Nach dem Last-Minute-Abgang von Torjäger Niclas Füllkrug zum BVB holte der SV Werder Bremen in Rafael Borré einen namhaften Ersatz auf Leihbasis von Eintracht Frankfurt. Am Wochenende kommt es nun zum Wiedersehen zwischen dem Kolumbianer und der SGE. Von den Umständen der Trennung ist der Angreifer bis heute enttäuscht.
Als Eintracht Frankfurt im Vorjahr sensationell die Europa League gewann, avancierte Rafael Borré als Schütze des entscheidenden Elfmeters zum gefeierten Helden. Bei vielen Fans der Hessen genießt der Offensivmann seither Kultstatus.
Sportlich ging es für ihn nach dem größten Triumph der Vereinsgeschichte jedoch bergab, nach der Ankunft von Randal Kolo Muani kam Borré höchstens noch als Joker zum Einsatz.
"Es war außergewöhnlich, dass es sich so schnell verändert hat: Ich war erst ein sehr wichtiger Spieler im Klub, konnte dem Verein etwas geben und mithelfen, die Europa League zu gewinnen und sich damit erstmals für die Champions League zu qualifizieren", erinnerte sich der Nationalspieler nun im Interview mit der "Sport Bild".
So habe er die "Brutalität des Fußballgeschäfts" kennengelernt. "Es war auch das erste Mal, dass ich das überhaupt in meiner Karriere erlebt habe, dass ich mich so schnell in einer derart anderen Situation wiedergefunden habe", gestand Borré.
Rafael Borré vermisste Ehrlichkeit bei Eintracht Frankfurt
Als im Sommer dann Dino Toppmöller als neuer Trainer verpflichtet wurde, geriet Borré völlig ins Abseits. Am letzten Tag der Sommer-Transferperiode ließ er sich deshalb an Werder Bremen verleihen.
"Mir wurde 2022 gesagt, ich sei wichtig für die Mannschaft. Ich habe dann aber nicht die Rolle gespielt, die ich mir erhofft hatte. Anfang dieser Saison waren die Verantwortlichen dann sehr ehrlich und haben mir klargemacht, dass ich nicht viel zum Einsatz kommen werde. Diese Ehrlichkeit hätte ich mir schon ein Jahr vorher gewünscht", betonte der 28-Jährige.
An der Weser hat sich der Kolumbianer mittlerweile einen Stammplatz erkämpft. Zuletzt erzielte er beim 2:2 in Wolfsburg seinen zweiten Saisontreffer. Am Sonntag (17:30 Uhr) kommt es im Weserstadion zum Wiedersehen mit der Eintracht.
Borré, der in Frankfurt noch bis 2025 unter Vertrag steht und ohne Kaufoption verliehen wurde, kann sich einen längeren Verbleib in Bremen durchaus vorstellen.
"Ja, das habe ich auch meinen Mitspielern und den Verantwortlichen gesagt. Werder ist einer der traditionsreichsten Klubs in Deutschland, mit sehr vielen Fans und viel Geschichte. Hier habe ich das Gefühl, gebraucht zu werden", verriet der Stürmer.