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NWG-Routinier Giovanni Ertl im Interview

"Die Mega-Wand ohne mich gibt es gar nicht"

Giovanni Ertl hat in der Vorrunde bei Ninja Warrior Germany gebuzzert
Giovanni Ertl hat in der Vorrunde bei Ninja Warrior Germany gebuzzert
Foto: © RTL/Markus Hertrich
23. November 2023, 18:31
sport.de
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Ein alter Hase hat es ein weiteres Mal bis ins Halbfinale von Ninja Warrior Germany geschafft: Giovanni Ertl ist am Freitag (20:15 Uhr, bei RTL, RTL+ und im sport.de-Liveticker) am Start, wenn die nächsten Plätze für die Stage I vergeben werden.

Der gebürtige Münchner ist erst vor Kurzem in die Schweiz gezogen, wo er sich mit Sandro Scheibler, Sladjan Djulabic oder auch Andrea Meßner in guter Gesellschaft befindet. Dazu übt er in der Nähe von Basel seine Tätigkeit als Personal Trainer aus.

Im exklusiven sport.de-Interview verrät Ertl, ob er sich den Mount Midoriyama zutraut, wie für ihn der perfekte Ninja-Athlet aussieht und ob er jeden Tag in Sportklamotten unterwegs ist.

Giovanni, in der Vorrunde bist du beeindruckend durch den Parcours geflogen. Insbesondere die Fidget-Spinner, das Balance-Hindernis, schienen dir keinerlei Probleme zu bereiten. Du hast sogar zwei ausgelassen und bist nur über die linken Spinner gesprungen. War das von Anfang an der Plan?

Giovanni Ertl: Das war auf jeden Fall von Anfang an der Plan. Bevor es in den Parcours geht, bekommen wir ja immer eine Parcours-Einweisung, bei der uns Ninjas alles einmal gezeigt wird. Mittlerweile kennen wir die Tester auch ganz gut, sodass wir dabei schon einschätzen können, wie hart oder wie kompliziert das Hindernis sein kann. Dabei habe ich gesehen, dass der Sprung gar nicht so weit ist und ich finde es fast schwieriger über alle Arme zu springen, weil die sich einfach rechts und links wegdrehen. Dann habe ich zu mir gesagt: "Ok, wenn du davor stehst und du denkst, es ist möglich nur eine Seite zu nehmen, dann mache ich es!" Am Ende hat es ja auch echt gut geklappt.

Gilt dasselbe für die Mega-Wand? In der Vorrunde hast du dich an der Mega-Wand versucht und leider den Kürzeren gezogen.

Nee, voll! Die Mega-Wand wollte ich in jedem Fall machen. Ich weiß, dass sie im Normalfall gar nicht so schwer ist. Ich spiele ja auch Basketball und durch die Sprungkraft hatte ich auch immer Vorteile, die hohe Wand raufzukommen. Dieses Mal habe ich mich aber doch ein wenig übernommen. Ich bin ziemlich schnell durch den Parcours gerannt und hinten raus blieb mir etwas die Puste weg. Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass mein Sprunggelenk immer noch etwas angeschlagen ist. Ein halbes Jahr vor der Show habe ich mir die Außenbänder im rechten Fuß gerissen und es war noch nicht so gut verheilt. Dadurch konnte ich nicht so gut abspringen.

Für die nächste Staffel würdest du die Mega-Wand also direkt wieder probieren?

Auf jeden Fall. Die Mega-Wand ohne mich gibt es gar nicht! Ich habe sie in vergangenen Staffeln ja auch schon mehrmals geschafft, von daher will ich sie immer wieder hochgehen.

Wie hast du dir die Verletzung im rechten Fuß zugezogen?

Das war einfach nur bei einem Sprung, wo ich von Stange zu Stange springen wollte. Ich wollte es einem Freund mal zeigen. Unten stand so ein Holzklotz für Saisonsprünge, den ich nicht weggeräumt hatte. Dann war mein Schwung einfach zu kurz und dadurch bin ich gar nicht an die nächste Stange gekommen. Ich bin direkt nach unten und mit dem rechten Fuß auf dem Klotz gelandet. Ich bin sofort umgeknickt und dann war es auch vorbei. Solche Sachen passieren meistens bei so Kleinigkeiten, wenn man sich möglicherweise nicht so krass fokussiert.

Was hast du dir für diese Staffel vorgenommen? Traust du dir den Mount Midoriyama zu?

Für diese Staffel muss ich sagen: eher nicht. Die einzelnen Elemente traue ich mir natürlich zu, aber nicht in der notwenigen Geschwindigkeit. Um diesen Mount zu schaffen, benötigt es einfach so viel Vorbereitungszeit und so viel Training. Man sieht es ja auch bei René Casselly (erster Ninja Warrior Germany, Anm. d. Red.). Er trainiert es vielleicht auch nicht mehr jeden Tag, aber im Grunde stecken da sechs Jahre effizientes Training hinter. Man braucht auch einen gewissen Ehrgeiz, um den Mount bezwingen zu wollen. Den hatte ich dieses Jahr noch nicht. Dazu bin ich noch von München in die Schweiz gezogen und meine Vorbereitungen wurden leider durch etwas Umzugsstress unterbrochen.

Wem traust du ihn stattdessen innerhalb des 30-Sekunden-Limits zu?

Puh, es ist mega schwer zu sagen! Der Mount, so wie er in dieser Staffel steht, ist in der vorgegebenen Zeit sehr, sehr schwer zu meistern. Es muss wirklich alles perfekt passen und du darfst dir nicht den kleinsten Fehler erlauben. Ich glaube, es gibt nur einen ganz kleinen Teilnehmerkreis, der darauf speziell trainiert hat und auch ehrgeizig genug ist. Ich würde sagen Max Görner, Moritz Hans oder René Casselly.

Also mehr oder weniger die üblichen Verdächtigen …

Ja, genau. Aber auch bei den jungen Kids sind ein paar ganz starke Ninjas am Start. Ich glaube, bei denen fehlt aber einfach noch ein bisschen die Erfahrung.

Im Interview nach deinem Vorrunden-Buzzer hast du gesagt, dass die Jungen alle "alles wegfetzen" und deren Technik sowie Griffkraft in den jungen Jahren "abartig" ist. Glaubst du, dass es eine Wachablösung im Ninja-Sport geben wird?

Ja, ich schätze demnächst schon. Ich meine, es passiert ja eigentlich derzeit schon. Egal, ob man sich jetzt die Show anschaut oder auf die Ergebnisse bei den Competitions guckt. Von den Top-3 sind meistens ein bis zwei Ninjas aus der jüngeren Generation ganz vorne mit dabei. Und es ist ja auch gut so. Die haben einfach noch die Energie, mal richtig Gas zu geben.

Ich bin nun schon sechs Jahre dabei und am Anfang sind wir zum Beispiel auch noch nach Amerika geflogen, um zu trainieren. Da waren dann Benni Sigmund und Arleen Schüßler, Jun Kim oder auch unser "Hightower" Christian Kirstges dabei. Wir waren viel unterwegs, auch in Frankreich und England, einfach nur, um zu trainieren und voneinander zu lernen.

Was könntest du als Routinier den jungen Wilden als Rat mit auf den Weg geben?

Ganz wichtig ist es, den Spaß zu behalten. Durch das ganze Trainingspensum bereitet man sich lange auf Ninja Warrior Germany vor, aber bei den Aufzeichnungen kann es auch mal ganz schnell vorbei sein. Wenn man dann den Spaß verliert, hat man ganz schnell auch mal mit einem emotionalen Tief zu kämpfen. Von daher ist es wirklich wichtig, Spaß bei der Sache zu haben, dran zu bleiben und sich Leute zu suchen, mit denen man das Ganze auch durchziehen kann.

Stelle dir den perfekten Ninja-Athleten zusammen: Wer erfüllt für dich die Eigenschaften Griffkraft, Schnelligkeit, Technik und mentale Stärke?

Puh, das ist eine schwierige Frage. Ich finde, dass Jona Schöne einfach ein mega gutes Körpergefühl hat. Seine Bewegungsausführung ist fast perfekt. Daher würde ich ihm den Part mit der Technik geben. Auch das Thema Griffkraft ist super schwer zu beantworten. Ich denke, Max Görner würde da für mich in Frage kommen. Er hat eine super Griffkraft und auch eine gute Technik. Mindset ist eigentlich sogar der schwierigste Part, aber da kommt für mich fast nur René Casselly in Frage. Also eine Mischung aus Jona Schöne, Max Görner und René Casselly wäre für mich der ideale Ninja-Athlet.

Mal etwas weg vom Ninja-Sport. Du arbeitest als Personal Trainer. Bist du eigentlich 24/7 in Sportklamotten unterwegs?

Ja, ziemlich! Ich muss dazu sagen, dass ich bin überhaupt kein Jogginghosen-Träger bin. Ich trage aber gerne sportliche Klamotten wie beispielsweise Cargo-Pants. Auch Militärsachen habe ich viele im Kleiderschrank, gerade weil ich in meiner Freizeit gerne campen gehe. Alles andere sieht so schnell dreckig aus. Aber ja, generell bin ich immer ziemlich sportlich gekleidet unterwegs.

Auf deinem Rücken prangt ein größer Löwenkopf. Magst du uns erzählen, was dieses Tattoo für dich bedeutet?

Ach ja! Den vergesse ich immer wieder selbst, weil ich ihn ja nicht sehe. Der Löwe ist zum einen mein Sternzeichen und zum anderen mag ich das Statement des Löwen als König der Tiere. Ein Löwe hat einfach mega viel Power und Energie, die ich gerne für mich mitnehme. Früher war der Löwe auch mein Lieblingstier. Mittlerweile ist das allerdings der Adler geworden.

Das Interview führte Natalie Salewski.

Einzel 2023

1DeutschlandDaniel Gerber2:49.87m
2DeutschlandJona Schöne3:23.97m
3DeutschlandGiovanni Ertl4:33.13m
4DeutschlandPaul Stöckel2:21.23m
5DeutschlandYasin El Azzazy2:23.42m

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