Nach der Trennung von Urs Fischer bei Union Berlin steigt Marie-Louise Eta als erste Frau überhaupt zur Co-Trainerin einer Mannschaft aus der Fußball-Bundesliga auf. Star-Spielerberater Maik Barthel sorgte nun für einen Sexismus-Eklat - und kassierte umgehend Kritik.
Für Marie-Louise Eta wird mit dem zeitweisen Aufstieg zu den Profis ein Traum wahr. Sie könne sich vieles gut vorstellen, sagte sie bereits im Winter 2022 dem "kicker": "Irgendwann eine Jugend-Nationalmannschaft zu übernehmen, als Co-Trainerin in den Männer-Profiligen zu arbeiten, einen Frauen-Bundesligisten zu coachen, genauso U17- oder U19-Jungs."
Dass nun eine Frau ins Trainerteam von Union Berlin rückt, passt Spielerberater Maik Barthel überhaupt nicht. "Bitte nicht noch den Deutschen Fußball der Lächerlichkeit Preisgeben [sic]. Es langt, dass man die Mannschaft's Hierarchie komplett zerstört hat mit den Transfers. Es brauch nicht noch andere Storys aktuell", zitiert die "Bild"-Zeitung einen X-Post des Agenten, der außerdem schrieb, dass ein Co-Trainer "auch mal in die Kabine" gehen müsse.
Den Post löschte Barthel mittlerweile und stellte - ebenfalls sehr fragwürdig - klar: "Ich muss es umformulieren. Eine Co-Trainerin zum Thema zu machen, wird dem 1. FC Union Berlin nicht helfen, die zerstörte Mannschaftshierarchie wieder in Ordnung zu bringen."
Unter dem Post hagelt es bereits heftige Kritik. "Zurück in die Steinzeit mit Ihnen", schrieb ein User. "Du hast zu lange im Wind gestanden. Das ist das ganze Problem!", konterte ein anderer.
Barthel vertritt zahlreiche Top-Stars wie zum Beispiel Kevin Schade oder Maximilian Beier. Bis 2020 betreute er auch Robert Lewandowski.
Eta sammelte Erfahrungen im Jugendbereich
Eta arbeitet seit Juli für Union Berlin, davor war sie beim DFB in verschiedenen U-Mannschaften Teil des Trainerstabs. Den Anfang nahm ihre Trainerin-Laufbahn bei der männlichen U15 von Werder Bremen. Für Werder hatte Eta als Spielerin die meisten Partien ihrer Karriere absolviert.
Ende Februar 2022 ergatterte sie einen Platz im Pro-Lizenz-Kurs des DFB. Neben Hansi Flicks ehemaligem Assistenten Danny Röhl drückte sie die Schulbank. Vor dem Eignungstest hatte sie gewaltig unter Stress gestanden: "Ich bin den ganzen Tag mit einem Puls von gefühlt 300 rumgelaufen und habe mich ziemlich unter Druck gesetzt, weil ich mich natürlich von meiner besten Seite zeigen wollte und es einige Herausforderungen gab. Das war ein intensiver Tag und ein schönes Gefühls-Chaos."
Ein Gefühls-Chaos dürfte allein diese Woche im Hause Eta ausgelöst haben. Erst am Montag hatte sich der Regionalligist Weiche Flensburg nach einem ernüchternden Saison-Start von Benjamin Eta getrennt. Zwei Tage später steht dessen Frau Marie-Louise in den Schlagzeilen.





























