Herzschlagfinale im Biathlon: Im engsten Einzel-Rennen aller Zeiten sicherte sich Lisa Vittozzi am Sonntag den Sieg vor Franziska Preuß. Der Italienerin fiel anschließend ein Stein vom Herzen.
"Das waren die längsten fünf Minuten meines Lebens", wird Vittozzi vom italienischen Biathlon-Verband zitiert.
Die 28-Jährige (1 Fehler) hatte das Rennen vor Preuß (0 Fehler) beendet. Die Skijägerin musste im Ziel noch auf das Resultat ihrer deutschen Konkurrentin warten. Am Ende siegte Vittozzi mit einem Vorsprung von 0,1 Sekunden. Enger war ein Einzel nach Angaben des internationalen Biathlon-Verbands IBU noch nie.
"Aus meiner Sicht war es natürlich ein wunderschönes Rennen. Ich habe alles, was ich hatte, auf der Strecke gelassen. Der eine Fehler tut mir weh, aber es passiert in diesen Wettbewerb", beurteilte Vittozzi ihre eigene Leistung.
Die Staffel-Weltmeister scherzte im Gespräch mit "Fondo Italia", dass ihre Schuhgröße von 43,5 vielleicht der entscheidende Vorteil gegenüber Preuß war.
Biathlon: Lisa Vittozzi im Gelben Trikot
"Es ist schön, mit einem Sieg zu starten", meinte Vittozzi. Der Erfolg gebe ihr "Selbstvertrauen". "Ich habe nicht vor, mich zurückzulehnen, sondern zu trainieren und mich zu verbessern, um eine großartige Saison zu haben", meinte die Italienerin. Vittozzi zählt zum Favoritenkreis auf den Gewinn des Gesamtweltcups.
Im nächsten Rennen wird die Italienerin das Gelbe Trikot tragen. "Es bedeutet alles und nichts, denn die Saison hat noch viele Rennen. Ich werde den Moment genießen und wir werden sehen", betonte Vittozzi.
Ihre Teamkollegin Dorothea Wierer landete am Sonntag nach zwei Fehlern im letzten Schießen auf dem 17. Platz. Die zweifache Gesamtweltcupsiegerin kämpfte vergangene Woche noch gegen eine Fiebererkrankung an. Am Mittwoch stehen in Östersund die Biathlon-Staffeln auf dem Programm.
