechen. Die Resonanz war jedoch gering. Stattdessen sollen die Stars hinter vorgehaltener Hand erzählt haben, Reis hätte keinen Plan.
Während der Saison habe Reis nach der 0:1-Pleite in Braunschweig angeboten, auf eine Videoanalyse zu verzichten. Alle Spieler sollen zugestimmt haben. Reis' Angebot: Wenn doch einer seine Fehler aufgearbeitet sehen möchte, müsse er sich nur melden. Das passierte nicht. Stattdessen verbreitete das Team hinter Reis' Rücken, er würde Niederlagen nicht gut aufbereiten, so die "Sport Bild" weiter.
Der neueste Trainer, Karel Geraerts (seit 10/2023), bekam die Wucht der Kabine ebenfalls schon zu spüren. Nach der Niederlage in Düsseldorf (3:5) Ende November soll ein nicht genannter Spieler dem Belgier vor dem versammelten Team eine falsche Taktik vorgeworfen haben. In einer Videositzung widerlegte Geraerts dann die Anschuldigungen.
Außerdem zog der Coach die Zügel an. Der Dezember biete die letzte Chance, sich zu beweisen, soll Geraerts der Mannschaft gesagt haben. Denn im Januar könnte radikal aussortiert werden. Zudem strich der 41-Jährige individuelle Anreisen zu Auswärtsspielen, wie es in Düsseldorf möglich war, denn dort kam ein Spieler zu spät. Vor den Heim-Partien geht es nun zudem wieder in ein Tageshotel.
































