Kombinations-, Stellungsspiel und Traumtore – all das erwartet die Fans bei der European Champions League im Tischfußball in Rom vom 17. bis zum 19. November. Aus ganz Europa und sogar den USA reisen Topspieler und -spielerinnen an, um sich im Team die Krone aufzusetzen. Bei sport.de verfolgst du das Turnier live im Stream!
Nicht nur eine sportliche Topleistung der Löwen Hamburg, auch Überzeugungsarbeit beim Flughafenpersonal brauchte es letztes Jahr, um den rund 150 cm großen European Champions League Pokal nach Hause zu holen. Diesmal sollte vorgesorgt werden, denn Hamburg als erneuter Zielort steht hoch im Kurs.
Nicht nur wegen den Löwen. Zwar sind Fooszination (Altonaer Kickerkollektiv) und die Piranhas Hamburg eher Underdogs, in ihren Ambitionen aber so offensiv ausgerichtet wie ihr Spiel. Das eingespielte Weltensemble der Bears Berlin komplettiert das starke deutsche Aufgebot im Damenfeld bei der ECL in Rom an diesem Wochenende.
Live zu sehen ist das Finale der Damen am Sonntag um 15 Uhr live im Stream bei sport.de (Stream öffnet sich oben im Artikelfenster) oder auf www.twitch.tv/foosballtv
Alles Wissenswerte zu den Teams im Überblick:
LÖWEN HAMBURG:
Es verwundert, dass Linh Tran als Kapitänin der Löwen Hamburg die Pokalüberfahrt nicht geplant hat, so akribisch wie sie ansonsten ihre Karriere als Spielerin und selbständige Tischfußballunternehmerin vorantreibt. Zuletzt hat sie nach der WM-Titelverteidigung 2022 in allen World Series Turnieren in diesem Jahr gewonnen, war auf so gut wie jedem großen Turnier weltweit einschließlich der USA.
"Ich bin eigentlich überkickert", meint sie. Zuletzt erhielt Tran das auch körperlich als Signal in Form einer Entzündung im Schultergelenk. "Aber es ist die Champions League und gewinnen macht süchtig und das ist auch die Stärke unseres Teams. Ich weiß, dass wir uns in Rom treffen, eine gute Zeit haben, aber absolut im Fokus aufs Gewinnen sein werden", so Tran. "Es ist kein Zufall, dass seit 2015 WM-Titel immer mit Löwen Beteiligung waren. Champions Mindset", nennt Tran das.
"Die größte Challenge ist definitiv der Multitablefaktor. Man muss bei solchen Events verstehen, dass nicht nur darum geht, einen Tisch ein ganzes Turnier, sondern unter Druck für ein paar Bälle spielen zu können", erklärt Tran und nennt im gleichen Atemzug die Rekordsiegerinnen der Hotshots Graz: "Die haben das schon immer super verstanden."
BEARS BERLIN:
Ebenso auf dem Zettel hat sie die Bears Berlin, die als eingespielte und laut Kapitänin Lilly Andres "emotional und freundschaftlich stark verbundene" Weltauswahl gelten. Mit an Bord sind auch wieder die US-Shootingstars Hannah Smith und Sullivan Rue. Fakt ist, nicht alle können bei den Bears eingesetzt werden, auch deshalb beschwört Andres den Team Gedanken.
"Es geht um Gemeinsamkeit auf allen Ebenen. Gemeinsam Zeit verbringen, lachen, kämpfen und im besten Fall siegen. Das geht nur, wenn alle mit Herz fürs Team dabei sind. Und wenn es nicht klappt, ist auch gemeinsam verlieren können wichtig", so Andres. Das haben die Bears schon erlebt, vor ein paar Monaten in der Bundesliga, im Halbfinale gegen Fooszination Hamburg (Altonaer Kickerkollektiv).
FOOSZINATION HAMBURG:
Fooszination ist der Gegenentwurf zum Berliner Modell. "Wir haben den Vorteil, dass wir alle aus Hamburg sind. Wir trainieren mindestens ein Mal die Woche zusammen, kennen Abläufe, wo die Pässe hinmüssen und sind eingespielt. Mit Maura Porrmann haben wir dazu noch viel Erfahrung und Klasse dazu bekommen", so Captain Sanna Dibowski.
Den sportlichen Leitfaden gibt dabei Coach Oli Westphal vor, der Trainingspläne verteilt, Videoanalysen vorbereitet und das Team zusammen- und einstellt. "Wir haben natürlich den Race-Modus und die Tischwechsel trainiert. Das ist neu für uns, trotzdem wollen wir oben mitspielen und hoffentlich im Stream", so Dibowski stellvertretend für das selbstbewusste Team.
Apropos Stream: Bei den großen Turnieren ist das Trikot von Fooszination durch die Leistungen der Spielerinnen omnipräsent. "Wenn jemand ein interessantes Projekt, mit Außenwirkung sponsern möchte, würden wir uns freuen", so Dibowski augenzwinkernd.
PIRANHAS HAMBURG:
"Wir haben uns richtig intensiv und strategisch vorbereitet. Wir haben Spielsituationen visualisiert und durchgesprochen. Wann braucht es ein Timeout, wann einen Pass von hinten, wie können wir unsere Gegnerinnen ärgern etc. Das in Kombination, dass wir als Team zwei Jahre gereift sind und mit Steff Schmid eine erfahrene Nationalspielerin, aber auch gute Newcomerinnen haben, bringt uns dazu, dass wir als realistisches Ziel die Top drei ausgegeben haben", so Sabrina Sachau, die als eine der aufstrebenden deutschen Stürmerinnen zu zählen ist.
Einziger Wehrmutstropfen: "Einen persönlichen Dank möchte ich an die eigentliche Kapitänin Katharina Ziehr aussprechen. Sie hat durch ihre Trainingsarbeit dafür gesorgt, dass wir dieses Niveau erreicht haben. Sie kann leider nicht dabei sein, aber das ist mir wichtig das zu sagen", so Sachau.