Die Biathleten stehen in den Startlöchern: Am 25. November beginnt die Saison in Östersund (Schweden). Hinter Frankreichs Top-Skijäger Quentin Fillon Maillet liegen Monate des Zweifelns und des Quälens. Sein Gegner: Der eigene Körper.
Für Quentin Fillon Maillet verlief die Vorbereitung auf die neue Biathlon-Saison alles andere als ideal. Schon am Ende einer "durchschnittlichen" Vorsaison (Platz acht im Gesamtweltcup) habe der Franzose gespürt, "dass etwas nicht stimmt", wie er "L'Equipe" verriet.
Mitte Juni war Fillon Maillet dann völlig platt, ohne jede Stärke, litt an totaler Abgeschlagenheit. Der Skijäger durchlief mehrere medizinische Tests. Das Ergebnis: Ein Virus machte Fillon Maillet zu schaffen, womöglich ein Covid-Überbleibsel. "Wir wissen nicht, wie lange ich das mit mir mitgeschleppt habe", sagte er.
Die Ärzte waren zunächst pessimistisch, rechneten mit mehreren Monaten der Geduld, ehe "QFM" an seine alte Form anknüpfen könne.
Ende Juni der nächste Schreckmoment für den Olympiasieger von Peking 2022: Für einen medizinischen Scan wird Fillon Maillet ein Mittel injiziert, auf das er allergisch reagiert - Notaufnahme. "Plötzlich sah ich zehn Leute um mich herum mit einem Defibrillator und medizinischem Equipment für eine Beatmung", erinnerte sich der 31-Jährige an die bangen Sekunden im Krankenhaus in Jura.
Biathlon: Fillon Maillet hat "verzerrte Maßstäbe"
Ein paar Stunden später war alles zum Glück wieder normal, Fillon Maillets Moral dafür ziemlich am Boden. Seine Vorbereitung musste er der körperlichen Verfassung anpassen.
"All das bedeutet, dass ich heute etwas verzerrte Maßstäbe habe. Aber ich komme vollmotiviert zurück nach dieser Zeit des Zweifels. Es war eine schwierige Phase, aber es ist nicht so, dass ich zwei Monate vom Training abgeschnitten war", so der Gesamtweltcupsieger der Saison 2021/22.
Er könne heuer nicht absehen, ob "das, was ich vermisst habe, Auswirkungen auf die Saison hat. Aber ich habe Erfahrung, habe mit Kenntnisse angeeignet", sagte Fillon Maillet. "Technisch habe ich das Gefühl, dass ich mich verbessert habe und was das Schießen angeht, gibt es da einige interessante Dinge."
