Sportlich überzeugte Borussia Dortmund am Dienstagabend in der Champions League im Auswärtsduell mit der AC Milan (3:1) wieder. Ausgerechnet beim dürftigen 0:0 im Hinspiel gegen die Italiener soll es beim BVB aber zu einem durchaus brisanten Vorfall gekommen sein. Im Zentrum: ein enger Mitarbeiter von Sportdirektor Sebastian Kehl - und Trainer Edin Terzic.
Wie "Sport Bild" in der Mittwochsausgabe enthüllt, ließ sich Slaven Stanic, als Koordinator Sport direkt Kehl unterstellt, nach der Partie Anfang Oktober in der Loge von Ausrüster Puma im Signal Iduna Park zu einer (halb)öffentlichen Kritik an Terzic hinreißen.
Das Problem: Stanics Aussagen landeten über einen Bekannten des BVB-Coaches schließlich in der Dortmunder Führungsetage - und kamen dort verständlicherweise gar nicht gut an. Vorwürfe an den 48-Jährigen, er mische sich zu sehr in sportliche Belange ein, seien dadurch verstärkt worden, heißt es.
Die Causa Stanic wiederum wirft auch kein gutes Licht auf Kehl, der vor einiger Zeit eigens Budget bei der Geschäftsführung eingefordert hatte, um Assistenten wie den umstrittenen Serben sowie Ex-Unternehmensberater Daniel Beiderbeck (beim BVB "Head of Projects and Development") an seine Seite zu holen.
"Klare Erwartungen" der BVB-Bosse an Sebastian Kehl
An den langjährigen Kapitän und Nachfolger von Manager-Legende Michael Zorc habe die BVB-Führung nun "klare Erwartungen", schreibt "Sport Bild": Kehl dürfe sich mit seinen Mitarbeitern intern nicht zu sehr abschotten und solle sich auf seine originären Tätigkeitsfelder konzentrieren.
Auch das nicht mehr störungsfreie Verhältnis zu Terzic soll nach dem Willen der Bosse wieder besser werden.
Klub-Chef Hans-Joachim Watzke, der ein sehr enges Verhältnis zum Chefcoach pflegt, stehe in regelmäßigem persönlichem Austausch mit Kehl und beobachte dessen Entwicklung genau, heißt es.
Die Berichterstattung von "Sport Bild" über die Probleme im Macht-Dreieck Watzke-Kehl-Terzic aus der vergangenen Woche soll vor diesem Hintergrund beim BVB für Unruhe gesorgt haben. Interne Gespräche hätten aber ergeben, dass der Verein darauf nicht öffentlich reagiert.