Wenn der Biathlon-Zirkus ab dem 25. November am Ufer des idyllischen Storsjoen-Sees im schwedischen Östersund die neue Weltcup-Saison eröffnet, werden die Athlet*innen aus Frankreich selbstredend zu den Skijäger*innen gehören, die man auf dem Schirm haben muss. Der französische Verband hat nun den Kader für die ersten Rennen verkündet - eine durchaus brisante Kombination inklusive.
Das Sextett der Herren bilden die Brüder Emilien und Fabien Claude, der zweimalige Olympiasieger Quentin Fillon-Maillet, Staffel-Weltmeister Antonin Guigonnat, Emilien Jacquelin, der den Winter 2022/23 vorzeitig beenden musste, sowie der erst 22-Jährige Eric Perrot.
Emilien Claude ergatterte sich seinen Platz im Team bei den nationalen Ausscheidungen der Franzosen in Bessans, bei denen er sich denkbar knapp gegen Oscar Lombardot durchsetzte. Ausschlaggebend war unter anderem Claudes Sieg im Sprint (1 Fehler), den er nur 4,3 Sekunden vor Lombardot (2 Fehler) einfuhr.
"Wir haben diesen Sommer hart mit Simon [Fourcade, Trainer der Franzosen, Anm.d.Red.] gearbeitet und wir befinden uns in einer Zeit, in der wir die Früchte unserer Arbeit ernten. Die Vorbereitungssaison war gut, daher hoffe ich, dass die Ernte auch gut sein wird", kommentierte Claude seine Nominierung gegenüber "Nordic Mag". Und weiter: "Mein Ziel ist es nicht nur, der sechste Franzose zu sein, sondern in der Hierarchie aufzusteigen. Ich denke an die Staffel, aber wir müssen die Dinge richtig machen und zunächst gute Einzelrennen absolvieren."
Zoff im französischen Biathlon-Team sorgte für Schlagzeilen
Die französischen Frauen werden durch Massenstart-Olympiasiegerin Justine Braisaz-Bouchet, Sophie Chauveau, Chloé Chevalier, Lou Jeanmonnot, Gilonne Guigonnat und der amtierenden Gesamtweltcupsiegerin Julia Simon vertreten. Gilonne Guigonnat, Schwester von Antonin Guigonnat, gibt ihr Debüt im Weltcup. Die 24-Jährige, die 2022/23 den zweiten Platz in der Gesamtwertung des IBU-Cups belegte, profitiert von der Absage von Caroline Colombo, die sich im August eine Harnwegsinfektion zuzog und seitdem mit großer Müdigkeit zu kämpfen hat.
Weniger überraschend, dafür aber besonders brisant ist die Nominierung der beiden Superstars Braisaz-Bouchet und Simon. Simon sorgte seit Monaten für Schlagzeilen, da sie unautorisierte Einkäufe mit der Kreditkarte von Braisaz-Bouchet vorgenommen haben soll. Eine Anzeige wegen Kreditkartenbetrugs folgte, Simon wiederum lies verkünden, sie sei Opfer von Identitätsdiebstahl geworden. In der Vorbereitung trainierte sie dennoch meist fernab vom Team.