Zum Wochenstart spielten die Los Angeles Chargers im Monday Night Game gegen die New York Jets. Während des Spiels erreichte Wide Receiver Keenan Allen einen Meilenstein, als er der 54. Spieler in der NFL wurde, der in seiner Karriere Pässe für über 10.000 Yards fangen konnte. Dabei erlebte Allen in seiner Karriere auch Tiefpunkte, was das Erreichen der historischen Marke für ihn zu einem besonderen Höhepunkt macht.
"Das ist großartig. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt, die Kontinuität, die Unverwüstlichkeit. Ich habe eine Menge durchgestanden, viele Verletzungen und solche Dinge, deshalb ist es echt toll", sagte Keenan Allen nach dem Spiel zu seiner besonderen Leistung.
Allen krönte seine bisherige Karriere mit einer für ihn typischen Aktion. Zur 10.000er-Marke fehlten ihm vor dem Spiel noch 70 Yards. Die Schwelle übertrat er dann, nachdem er sich in der Rückwärtsbewegung einen schwierigen Pass für 23 Yards mit der linken Hand vom Himmel pflückte und mit einer Drehung gerade noch im Feld blieb. Die Aktion könnte am Ende des Jahres sogar zur Szene des Jahres gekürt werden.
Solche athletischen Einlagen gab es in seiner langen Karriere häufig zu sehen. Für seine Chargers und Quarterback Justin Herbert ist er deshalb seit Jahren die wichtigste Anspielstation im Passangriff. Fünfmal wurde er für seine besonderen Leistungen bereits in den Pro Bowl gewählt.
Keenan Allen plagen zum Karrierestart schwere Verletzungen
Doch es gab auch Tiefpunkte in seiner Karriere. In seinem zweiten Jahr brach sich der "Slayer", wie er von seinen Teamkollegen genannt wird, kurz vor Saisonende das Schlüsselbein. Eine Saison später erlitt er beim Aufprall nach einem Touchdown ein Renal Trauma. Die Nierenverletzung tritt sonst eher bei Motorradfahrern nach einem Unfall auf und ist sehr schmerzhaft.
Zu Beginn der Spielzeit 2016 erlitt Allen einen Kreuzbandriss und verpasste die gesamte Saison. In den ersten Jahren waren das eine Menge Rückschläge, doch Allen kämpfte sich, auch mit der Unterstützung seiner Coaches, wie er selbst angibt, jedes Mal wieder zurück. Erst mit dem Ortswechsel der Chargers von San Diego nach Los Angeles 2017 konnte er seine ersten Saisons unbeschadet durchspielen.
Umso größer ist deshalb sein Erfolg zu bewerten, dass er die 10.000er-Marke als Meilenstein in seiner Karriere setzen konnte. Zwar brauchter er dazu etwas länger als Davante Adams und Mike Evans. Doch sie hatten in ihrer bisherigen Spielzeit nie mit schweren Verletzungen oder längeren Ausfällen zu kämpfen.
Chargers-Receiver befindet sich in elitärer Gesellschaft
Allen betritt nun einen elitären Kreis der besten Receiver in der NFL-Geschichte. Aktuell befindet er sich noch knapp hinter Hall of Famer Shannon Sharpe. Doch er ist nur noch 53 Yards entfernt und damit ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis er den dreifachen Super-Bowl-Champion einholen wird. Vielleicht springt er im Spiel am Sonntag gegen die Detroit Lions (ab 22:05 Uhr live auf RTL) bereits an der Legende vorbei.
Sogar das Erreichen der Top Ten der besten Receiver aller Zeiten ist noch realistisch möglich. Dazu muss der Wideout nur weiter gesund bleiben. Denn mit Quarterback Justin Herbert hat er einen Quarterback, der ihn auch weiter mit vielen Pässen füttern wird und der in höchsten Tönen von seinem Go-to-Guy spricht:
"Ich bin überhaupt nicht überrascht darüber, bei den großartigen Dingen und Plays, die er macht. Es ist gewaltig, ihn da draußen in unserer Offense zu haben. Er ist ein wichtiger Teil unseres Angriffs", so der Spielmacher der Chargers.
Philipp Forstner