Zwischen 2014 und 2019 gewann Stina Nilsson sieben WM-(2 Gold, 5 Silber) sowie fünf Olympische Medaillen (2 Bronze, 2 Silber, 1 Gold) im Ski Langlauf. Bei 26 Rennen im Weltcup stand die Schwedin zudem ganz oben auf dem Podium, dann folgte der Wechsel zum Biathlon - und große Ernüchterung.
Seit der Saison 2020/21 versucht Stina Nilsson ihr Glück im Biathlon-Zirkus, die ganz großen Ergebnisse wollen sich allerdings nicht so richtig einstellen. Lediglich im finnischen Kontiolathi im März 2022 landete Nilsson als Dritte des Sprints einmal auf dem Podium, ansonsten beendet die 30-Jährige ihre Rennen meist fernab der Weltspitze.
Auffällig ist dabei vor allem, dass die einstige Weltklasse-Langläuferin ihrer Konkurrenz auch in der Loipe nur selten die Stirn bieten kann.
Im vergangenen Winter wurden die Einsätze im starken schwedischen Weltcupteam daher schon eher zur Mangelware, ihre neue Chance im laufenden Winter setzte Nilsson als 84 des Einzelrennen ebenfalls mächtig in den Sand (oder besser gesagt Schnee).
Biathlon: Stina Nilsson ist "ein Rätsel"
Kein Wunder also, dass die Kritik in der Heimat immer lauter wird.
"Am Anfang hatte ich große Erwartungen, vor allem, dass sie ihren Konkurrentinnen beim Skifahren voraus ist. Die Frage war: 'Wird sie die Beste sein oder zehn Sekunden langsamer als die Öbergs [Elvira und Hanna, d.Red.]? Das waren die Gedanken, die ich hatte. Aber es war viel schlimmer", kommentiert Ex-Biathlet Björn Ferry beim "Expressen" die bisherigen Vorstellungen von Nilsson.
In seiner zweiten Saison habe sich Nilsson vor allem am Schießstand verbessert, sei aber weiterhin nicht konstant gewesen. "Und letzte Saison war es wieder ein Rückschritt. Dann gab es kein Rennen, das wirklich gut war. Und was wir bisher gesehen haben, liegt wieder auf dem gleichen Niveau", so Ferry weiter.
Einen Grund könne er nicht nennen, sei aber vor allem überrascht darüber, wieviel Zeit Nilsson auf der Strecke liegen lasse. "Es kann sein, dass Biathlon nicht zu Stina Nilsson passt, weil es sehr wettkampf- und trainingsintensiv ist", mutmaßt der Schwede. Alles in allem sei Nilsson allerdings "ein Rätsel".
