In einem bis zum Schluss engen MotoGP-Rennen in Buriram hat Jorge Martin (Pramac-Ducati) seinen vierten Saisonsieg geholt und im Titelkampf mit Francesco Bagnaia (Ducati) weitere Punkte gutgemacht. Der Weltmeister wurde nach einer Strafversetzung von Brad Binder (KTM) Zweiter.
Binder belegte Rang drei. Im Ziel trennten die Top 3 nur 0,253 Sekunden. Damit war das Podium in Buriram das viertengste in der Geschichte der Königsklasse.
Vor dem Start in die 26 Rennrunden richtete sich der Blick gen Himmel, denn der Strecke näherten sich dunkle Wolken. Das Rennen startete jedoch bei trockenen Bedingungen.
Die große Mehrheit entschied sich für den Medium-Vorderreifen und den harten Hinterreifen, was der Empfehlung von Ausrüster Michelin entsprach. Als einziger Fahrer im Feld wählte Alex Marquez (Gresini-Ducati) den Medium-Hinterreifen.
Polesetter Martin behauptete am Start die Führung vor Luca Marini (VR46-Ducati) und Aleix Espargaro (Aprilia). Bagnaia erwischte einen deutlich besseren Start als im Sprint und fuhr auf vier vor. Dahinter reihten sich Binder und Alex Marquez ein.
Doch noch im Verlauf der ersten Runde wurde Bagnaia von den beiden überholt und fand sich auf Platz sechs wieder. Aleix Espargaro attackierte Marini und übernahm Rang zwei. Nach einer Runde lagen alle noch sehr eng beieinander.
Im dritten Umlauf verlor Marini eine weitere Position an Binder, der sich wenig später auch Aleix Espargaro zurechtlegte. Dahinter wurde ebenfalls hart gekämpft, was Martin und Binder etwas Luft verschaffte. Eine erste kleine Lücke ging auf.
Insgesamt lag das Feld nach sechs Runden aber immer noch dicht zusammen. Acht Fahrer trennten nur zwei Sekunden. Bagnaia kämpfte mit Aleix Espargaro um Platz fünf.
Der Aprilia-Pilot hatte einige Positionen eingebüßt und duellierte sich rundenlang mit Marc Marquez (Honda), wodurch der Anschluss zu den Top 5 verloren ging. Martin, Binder, Alex Marquez, Marini und Bagnaia bildeten nun die Spitzengruppe.
Nach zehn Runden ging Bagnaia an Marini vorbei und war damit Vierter, mit dem Podest in Reichweite und Alex Marquez vor ihm. Bei noch 14 Runden rutschte der Gresini-Pilot in Kurve 10 dann aber weg und war aus dem Rennen.
Binder verliert Platz wegen Tracklimits
Somit lag Bagnaia auf Platz drei, knapp vier Zehntel hinter Binder und sechs Zehntel hinter Martin. Jetzt kam es darauf, wer die Reifen bis ins Ziel am besten managt.
Nach hinten hatten die Top 3 etwa anderthalb Sekunden Vorsprung auf das VR46-Duo auf den Plätzen vier und fünf. Marco Bezzecchi schien zwar schneller fahren zu können als Marini, fand aber zunächst keinen Weg vorbei am Teamkollegen.
Im letzten Renndrittel erhöhte Binder den Druck auf Martin und startete in Runde 20 einen ersten Angriff, doch Martin reagierte sofort. Der Kampf brachte auch Bagnaia wieder näher. Bei noch fünf Runden saß Binders Angriff dann und er ging in Führung.
Doch Martin ließ nicht locker und zog mit Beginn der vorletzten Runde wieder an Binder vorbei. Bagnaia lauerte weiter auf Platz drei, hielt sich aber noch zurück.
In der Zielkurve versuchte Bagnaia dann, mit doppeltem Windschatten an beiden vorbeizugehen, doch das Manöver ging nicht auf. In der letzten Runde verteidigte Martin sich schließlich clever und behauptete die Führung vor Binder und Bagnaia.
Wegen eines Tracklimits-Vergehens in Kurve 4 wurde Binder jedoch nachträglich bestraft und verlor eine Position an Bagnaia, der auf Platz zwei vorrückte und damit vier wertvolle Punkte im Kampf um den Titel erbte. Der Vorsprung auf Martin schrumpfte nach dessen Doppelsieg dennoch auf 13 Zähler.
Bezzecchi beendete das Rennen auf Platz vier, knapp zwei Sekunden hinter dem Podium. Marini fiel in der Schlussphase um einiges zurück und landete hinter Aleix Espargaro, Yamaha-Pilot Fabio Quartararo und Marc Marquez auf Rang acht.
Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) und Johann Zarco (Pramac-Ducati) komplettierten die Top 10. Neben Alex Marquez kamen auch die Aprilia-Kollegen Maverick Vinales und Miguel Oliveira nicht ins Ziel. Sie hatten technische Probleme.
